Ein Buch der Stunde: Leona Stahlmanns neuer Roman "Diese ganzen belanglosen Wunder" erzählt uns von einer Welt, die nur einen kleinen Schritt von unserer entfernt ist - und eine waschechte Dystopie ist. Hochpoetisch und tragisch führt er uns in eine Gesellschaft und eine Natur, in der es zu heiß ist oder zu kalt, zu nass oder zu trocken, in der die Extreme überhand genommen haben und in der passiert ist, was wir alle gerade schon wissen, aber nicht glauben. Im Mittelpunkt steht ein Junge kurz vorm Teenagerwerden, der mit seiner Mutter in einem alten Salzhof lebt. Eines Tages verlässt sie ihn, weil sie es nicht aushält ihm keine Zukunft bieten zu können. Zeno muss allein in dieser Welt zurechtkommen, in der sich ein kleines Grüppchen Apokalypsepersonal um ihn herum findet…

Leona Stahlmann, Jahrgang 1988, ist aufgewachsen in Fulda und hat in Mainz studiert. Aus Hamburg ist sie kürzlich in den Süden Deutschlands gezogen, für sie der Sprung in ein Leben am Waldrand. Hier wohnt sie mit Mann und Kind und schreibt Hörspiele, Drehbücher, Literatur… Nach ihrem hochgelobten Debüt "Der Defekt" ist sie nun mit ihrem zweiten Roman auf Lesereise und erzählt im Literaturhaus Leipzig von den Orten, die sie inspirieren, von ihrem Schreiballtag und davon, doch aus Versehen einen "Hoffnungsroman" geschrieben zu haben. Sie ist im Gespräch mit MDR Kultur Literaturredakteurin Katrin Schumacher und liest Stellen aus ihrem neuen Buch.

Eine Aufzeichnung vom 29.9.2022 aus dem Literaturhaus Leipzig, Unter Büchern unterwegs mit Katrin Schumacher.