Uranbergbau bei der "Wismut" Geschichten der Wismut: Hölle, Heimat, Kumpeltod
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Feature von Sigfried Stadler
24. November 2021, 12:01 Uhr
Hören Sie hier das MDR-Features "Hölle, Heimat, Kumpeltod" von Sigfried Stadler über die Geschichten der "Wismut". "Wismut" war der Tarnname für den Uranabbau im Erzgebirge, der ab 1946 von der DDR für die Sowjetunion betrieben wurde. In vier Jahrzehnten wurde die "Wismut" zum viertgrößten Produzenten von Uran auf der Welt.
Wismut: Zwischen Hölle und Heimat
Die "Wismut" produzierte zwischen 1946 bis 1990 rund 216.350 Tonnen Uran für einen einzigen Abnehmer: die Sowjetunion. Das Ziel war die Bereitstellung von Uran für das Atomwaffenprogramm der Sowjetunion. In diesen Jahren wurde die DDR mit der "Wismut" zum viertgrößten Uranproduzenten der Welt. Mangelhafte Ausrüstung, radioaktive Belastung und Arbeitsunfälle zeichnen den Alltag der Bergmänner bei der Wismut. Nicht wenige erkranken im Laufe der Jahre an Lungenkrebs, Silikose oder sterben bei Unfällen
Die DDR und die Sowjetunion einigten sich darauf, die Tätigkeit des Unternehmens Ende 1990 einzustellen. Am 30. Oktober 1991 stimmte der Bundestag dem Vertrag mit der Sowjetunion zur "Wismut"-Übernahme zu. Damit übernahm Deutschland nach der Wiedervereinigung 1990 die alleinige Verantwortung für die Stilllegung, Sanierung und Rekultivierung des Bergbauunternehmens und der dazugehörigen Landschaften.