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Queer in der Bundeswehr - das war lange ein Tabu. Bis in die 1960er Jahre galten homosexuelle Handlungen in der Truppe als Straftaten. Wer sich in den späteren Jahren outete, musste lange damit rechnen, degradiert zu werden. Inzwischen sollen Gleichbehandlungsgesetzte bei der Bundeswehr Diskriminierung unmöglich machen. Doch wie sieht die Realität queerer Menschen in Uniform heute aus?
"Exakt - Die Story" spricht mit queeren Soldatinnen und Soldaten, die ihre Sexualität immer noch geheim halten. "Ich habe Angst, vor Kameraden ausgegrenzt zu werden. Ich habe Angst, ausgelacht zu werden", sagt ein aktiver Soldat, der nicht erkannt werden will, im Interview.
Auch wer offen mit seiner Homosexualität umgeht, scheint es nicht überall leicht zu haben. Ein "Exakt"-Reporter trifft einen ehemaligen Soldaten. Hinter ihm liegen mehrere Auslandseinsätze für die Bundeswehr, u. a. in Afghanistan. Aufgrund seiner Homosexualität fühlte er sich ungerecht behandelt und in Beförderungen übergangen. Nach 13 Jahren verlässt er frustriert die Truppe.
Bundesweit setzt sich der Verein "QueerBW" für die Interessen queerer Soldaten ein. Leutnant Sven Bäring ist der erste Vorsitzende des Vereins und besonders stolz auf einen aktuellen Erfolg gegen Homophobie bei der Bundeswehr: das im Sommer vom Bundestag beschlossene Rehabilitierungsgesetz homosexueller Soldaten. Das Gesetz sieht eine pauschalisierte Entschädigung für homosexuelle Soldaten vor, deren Karriere vor dem Jahr 2000 verhindert wurde. Ein wichtiger Schritt, meint Sven Bäring, doch das Gesetz geht ihm nicht weit genug.
Kommt Homophobie unter Soldatinnen und Soldaten vermehrt vor? Professor Dr. Rolf Pohl ist Soziologe und Sozialpsychologe. Sein Schwerpunkt: Männlichkeits- und Geschlechterforschung. Beim Thema Akzeptanz seien wir längst nicht so weit, wie wir glauben, ist sich Pohl sicher. Grund sei ein Männlichkeitsbild, das auf Stärke und Weiblichkeitsabwehr fußt. Eine starke Ausprägung homophober Einstellungsmuster in Organisationen mit hoher Konzentration an Männlichkeit überrascht ihn nicht.
Wohl deshalb ist auch bei der Polizei Queerness noch kein einfaches Thema. Grit Merker ist Ansprechperson für LSBTI der Polizei Sachsen-Anhalt. Auf dem Christopher Street Day in Magdeburg will sie für mehr Vertrauen in die Polizei werben. Denn viele Opfer von Hasskriminalität aus der queeren Szene scheuen sich nach wie vor, zur Polizei zu gehen. "Exakt - Die Story" fragt nach. Ein CSD-Teilnehmer erzählt, dass einmal Polizisten anfingen zu lachen, als er Anzeige erstatten wollte. Auch innerhalb der Behörde haben es queere Polizistinnen und Polizisten nicht immer leicht. In Mainz berichtet die LSBTI-Ansprechpartnerin Diana Gläser von Schwierigkeiten im Berufsalltag.
"Exakt - Die Story" begleitet Betroffene, Forschende und Aktive in den Institutionen, die sich für mehr Gleichberechtigung einsetzen. Eine Spurensuche mit der Frage: Schwul in Uniform - Wie homophob sind Polizei und Bundeswehr?
"Exakt - Die Story" spricht mit queeren Soldatinnen und Soldaten, die ihre Sexualität immer noch geheim halten. "Ich habe Angst, vor Kameraden ausgegrenzt zu werden. Ich habe Angst, ausgelacht zu werden", sagt ein aktiver Soldat, der nicht erkannt werden will, im Interview.
Auch wer offen mit seiner Homosexualität umgeht, scheint es nicht überall leicht zu haben. Ein "Exakt"-Reporter trifft einen ehemaligen Soldaten. Hinter ihm liegen mehrere Auslandseinsätze für die Bundeswehr, u. a. in Afghanistan. Aufgrund seiner Homosexualität fühlte er sich ungerecht behandelt und in Beförderungen übergangen. Nach 13 Jahren verlässt er frustriert die Truppe.
Bundesweit setzt sich der Verein "QueerBW" für die Interessen queerer Soldaten ein. Leutnant Sven Bäring ist der erste Vorsitzende des Vereins und besonders stolz auf einen aktuellen Erfolg gegen Homophobie bei der Bundeswehr: das im Sommer vom Bundestag beschlossene Rehabilitierungsgesetz homosexueller Soldaten. Das Gesetz sieht eine pauschalisierte Entschädigung für homosexuelle Soldaten vor, deren Karriere vor dem Jahr 2000 verhindert wurde. Ein wichtiger Schritt, meint Sven Bäring, doch das Gesetz geht ihm nicht weit genug.
Kommt Homophobie unter Soldatinnen und Soldaten vermehrt vor? Professor Dr. Rolf Pohl ist Soziologe und Sozialpsychologe. Sein Schwerpunkt: Männlichkeits- und Geschlechterforschung. Beim Thema Akzeptanz seien wir längst nicht so weit, wie wir glauben, ist sich Pohl sicher. Grund sei ein Männlichkeitsbild, das auf Stärke und Weiblichkeitsabwehr fußt. Eine starke Ausprägung homophober Einstellungsmuster in Organisationen mit hoher Konzentration an Männlichkeit überrascht ihn nicht.
Wohl deshalb ist auch bei der Polizei Queerness noch kein einfaches Thema. Grit Merker ist Ansprechperson für LSBTI der Polizei Sachsen-Anhalt. Auf dem Christopher Street Day in Magdeburg will sie für mehr Vertrauen in die Polizei werben. Denn viele Opfer von Hasskriminalität aus der queeren Szene scheuen sich nach wie vor, zur Polizei zu gehen. "Exakt - Die Story" fragt nach. Ein CSD-Teilnehmer erzählt, dass einmal Polizisten anfingen zu lachen, als er Anzeige erstatten wollte. Auch innerhalb der Behörde haben es queere Polizistinnen und Polizisten nicht immer leicht. In Mainz berichtet die LSBTI-Ansprechpartnerin Diana Gläser von Schwierigkeiten im Berufsalltag.
"Exakt - Die Story" begleitet Betroffene, Forschende und Aktive in den Institutionen, die sich für mehr Gleichberechtigung einsetzen. Eine Spurensuche mit der Frage: Schwul in Uniform - Wie homophob sind Polizei und Bundeswehr?
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