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Mein Bach"Er ist der Größte"Stars der Klassikszene sprechen über "ihren" Bach

13. Juni 2023, 16:13 Uhr

Johann Sebastian Bach hat für viele Menschen eine besondere Bedeutung. Seine Musik begeistert und fasziniert das Publikum weltweit – seit Jahrhunderten. MDR KLASSIK hat Prominente gefragt, was "ihr Bach" ausmacht.

Sopranistin Chen Reiss

"Meine erste Liebe und meine große Liebe ist Johann Sebastian Bach. Wenn ich nur einen Komponisten zum Singen wählen müsste, es wäre immer Bach. Er ist der Größte. Da ich viel Richard Strauss oder das italienische Fach singe, fragen mich die Leute, wieso ich zurück zu Bach komme. Ich antworte, dass es von Herzen kommt. Wenn ich Bach singe, singt die Stimme von allein. Das ist die Musik meiner Seele."

Dirigent Ton Koopman

"Für mich ist es eine Kombination aus Vernunft und Gefühl. Ich kenne keinen Komponisten, wo diese Balance so groß ist. Bach kann das Herz erreichen und man muss nichts wissen über Bach oder Kontrapunkt und man kann es dennoch genießen. Und wenn man es weiß, genießt man noch mehr."

Oboist Albrecht Mayer

"Ich würde mich nicht als glückliches Kind bezeichnen, aus vielerlei Gründen. Ich habe mich dann selber trösten können, am Flügel meines Vaters habe ich Bachstücke gespielt, den Beginn des wohltemperierten Klaviers, kleine Präludien und Fugetten als junger Knabe. Die Harmonien, die Melodien, das Dialogisierende bei Bach, das hat mich getröstet. Das war damals schon mein Trost, und das ist Bach jetzt auch noch. Bach ist einer meiner allergrößten Götter in meinem Leben und bedeutet mir unglaublich viel."

Tenor Christoph Prégardien

"Mit Bach bin ich groß geworden, erst im Chor stehend. Es war ein Weihnachtsoratorium. Ich habe als Kind mitgesungen, ich habe im Domchor mitgesungen, im Dom zu Limburg, Jauchzet Frohlocket, dann kam Johannespassion und die Kantaten. Und ich habe immer die Sänger bewundert, die da vorne standen. Dass das einmal mein Beruf werden wird, das habe ich mir nicht träumen lassen."

Intendant des Leipziger Bachfests Michael Maul

"Er ist mein Chef, er ist mein Arbeitgeber und ich genieße es total, in seinem Windschatten segeln zu dürfen. Er ist auch mein Tröster, ich finde Halt in seiner Musik, sie begeistert mich immer wieder, fasziniert mich grenzenlos. Und aus dieser Motivation heraus habe ich das dringende Bedürfnis, meine eigene Begeisterung mit dem Rest der Welt zu teilen."

Hörfunkjournalist Claus Fischer

"Seit einem halben Jahrhundert höre ich die Musik Johann Sebastian Bachs und seit einem Vierteljahrhundert berichte ich fürs Radio über die Bach-Pflege. Ich bin Musikjournalist und je mehr ich mich mit Bach beschäftige, umso größer erscheint mir sein Kosmos. Ich habe erlebt, wie Chöre in Japan oder Malaysia Bachs nunmehr 300 Jahre alten Kantaten mit Begeisterung singen und ich habe den Komponisten Mauricio Kagel im Ohr, der sagte: Nicht alle Musiker glauben an Gott, aber alle glauben an Bach." 

Dieses Thema im Programm:MDR KLASSIK | 13. Juni 2023 | 09:10 Uhr

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