30 Jahre verschollen Gemälde hinter Wand von ehemaliger McDonalds-Filiale in Magdeburg gefunden

05. November 2022, 10:04 Uhr

In einer geschlossenen McDonalds-Filiale in Magdeburg ist hinter einer Wand ein seit 30 Jahren verschollenes Gemälde gefunden worden. Es zeigt eine Ernteszene und soll vom Künstler Manfred Kandt stammen. Allerdings weist das Kunstwerk einige Beschädigungen auf. Derzeit ist unklar, ob das Gemälde gerettet werden kann.

In einer ehemaligen Filiale der Fastfood-Kette McDonalds in der Magdeburger Innenstadt ist ein Wandgemälde entdeckt worden, das seit mindestens 30 Jahren von einer Wand verdeckt war. Die Bild-Zeitung hatte bereits am Montag über den Fund berichtet. Die Filiale ist im Frühjahr geschlossen worden. Darum finden dort nun Bauarbeiten statt, bei denen das Kunstwerk gefunden wurde.

Das Gemälde ist 3,5 Meter hoch und neun Meter breit. Es zeigt Männer und Frauen bei der Weinlese und Weinverarbeitung. Es soll 1955 vom Künstler Manfred Kandt gemalt worden sein, als in den Räumlichkeiten noch die Gaststätte "Stadt Prag" untergebracht war. Kandt ist 1992 verstorben.

Heimatverein hofft auf Restauration des Gemäldes

In das gefundene Gemälde ist an mehr als 50 Stellen hineingebohrt worden. Beate Wübbenhorst vom Magdeburger Heimatverein hofft, dass das beschädigte Gemälde bald wieder hergestellt werden kann. Nun sollten sich Restauratoren mit dem Künstler beschäftigen und herausfinden, mit welchen Farben er gearbeitet hat. "Dann kriegen sie das [die Restauration des Gemäldes, Anm. d. Red] hoffentlich hin", sagt Wübbenhorst.

Der favorisierte neue Mieter der ehemaligen McDonalds-Filiale habe bereits seine Bereitschaft signalisiert, das Gemälde zu restaurieren, sagte Wübbenhorst.

MDR (Leonard Schubert, Max Hensch)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. November 2022 | 16:30 Uhr

13 Kommentare

Feldmaus am 07.11.2022

Aha, man hat gefunden......hört sich eigenartig an.Dieses Bild wurde einfach weggemacht, so wie vieles anderes auch aus DDR Zeiten. Die Parole war oder ist doch noch, alles was in dieser Zeit geschaffen wurde, ist schlecht muss weg. Leider hat sich in diesem Punkt nicht viel geändert. Es war eben keine Wiedervereinigung sondern eine Übernahme. Man hätte gut voneinander lernen können.

mh_hartung am 06.11.2022

Als Bürger der "alten" BRD kann ich Ihnen nur beipflichten. Ich als "Westdeutscher" hätte mir auch von der sogen. "Wiedervereinigung" mehr erhofft und hätte mir gewünscht das sich auch ein Teil der DDR in die neue BRD wiedergespiegelt hätte. Nicht alles hätte über Bord geworfen werden dürfen, weil nicht alles in/aus der DDR schlecht war. Wir aus der alten BRD hätte auch aus den Erfahrungen/Werten des "Osten" etwas lernen und auch davon "profitieren" können.

Naturfreund am 06.11.2022

Wenn ich richtig las, dass dieses Gemälde von 1955 stammt, wurde es in einer Zeit unter Ulbricht geschaffen, einer Zeit, wo der arbeitende Mensch wenigstens noch im Vordergrund von Politik stand - wenn auch eher populistisch, darüber kann man streiten. Heute würde man kein Wandbild mehr über das Schaffen der Menschen errichten, der arbeitende Mensch wird heutzutage eher beleidigt, drangsaliert, seiner Würde genommen und sogar an seiner Arbeit gehindert - aber zahlen darf er für die, die nur dummes Zeug reden und uns in Gedeih und Verderb bringen und uns auch noch belügen. Schon aus diesem Grunde ist der Erhalt dieses Bildes eine Anerkennung des gesellschaftlichen Hintergrundes jener Zeit in Bezug zum Arbeiter und Bauern.

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