Josse macht Karriere. Als Aufsteiger ohne Schulabschluss führt er zunächst einen Verein. Und wird - beinahe jedenfalls - zum Stadtoberhaupt in Pompeji. Der Ausbruch des Vesuvs kommt ihm dazwischen. Ganz plötzlich. Oder doch nicht so überraschend, wie es gewöhnlicher Weise dargestellt wird? Wie dem auch sei - Josses Geschichte ist die eines Aufstieges - mit allem was dazu gehört. Es geht um Macht und Korruption, um soziale Verhältnisse, Besitz und Eitelkeiten. Eine Geschichte also, die sich so, wie sie Eugen Ruge in seinem jüngsten Roman "Pompeji" erzählt, auch zu anderen Zeiten ereignet haben könnte.

Im "Diskurs" von MDR KULTUR spricht der Schriftsteller darüber, seit wann ihn die Geschichte Pompejis überhaupt beschäftigt, was ihn an diesem Mythos interessiert und wie man gedanklich vom Stalinismus der Sowjetzeit in die römische Antike gelangt.

Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa am Ural geboren. Nach dem Mathematikstudium war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. Seit Mitte der 1980er Jahre schreibt er Theaterstücke und Hörspiele. 2011 erschien sein erster Roman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" und wurde mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. 2019 folgte "Metropol". Die Lesungen dieser beiden Romane wie auch die von Ruges jüngstem Buch, "Pompeji", wurde mit dem Schauspieler Ulrich Noethen von MDR KULTUR in Zusammenarbeit mit dem Argon Verlag als Hörbuch produziert.

Redaktion: Katrin Wenzel