
Mobilfunk Telekom schaltet 2-G-Mobilfunknetz ab – das können Betroffene tun
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22. Oktober 2024, 19:46 Uhr
Die Deutsche Telekom schaltet als erster Netzbetreiber das veraltete Mobilfunknetz GSM (2G) ab. Sie will die Frequenzen für schnellere Datenübertragung nutzen. Reagieren müssen Besitzer alter Handy sowie von einigen vernetzten Stromzählern und Alarmanlagen, die noch über GSM online sind.
Die Deutsche Telekom will bis zum Sommer 2028 das veraltete 2G-Mobilfunknetz einstellen. Wie das Unternehmen mitteilte, sind Mobilfunk-Telefonate dann nur noch in 4G- und 5G-Netzen möglich.
Veraltete Handys und Internet der Dinge betroffen
Betroffen von der Abschaltung sind Besitzer von alten 2G-Handys. Sie können mit diesen Geräten ab dem Sommer 2028 nicht mehr telefonieren. Sie müssen dann entweder auf ein Smartphone oder ein LTE-taugliches Einfach-Handy umsteigen.
Die Abschaltung des GSM-Netzes betrifft auch Dienste im sogenannten Internet der Dinge. Dazu gehören etwa einige vernetzte Stromzähler oder Alarmanlagen, die noch über GSM online sind.
Die Telekom rät Anbietern und Nutzern bereits jetzt aktiv zu werden. Damit die Anlagen auch nach der Abschaltung von 2G weiterhin wie gewünscht funktionieren, sollten sie den Austausch der noch verbliebenen alten Funkmodule vorbereiten. Insbesondere bei Geräten oder Anlagen mit langfristigen Servicezyklen könne durch rechtzeitige Planung der Austausch vergleichsweise kostengünstig erfolgen.
GSM - in Europa entwickelt
Der GSM-Standard (Global System for Mobile Communication) wurde in Europa entwickelt. Die Technik wird auch als 2G - die zweite Generation der Mobilfunktechnologie - bezeichnet. Sie definierte erstmals digitale Mobilfunknetze.
In Deutschland löste sie Anfang der 1990er Jahre die bis dahin entwickelten analogen Mobilfunknetze A, B und C ab, die zusammengefasst als erste Generation (1G) galten.
Nachfolger von GSM (2G) war in Europa UMTS (3G). Vor über zehn Jahren wurden in Deutschland 4G-Netze (LTE) in Betrieb genommen. Seit 2019 ist mit 5G die fünfte Generation des Mobilfunks verfügbar.
Telekom ist in Deutschland Vorreiter beim 2G-Aus
In vielen Ländern - etwa in Skandinavien oder der Schweiz - wurden bereits 2G-Netzwerke stillgelegt. In Deutschland ist die Telekom der erste Netzbetreiber, der ein Abschaltdatum für 2G verkündet.
Vodafone lässt sich beim GSM-Aus mehr Zeit und plant, die verfügbaren Netzkapazitäten für 2G voraussichtlich bis Ende 2030 in Deutschland schrittweise abzuschalten. Telefónica O2, der dritte GSM-Netzbetreiber in Deutschland, möchte 2G dagegen vorerst weiterbetreiben und nennt bislang kein Abschaltedatum.
Mehr Frequenzspektrum für 4G und 5G
Mobilfunk-Provider haben ein handfestes Interesse daran, GSM abzuschalten. Der veraltete Standard blockiert wertvolle Frequenzbereiche im Mobilfunkspektrum, die für 4G oder 5G genutzt werden könnten. Deshalb, so Abdu Mudesir, Geschäftsführer Technik der Telekom Deutschland, würde die Telekom die frei werdenden Frequenzen in ihrem Netz zukünftig für 4G und 5G nutzen.
dpa (jks)