Montenegro Milo Djukanovic zieht sich zurück

28. Oktober 2016, 12:08 Uhr

Obwohl die "Demokratische Partei der Sozialisten" des Ministerpräsidenten Milo Djukanovic bei den am 16. Oktober 2016 abgehaltenen Parlamentswahlen in Montenegro als Sieger hervorgegangen war, wird Djukanovic selbst nicht an der Spitze der neuen Regierung stehen. Wie der staatliche Fernsehsender RTCG mitteilte, hat die Demokratische Partei der Sozialisten beschlossen, den bisherigen stellvertretenden Parteichef Dusko Markovic für das Amt des Ministerpräsidenten zu nominieren. Ein Grund für den Rückzug Djukanovics wurde nicht genannt.

Bei den Parlamentswahlen hatten Djukanovics Sozialisten nur einen knappen Sieg über die zersplitterten Oppositionsparteien errungen. Djukanovic hätte erneut eine Koalitionsregierung bilden müssen.

Der 54-Jährige hatte Montenegro, den winzigen Staat an der Adria mit rund 600.000 Einwohnern, seit 25 Jahren mit kurzen Unterbrechungen regiert - entweder als Präsident oder als Regierungschef. 2006 hatte Djukanovic Montenegro in die Unabhängigkeit geführt und steuerte das Land seitdem enger an den Westen heran. Die Aufnahme in die NATO ist dabei weit gediehen: Das Verteidigungsbündnis beschloss erst kürzlich, Montenegro aufzunehmen.

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