Eine Seniorin zählt Geld. Symbolbild.
Frauen erhalten im Durschnitt eine kleinere Rente als Männer, so das Bundesarbeitsministerium über Sachsen-Anhalt. Bildrechte: IMAGO / Nikito

Weibliche Altersarmut Frauen erhalten im Schnitt weniger Rente als Männer

11. November 2023, 17:37 Uhr

Frauen in Sachsen-Anhalt erhalten im Durchschnitt eine kleinere Rente als Männer. Das geht aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor. Die Spanne der Rentenbeträge sei generell aber groß.

Frauen erhalten in Sachsen-Anhalt im Schnitt 220 Euro weniger Rente als Männer. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor.

Demnach bekamen Rentnerinnen zum Ende vergangenen Jahres im Schnitt 1.133 Euro Rente, Männer in Sachsen-Anhalt dagegen 1.353. Die Durchschnittsrente in Deutschland betrug den Angaben zufolge 1.099 Euro. In Westdeutschland bekamen Frauen im Schnitt sogar 558 Euro Rente weniger als Männer.

Ministerium: Große Spanne zwischen Kleinstrenten und hohen Rentenbeiträgen

Allerdings gebe es eine große Spanne zwischen Kleinstrenten und hohen Rentenbeiträgen, so das Bundesarbeitsministerium. Hintergrund seien vor allem bei den Kleinstrenten deutlich kürzere Arbeitszeiten, "wie sie in den alten Ländern besonders bei Frauen erkennbar sind", so das Ministerium. Es verwies auch auf eine Studie zur Alterssicherung in Deutschland aus dem Jahr 2019, nach der das Haushaltseinkommen von Rentnerinnen und Rentnern relativ ausgeglichen war.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken in Sachsen-Anhalt, Eva von Angern, bezeichnete die Zahlen als einen "traurigen Befund". Altersarmut sei überwiegend weiblich. Die Linke fordert unter anderem zehn Prozent höhere Renten sowie einen Mindestlohn von 14 Euro.

dpa, MDR (Johanna Daher)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. November 2023 | 16:00 Uhr

11 Kommentare

ElBuffo vor 50 Wochen

Nu mal zum Verständnis: Warum sollten bei 2.000€ Rente weniger Einkommensteuer anfallen als bei 2.000€ Lohn?
Bei Beamten ist es nicht ähnlich, sondern genauso. Es fand nur mal ein Pensionär megaungerecht, dass er seine Pension versteuern musste, obwohl er gar keine Beiträge gezahlt hatte.

W.Merseburger vor 50 Wochen

Über die Rentengerechtigkeit, Rentenhöhe und Unterschiede in den Renten zwischen Frau und Mann lasst sich wunderbar schwadronieren. Ich weiss nur, dass in der DDR sehr viele Frauen aus den unterschiedlichsten Gründen verkürzt gearbeitet haben. Damit erklärt sich natürlich auch eine geringere Rente. Ich denke, auch nach der Wende bis heute arbeiten sehr viele Frauen Teilzeit. Höhere Renten werden gegenwärtig "ordentlich" besteuert. Damit wird ein Teil dieser Renten ganz "bösartig" an das Finanzministerium abgeführt. Ähnliches gilt auch für die Pensionen der Beamten. Hier "sahnt" der Staat über Besteuerung ebenfalls ordentlich ab.

kleinerfrontkaempfer vor 50 Wochen

Wenn man die 3 bundestoitschen Säulen der Altersvorsorge beachtet und nutzt kann so was nicht passieren. Zumindest in den alten, gebrauchten Bundesländern.
Gleichberechtigt kommt jetzt die 4 Säule der Altersvorsorge in ganz Doitschland zum tragen =>

DER FLASCHENPFAND!

Fleißig sein und richtig reinhängen, dann bringt das echt was. Und noch ist der Ertrag steuerfrei.

Mehr aus Sachsen-Anhalt