SchallplattenproduktionGoldwertes Alteisen in Tschechien
Doch Totgesagte leben länger. Ein Schallplattenpresswerk im tschechischen 2.000-Seelen-Dorf Lodenice kann davon ein Lied singen. In der "Vinyl-Krise" in den 1980er und 1990er-Jahren stellte die tschechische Firma jährlich noch 400.000 Platten her. Heute sind es sage und schreibe 20 Millionen Platten – das sind 50 Mal so viele.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Viele Musiker setzen längst nicht mehr nur auf schwarz als Farbe, sondern lassen die Platte bunt mischen. Hier kommt noch einmal Farbgranulat mit in die Presse.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Doch Totgesagte leben länger. Ein Schallplattenpresswerk im tschechischen 2.000-Seelen-Dorf Lodenice kann davon ein Lied singen. In der "Vinyl-Krise" in den 1980er und 1990er-Jahren stellte die tschechische Firma jährlich noch 400.000 Platten her. Heute sind es sage und schreibe 20 Millionen Platten – das sind 50 Mal so viele.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Seit 1951 produziert das tschechische Unternehmen Schallplatten - zunächst unter dem Namen "Gramofonove zavody Lodenice". Inzwischen heißt es GZ Media. Trumpf des Werkes: Es hatte sich nicht von seinen Plattenpressen getrennt, auch wenn die inzwischen Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Herstellung einer Platte ist eine Mischung aus Wissenschaft, Mechanik und Handwerk. In einem Tonstudio werden die Klangwellen der Musik auf ein Magnetband oder digital aufgenommen.Bildrechte: MDR/ Martin Jehnichen
Die Klangmuster werden unter anderem im Presswerk im tschechischen Lodenice per Diamantnadel in einen Kupferrohling geritzt. Die Rille ist das mechanische Abbild von Frequenz und Amplitude der aufgenommenen Klangwellen. Leichte ausgedrückt: Je tiefer die Töne, umso tiefer und breiter die Rille.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Von einem Rohling können ohne Qualitätsverlust bis zu 40 Negative hergestellt werden, von denen schließlich Hunderte Platten gepresst werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Qualitätskontrolle in Lodenice: Wer dort sitzt, muss sich die Platte von vorne bis hinten anhören. Geprüft wird, ob alle Songs drauf sind, ob der Ton in Ordnung ist, die Plattenbeschriftung stimmt. Wer hier sitzt, muss nicht nur gute Ohren, sondern auch gute Nerven haben: Von Rock über Heavy Metal bis Klassik wird alles im Werk gepresst.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
In Lodenice wird nicht nur Karel Gott auf Vinyl gepresst. Auch die Rolling Stones sind hier auf Platte gezogen worden oder der Soundtrack von Star Wars. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Angesichts der stetig steigenden Verkaufszahlen, muss sich das Werk keine Sorgen um Abnehmer machen. Gepresst wird 24 Stunden täglich. Doch mangelt es im Werk an einheimischen Arbeitskräften. Die Nähe zum 30 Kilometer entfernten Prag macht es schwer Arbeitnehmer für die körperlich anstrengende Arbeit zu finden.Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die GZ Media in Lodenice verdient ihr Geld nur zur Hälfte mit Musik, zur anderen Hälfte mit Papierverpackungen aller Art. Auch die Hüllen für die Vinylplatten werden im Werk gleich mitproduziert. Von dort aus gehen die Platten in alle Welt, die meisten davon aber in die USA und Großbritannien. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Made in Czech Republic steht bei den in Lodenice gepressten Platten übrigens nirgends. Nur eine Ziffer, die nahe des Etiketts eingestampft ist, verrät, wo die Platte herkommt. An der Zahlenkombination lässt sich erkennen, dass sie aus der EU stammt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Laut dem Bundesverband Musikindustrie stieg der Vinylumsatz in Deutschland allein im Jahr 2015 um 31 Prozent auf 50 Millionen Euro an. Wann haben Sie eigentlich zuletzt mal eine Platte aufgelegt?Bildrechte: imago/Kraft