Der Innenraum der Kloster Kirche Sankt Wigbert
Täglich um 6:20 und 9:20 Uhr gibt es bei MDR THÜRINGEN - Das Radio "Augenblick mal", das Wort zum Tag. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wort zum Tag Augenblick mal

11. Dezember 2024, 06:20 Uhr

Täglich um 6:20 Uhr und um 9:20 Uhr hören Sie bei MDR THÜRINGEN - Das Radio "Augenblick mal", das Wort zum Tag. In dieser Woche spricht es die katholische Gemeindereferentin Olivia Schäfer aus Gotha

Donnerstag, 12. Dezember: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt

"Ich mach mir die Welt, wiede wiede wie sie mir gefällt". Noch heute schaue ich mir gern die Pippi Langstrumpf - Filme an. Pippi lässt sich von niemandem etwas vorschreiben oder auch verbieten. Sie macht's halt so, wie sie es für richtig hält.

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Pippi Langstrumpf macht sich die Welt nach ihren Vorstellungen. Ob bei der Ministerpräsidentenwahl mehr taktiert und gerechnet wird, fragt Olivia Schäfer.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Do 12.12.2024 06:20Uhr 01:37 min

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So zeigt sie zum Beispiel dem Fräulein Prüsselius, dass sie sehr gut alleine zurechtkommt und dass es viel Wichtigeres gibt als Plutimikation. Und die beiden Diebe, die ihr Gold stehlen wollen, schlägt sie erfolgreich in die Flucht.

Ich liebe die Abenteuer dieses Mädchens, auch wenn ich weiß, dass so etwas im richtigen Leben natürlich nicht geht. Sie hat ein gutes Herz, weiß, welche Dinge ernst zu nehmen sind und welche nicht. Sie setzt ihren Reichtum, ihre Zeit und ihre Ideen für andere ein. Das ist wichtig.

"Ich mach mir die Welt, wiede wiede wie sie mir gefällt". Ich denke an die bevorstehende Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten. Mir kommt es vor, wie bei Pippi Langstrumpf, nur anderes herum. Da wird gerechnet und taktiert. Bedingungen werden gestellt, Chancen und Risiken abgewägt. Vielleicht geht es nicht anders in dieser schwierigen Situation.

Ich hoffe jedenfalls auf eine Politik, die nicht nur gefällt, sondern dem Wohl aller Menschen dient. Olivia Schäfer, katholisch, aus Gotha

Mittwoch, 11. Dezember: Kalendertausch

Neulich kam ich zu einer Sitzung. Es war noch etwas Zeit bis zum Beginn, aber einige Teilnehmende waren schon da.

Ich suchte mir einen freien Platz, hängte die Jacke über den Stuhl, setzte mich. Gerade war ich dabei meine Unterlagen aus der Tasche zu holen, da sah ich, dass mein Sitznachbar genau den gleichen Kalender hatte wie ich. Er, der Nachbar, war schon im Rentenalter. Trotzdem plant er seine Termine. Aber er konnte doch unmöglich so viele Verpflichtungen haben wie ich. Schließlich arbeite ich bei der Kirche und es ist Vorweihnachtszeit.

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MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 10.12.2024 06:20Uhr 01:36 min

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Spontan fragte ich ihn: Wollen wir die Kalender tauschen? Und in Gedanken fügte ich an: Dann habe ich ein bisschen mehr Freizeit.

Doch schon wenige Augenblicke später merkte ich, wie dumm meine Frage war und auch ein bisschen arrogant. Jeder Mensch hat seinen Platz und seine Aufgabe. Und sein Wert richtet sich nicht nach Leistung und Terminen, sondern einzig und allein nach dem geliebt werden. Du bist mein geliebtes Kind, sagt Gott, egal ob mit vielen oder wenigen Verpflichtungen.

Ich behalte meinen Kalender, denn es stehen auch Termine darin auf die ich keinesfalls verzichten möchte. Ich wünsche ihnen einen guten Tag, Olivia Schäfer, katholisch, aus Gotha.

Dienstag, 10. Dezember: Maria durch ein Dornwald ging

Zu meinen Lieblingsliedern im Advent gehört "Maria durch ein Dornwald ging." Es hat so eine schöne getragene Melodie und es ist aus meiner Heimat, dem Eichsfeld. Vor allem aber hat es mir der Text angetan. Beim Singen kann ich mir gut die biblische Geschichte vorstellen, die dem Lied zugrunde liegt.

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MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 10.12.2024 06:20Uhr 01:51 min

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Maria besucht ihre Verwandte Elisabeth. Wie beschwerlich muss das gewesen sein, zu Fuß und im sechsten Monat schwanger! Das Bild vom Dornwald drückt das wunderbar aus. Das Kind, das sie in sich trägt ist Jesus, Gottes Sohn.

Und dann - das Singen der 3. Strophe ist irgendwie anders, leichter, froher, fast beschwingt. Obwohl die Melodie und das Tempo gleich sind und auch der Dornwald ist noch da. "Da haben die Dornen Rosen getragen." Ich denke an die Wege des Alltags. Manche sind mühsam und beschwerlich, vergleichbar mit dem Dornwald im Lied. Ich stelle mir dunkle Wege vor und eine tote, trostlose Gegend, in der seit Jahren nichts mehr wächst, geschweige denn blüht.

Und trotzdem - ab und an werden sie blühen die Rosen, so, wie im Lied:

  • Wenn Menschen einander annehmen, sich akzeptieren, aufeinander zugehen.
  • Wenn Menschen an den Dornen und Stacheln des Alltags nicht verzweifeln.
  • Wenn Menschen Gott im Herzen haben und in seinem Namen handeln.

Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Ihre Olivia Schäfer, katholisch und aus Gotha

Montag, 9. Dezember: Mein Adventskalender

Ich habe auch einen Adventskalender. Es ist eine Klappkarte mit 24 Türchen.

Ohne Schokolade oder Spielzeug, sondern mit jeweils einem kleinen Bildchen, passend zur Jahreszeit und zum Advent. Dieser Adventskalenderkarte steht auf meinem Küchentisch und ich freue mich, jeden Tag darauf, das Türchen aufzumachen.

Heute musste ich allerdings zweimal hinschauen, bis ich das Bild erkannte. Es war ein Paar Handschuhe, dicke Fäustlinge, verbunden mit einem Band. Ich erinnere mich an Kindertage und daran, wie die Handschuhe mit der Schnur durch den Jackenärmel gezogen wurden. Warum mache ich das heute eigentlich nicht mehr, frage ich mich. Dann hätte ich wahrscheinlich letzte Woche nicht meine Handschuhe verloren. Dieses kleine Bildchen im Kalender hat mich nicht nur an eine Kindheitserfahrung erinnert.

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MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 03.12.2024 12:02Uhr 01:27 min

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Es lädt mich ein, an die einfachen und schönen Dinge zu denken, sie mir, wo es geht, zurück zu erobern. Dafür ist der Advent eine gute Gelegenheit und mein Adventskalender kann mich daran erinnern.

Das meint Olivia Schäfer, katholisch, aus Gotha

Sonntag, 8. Dezember: Wann der Morgen kommen kann

"Morgen kann kommen - wir machen den Weg frei". Diesen Werbeslogan habe ich einmal von einem Finanzunternehmen gehört.

Er verspricht eine sorgenfreie und unbeschwerte Zukunft. Schön wär`s, denke ich. Doch geht das so einfach? Wahrscheinlich nicht.  Es klappt ja oft nicht auf den normalen Wegen des Alltags.

Über einen Weg, der frei sein soll spricht auch die Bibel. Da ist die Rede von Johannes. Ein eigenartiger Typ. Lebt in der Wüste und ruft: "Bereitet dem Herrn den Weg. Macht gerade alle Straßen. Alle Menschen werden das Heil Gottes schauen."

Johannes kündigt die Geburt Jesu an. Mit ihm wird alles gut werden, heil und gesund. Das galt damals vor 2000 Jahren und das gilt heute. Doch das Gute fällt nicht einfach so vom Himmel.

Und mit einem verträumten Blick in die Zukunft und Gottvertrauen allein ist es nicht getan. Ich muss selber etwas dafür tun. Sozusagen Wegewart sein.

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MDR THÜRINGEN - Das Radio So 08.12.2024 06:20Uhr 01:38 min

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Keine einfache Aufgabe, aber machbar. So gesehen kann ich beides miteinander verknüpfen: Johannes den Täufer und die Werbung: Bereitet Gott den Weg, dann kann Morgen kommen.

Einen gesegneten 2. Advent wünscht Ihnen Olivia Schäfer, katholisch und aus Gotha

Biografie Olivia Schäfer - 1976 in Mühlhausen geboren und in Bickenriede (Eichsfeld) aufgewachsen
- 1995 Abitur. Anschließende Ausbildung im Seminar für Gemeindepastoral in Magdeburg
- seit 2001 Gemeindereferentin in Arnstadt und Heiligenstadt
- seit 2012 Gemeindereferentin in der Pfarrei St. Bonifatius Gotha

MDR

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Johannes und der Morgenhahn | 12. Dezember 2024 | 06:20 Uhr