Sängerin Kerstin Ott während der Aufzeichnung der ARD Fernsehshow DAS GROSSE SCHLAGERJUBILÄUM am 21.10.2022 in Leipzig.
Hat eine erfolgreiche Selbstfindung hinter sich: Sängerin Kerstin Ott. Bildrechte: IMAGO/STAR-MEDIA

Acht Tage Pilgern durch Portugal Kerstin Ott: "Diese Reise hat mein Leben verändert!"

16. November 2023, 17:11 Uhr

Einfach mal abschalten und Ruhe tanken – für Schlagersängerin Kerstin Ott funktioniert dies am besten bei Spaziergängen. Anfang des Jahres entschied sie sich deshalb für eine achttägige Pilgerwanderung durch Portugal. Eine Reise, die ihr Leben veränderte.

Kerstin Ott und Jakob
Kerstin Ott war zwar nicht auf dem Jakobsweg wandern – hier ist sie aber trotdem mit ihrem Hund Jakob zu sehen. Bildrechte: facebook.com/kerstinottofficial

Im Interview mit Bettina Böttinger erzählt die Interpretin von "Die immer lacht" kürzlich im WDR von ihrer Reise. Von den Herausforderungen und vor allem, was diese Pilgerwanderung bewirkt hat: Einen Wendepunkt in ihrem Leben.

Die Wanderung trat Kerstin Ott allein an. Eine bewusste Entscheidung, wie sie sagt, denn sie wollte die 155 Kilometer lange Strecke entlang der portugiesischen Atlantikküste in ihrem eigenen Tempo, mit ihren eigenen Pausen bezwingen. Was ihr ebenfalls wichtig war: Allein mit ihren Gedanken sein können, um den Kopf freizukriegen vom Alltagstress. Ein Selbstexperiment mit Erfolg, wie sie im WDR betont.

Ich brauche wirklich immer einen ganz krassen Schnitt. Auch die absolute Ruhe. Das macht mich sonst verrückt. Ich stehe immer unter Dampf, deswegen brauche ich mal Ruhe zwischendurch. Und ich finde, das kann man ganz gut bei Spaziergang machen.

Kerstin Ott WDR "Böttinger. Wohnung 17"

Am Anfang der Wanderung habe sie vor Überforderung geweint, so Kerstin Ott im Gespräch mit Bettina Böttinger. Das Pensum von 24 Kilometern pro Tag sei am Anfang sehr schwer gewesen, vor allem bei 35° Celsius Temperatur. Einmal sei ihr sogar das Wasser ausgegangen, kilometerweit hätte sie sich ohne Trinkwasser bis zur nächsten Unterkunft schleppen müssen. Eine durchaus lebensgefährliche Situation. Am Ende jedoch habe sie alle Herausforderungen meistern können – und sei deshalb auch "total stolz" auf sich.

Die Reise als Wendepunkt

Im ersten Moment, als Kerstin Ott das Ende ihrer Wanderung erreicht hatte, war sie natürlich glücklich, erzählt sie. Bei ihrer Ankunft zurück in Deutschland sei diese Euphorie aber verflogen – auch, weil Frau und Kind zu dieser Zeit im Urlaub waren. Sie sei also in eine leere Wohnung zurückgekehrt. Wie gut ihr die Reise aber getan habe, das habe sie erst in den folgenden Wochen festgestellt – und daraus Konsequenzen gezogen.

Kerstin Ott auf Peta-Plakat
Für ein Plakat, welches Veganismus bewirbt, zog Kerstin Ott sogar blank. Bildrechte: instagram.com/petadeutschland

Sie sei schon immer ein "Suchttyp" gewesen. Mit elf Jahren fing Kerstin Ott mit dem Rauchen an, später kam Spielsucht hinzu. Laster, welche sie heute abgelegt hat – auch durch ihre Selbstfindungsreise.

Direkt nach der Wanderung habe sie ihre Ernährung umgestellt, seitdem ernähre sie sich vegan, also ohne jegliche tierischen Produkte. Wenig später habe sie das Rauchen aufgegeben, nach 30 Jahren der Nikotinsucht keine leichte Aufgabe. Seit einigen Monaten habe sie nun auch aufgehört, Alkohol zu trinken. Stolz hebt sie hervor: "Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben völlig suchtfrei!".

Ich war ein bisschen unzufrieden, mit mir und wie es so gerade ist. Und das habe ich echt gut in den Griff bekommen.

Kerstin Ott WDR "Böttinger. Wohnung 17"

Dieses Thema im Programm: MDR SCHLAGERWELT | 16. November 2023 | 18:00 Uhr