Als der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 Mariupol erreicht, arbeiten Ana und ihr Mann als Ärzte.

Nach zwei Monaten in der belagerten Stadt packen die beiden, und flüchten in Richtung Westen. In Halle finden sie ein erstes Zuhause im ehemaligen Hotel Maritim. Dort wohnen sie zusammen mit etwa 200 anderen Frauen und Kindern. Vor dem Krieg flüchtete auch die 16-jährige Katerina. Sie besucht derzeit in Deutschland ein naturwissenschaftliches Gymnasium und bereitet sich gleichzeitig im Onlineunterricht auf ihr Abitur in der Ukraine vor.

Katerina kommt aus Kiew, wie auch Viktoria, die jetzt eine ukrainische Klasse in Halle in Deutsch und Geschichte unterrichtet. Viktoria ist Lehrerin, sie will am liebsten wieder zurück nach Kiew, wo ihre Mutter und ihr Mann sind, bleibt aber, um ihrem Sohn eine Zukunft zu bieten. So geht es auch Julia, die in Kiew Medienschaffende war und jetzt Deutsch lernt. Sie und ihre beiden Töchter sind seit März auf der Flucht.

Viele von ihnen möchten lieber heute als morgen zurück, doch für viele bleibt eine Rückkehr in die Ukraine ausgeschlossen, das Haus, die Wohnung, die Infrastruktur wurde zerstört, eine Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges schwindet.

Was sie alle vereint, sind Sorge und Geduld, aber auch die große Hoffnung auf eine friedliche Zukunft.

Duska Roth ist freie Journalistin, arbeitet als Radio-Feature-Autorin, Podcasterin und Moderatorin und lebt in Halle (Saale).
Nach dem Studium der Ethnologie und Kunstgeschichte, längeren Auslandsaufenthalten und journalistischer Ausbildung entdeckte sie ihre Faszination dafür Geschichten in langen Radioformaten zu erzählen. Seitdem hat sie zahlreiche Radiofeature und Beiträge realisiert, u.a. für SWR, RBB Kultur, MDR Kultur oder DLF Kultur.

Mitwirkende
Regie: Ulf Köhler
Produktion: MDR 2022

Darsteller
Mitwirkende:
Petra Hartung - Erzählerin
Axel Thielmann - Zitator