Naturkatastrophe Wieder Tote bei schwerem Erdbeben in Nepal

12. Mai 2015, 20:17 Uhr

Die Himalaya-Region ist erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Erneut gab es zahlreiche Opfer. Die Zahlen werden immer wieder nach oben korrigiert. Bislang meldeten die Behörden mindestens 52 Tote in Nepal. In Indien starben 17 Menschen, in China eine Frau. Zudem wurden mehr als 1.200 Verletzte aus den Trümmern gerettet. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen, wenn Berichte aus den entlegenen Gebieten einträfen. Dort sollen ganze Siedlungen von Erdrutschen verschüttet worden sein.

Erneut Häuser eingestürzt

Die Erdstöße sollen die Stärke von 7,1 bis 7,4 auf der Richter-Skala gehabt haben. Das Epizentrum lag gut 80 Kilometer östlich von der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu in der Nähe des Mount Everest in rund 15 Kilometern Tiefe und damit näher an der Erdoberfläche als das Beben vom 25. April. Das genaue Ausmaß der neuen Zerstörungen ist bislang unklar. Die nepalesischen Behörden sind überfordert. In Kathmandu ist das Telefonnetz überlastet. Der internationale Flughafen wurde erneut gesperrt.

Das UN-Büro für Katastrophenhilfe meldete auf Twitter, mehrere Häuser seien bei den vier Erdstößen innerhalb von 30 Minuten am Dienstag eingestürzt. Korrespondenten berichteten, in Kathmandu seien die Menschen in Panik auf die Straßen gerannt. Eine Vertreterin von "Aktion Deutschland hilft" sagte MDR INFO, derzeit versuche man, sich einen Überblick zu verschaffen. Helfer vor Ort hätten sich bereits telefonisch oder über das Internet zurückgemeldet.

Zentrum für Erdbeben-Hilfe getroffen

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration wurde auch die Stadt Chautara vom Beben getroffen. Vier Menschen seien hier aus Trümmern geborgen worden. Die kleine Stadt liegt etwa 40 Kilometer östlich von Kathmandu und wurde nach dem Beben von vor drei Wochen zum Zentrum für humanitäre Hilfe. Dutzende Helfer sind hier stationiert, die von hier aus in entlegene Gebiete geschickt werden.

Hochhäuser in Neu Delhi schwankten

Das neuerliche Beben war so heftig, dass die Erschütterungen bis in die indische Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren. Hier wurden nach Angaben von Augenzeugen Hochhäuser und Einkaufszentren evakuiert und die U-Bahn gestoppt. Nach Behördenangaben wurden drei Mädchen von einstürzenden Häusern begraben.

Mindestens 8.000 Tote vor drei Wochen

Das neue Beben im Himalaya traf die gleiche Region wie das verheerende Beben am 25. April. Damals waren mindestens 8.000 Menschen ums Leben gekommen.

Es wird befürchtet, dass die Zahl weiter steigt, weil viele Dörfer so abgelegen sind, dass sie noch von keinen Rettungsmannschaften erreicht wurden. Hunderttausende Menschen verloren ihr Zuhause.

Erdbeben-Region Himalaya Der Himalaya liegt auf der Stelle, wo sich die Indische in die Eurasische Platte schiebt. An den Linien, an denen diese Kontinentalplatten aufeinanderstoßen, kommt es zu ständigen Reibungen und Spannungen.

Wird der Druck zu groß, verrutschen die Platten ruckartig, was die Beben auslöst. Der Druck ist dann aber häufig nicht vollständig abgebaut, und es kann neue Spannungen an anderer Stelle geben, die zu teils ebenfalls heftigen Nachbeben führen.

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