Paralympics Überraschungs-Gold für Eislebener Tischtennisspielerin
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07. September 2024, 19:21 Uhr
Tischtennisspielerin Sandra Mikolaschek hat bei den Paralympics in Paris überraschend die zehnte deutsche Goldmedaille gewonnen. Jubel gab es auch bei den Rollstuhl-Basketballern.
Die 27-Jährige aus der Lutherstadt Eisleben bezwang die serbische Weltranglistenerste Borislava Peric-Rankovic im Finale der Startklasse WS4 nach einer starken Vorstellung mit 3:1 (11:5, 11:3, 6:11, 11:8) und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere.
Mikolaschek zeigte vor 6.800 Zuschauern in der Arena Sud 4 einen nahezu fehlerfreien Auftritt, immer wieder überraschte sie die Rio-Siegerin Peric-Rankovic mit ihrem variablen Spiel. Auch vom verlorenen dritten Satz ließ sich Mikolaschek nicht beirren. Stattdessen verwandelte sie kurze Zeit später ihren ersten Matchball und belohnte sich bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme nach zuvor zwei fünften Plätzen mit der ersten Medaille.
Comeback im Halbfinale
Mikolaschek hatte am Morgen die Chinesin Gu Xiadon mit 3:1 (1:11, 11:3, 12:10, 13:11) bezwungen. Dabei zeigte die Weltmeisterin im Mixed-Doppel gegen ihre asiatische Gegnerin, die in Paris bereits Gold im Doppel und Bronze im Mixed holte, nach Satzrückstand ein Comeback. Mikolaschek rundete damit den starken Auftritt der deutschen Tischtennisspieler mit dem ersten Gold und der insgesamt fünften Medaille ab.
Zuvor hatten bereits die Doppel Thomas Schmidberger/Valentin Baus und Juliane Wolf/Stephanie Grebe jeweils Silber gewonnen. Schmidberger jubelte über eine weitere Silbermedaille im Einzel, Wolf holte ebenfalls im Einzel Bronze.
Rollstuhl-Basketballer bejubeln Bronze
Auch die deutschen Rollstuhlbasketballer konnten bei den Paralympischen Spielen in Paris jubeln und haben ihre erste Medaille seit 32 Jahren gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Michael Engel, die mit drei Spielern der Thuringia Bulls bestückt ist, bezwang im kleinen Finale Kanada dank einer furiosen zweiten Halbzeit mit 75:62 (27:35) und holte sich nach Silber in Barcelona 1992 nun mit Bronze das zweite Edelmetall überhaupt.
In der Pariser Bercy Arena war der überragende Thomas Böhme mit 36 Punkten der Matchwinner. Noch in der Vorrunde war das deutsche Team beim 52:68 gegen Kanada chancenlos. Diesmal reichte es, obwohl die Mannschaft den mit 31 Zählern auftrumpfenden kanadischen Superstar Patrick Anderson erst im zweiten Durchgang in den Griff bekam.
Böhme dreht im Schlussabschnitt auf
Das Team D war erstmals seit Barcelona überhaupt wieder unter den besten vier, bei Weltmeisterschaften war gar noch nie der Einzug in ein Halbfinale gelungen. Nach einem frühen Rückstand kam das Engel-Team im ersten Durchgang wegen einer zu schwachen Wurfquote nicht wirklich heran. Im dritten Viertel stabilisierte sich das Team D in der Defense und nutzte vorne seine Chancen. Vor dem Schlussabschnitt betrug der Rückstand nur noch einen Zähler. Neun Minuten vor dem Ende ging die Mannschaft erstmals in Führung, zog sogleich mit einem 12:0-Lauf davon. Böhme traf nun aus allen Lagen und spielte sich in einen Rausch.
sid