20.07.2020 | 17:23 Wie ein Ort durch einen Cheerleaderverein bekannt wurde

20. Juli 2020, 17:23 Uhr

Vier Jugendliche haben sich dafür eingesetzt, dass in ihrer Kleinstadt ein Cheerleaderverein gegründet wird. Der Verein "Cheer&Dance Waldheim" hat sich in kürzester Zeit etabliert und den Bekanntheitsgrad der Kleinstadt im Landkreis Mittelsachsen gesteigert.

Wenn man an sportliche Aktivitäten denkt, dann weiß man, dass es in jeder Stadt mindestens einen Fußballverein gibt. Ähnlich war es auch in Waldheim. Es gab einen Fußball- und Handballverein. Eine Gruppe von Jugendlichen hatte aber keine Lust auf das Standard-Angebot, das ihre Kleinstadt zu bieten hatte. Deshalb haben sie die Sache selbst in die Hand genommen. Sie haben sich dafür eingesetzt, dass der Cheerleaderverein "Cheer&Dance Waldheim" gegründet wird. Cheerleadervereine sind sonst eher in Großstädten wie Dresden oder Leipzig vertreten. Den Verein in Waldheim gibt es erst seit 2019. Die Mitglieder können aber inzwischen mit den Vereinen aus den Großstädten mithalten. Die ersten Preise haben sie schon abgesahnt.

Erste Auszeichnungen

Der Verein "Cheer&Dance Waldheim" ist Sächsischer Landesmeister und Ost-Deutscher-Vizemeister geworden. Trainerin Stefanie Jahn sagt: "Das ist für einen Ort etwas Besonderes, wenn er sich mit so einem Titel schmücken kann". Jahn erzählt, dass sich der Verein als nächstes eigentlich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte. Durch Corona fand diese aber doch nicht statt. Inzwischen gehen die Trainings weiter und die Cheerleaderinnen bereiten sich auf neue Wettkämpfe vor.

Mittlerweile nehmen insgesamt 28 Mädchen im Alter von acht bis 18 Jahren regelmäßig an den Trainings teil. Während der Trainings werden nicht nur verschiedene Choreografien für das Cheerleading einstudiert, sondern auch Teamwork und Zusammenhalt geübt. Da den Teilnehmerinnen der Verein so wichtig ist, kümmern sie sich nebenbei um einen Trainerschein. Damit möchten sie den Verein so lange wie möglich aufrechterhalten und vor allem voranbringen. Inzwischen ist Waldheim durch die Cheerleaderinnen schon in der Region bekannt. Den Bekanntheitsgrad möchte der Verein erweitern.

Ein typisches Training als Cheerleader

Die Trainings gehen für alle los mit Dehnübungen. Anschließend gibt es Einheiten für Krafttraining und Beweglichkeit. Dabei teilt sich die Gruppe in zwei auf. Das Training gestaltet sich dann entsprechend der späteren Position in der jeweiligen Choreografie. Für die Positionen unten ist Kraft wichtig, um für einen stabilen Halt zu sorgen. Für die sogenannten "Flyer", also die Cheerleaderinnen mit den Posen oben, ist zum Beispiel das Üben vom Spagat wichtig. Eine typische Cheerleading-Choreografie vereint verschiedene Sprünge, Posen und Pyramiden.

Die Cheerleaderinnen hinter der Gründungsidee

Zur Gründungsidee kam es durch die Cheerleader AG am Gymnasium Hartha. Die Teilnehmerinnen hatten großen Spaß am Cheerleading und wollten nicht nur einmal in der Woche trainieren, sondern viel regelmäßiger. Durch die Initiative der Eltern und der Trainerin Stefanie Jahn wurde dann aus der AG ein Verein.

Für die Gründung des Vereins haben sich vor allem Hanna Gräber, Jennifer Smeykal, Emma-Lina Teichert und Klara Zschaage eingesetzt. Hanna hat bereits eine Trainer-Lizenz erworben. Sie erzählt, wie gern sie den Verein und die Stadt Waldheim hat: "Dadurch, dass es eine Kleinstadt ist, ist hier alles sehr familiär. Man hilft sich auch unter den Vereinen". So sieht das auch Emma-Lina Teichert: "Waldheim ist unser Zuhause. Wir sind stolz, dass wir hier der erste Cheerleader-Verein sind". Die Gruppe findet den Zusammenhalt und Nachwuchs sehr wichtig. Deshalb geben sie ihr Wissen weiter und trainieren die jüngeren Mitglieder.

Die Cheerleaderin Klara Zschaage sagt: "Waldheim verbindet uns mit dem Sport und der Sport verbindet uns mit Waldheim". Durch "Cheer&Dance Waldheim" hat der sächsische Ort in der Gegend eine neue Aufmerksamkeit bekommen.

Quelle: MDR/vö

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