Sicherheit Bundeswehr: Interesse an Reservistendienst auch in Thüringen gestiegen

11. September 2022, 14:52 Uhr

Das Interesse am Reservistendienst ist nach Angaben der Bundeswehr gestiegen. Der Kommandeur des Landeskommandos Thüringen, Oberst Georg Oel, nannte den Ukraine-Krieg und die damit veränderte Sicherheitslage als Grund. Der Krieg mitten in Europa habe die Bereitschaft bei vielen Menschen erhöht, sich für den Reservedienst anzumelden.

So wird auf dem Standortübungsplatz Ohrdruf nach langer Corona-Pause auch wieder der Umgang mit Pistole und Gewehr geübt - von Angehörigen der Heimatschutzkompanie Thüringen. Ihre Aufgabe ist im Ernstfall der Schutz von Militärkasernen im Freistaat.

Je nach sicherheitspolitischer Entwicklung ist es laut Kommandeur Oel durchaus vorstellbar, dass der Standortübungsplatz Ohrdruf "zu einer militärischen Einrichtung wird, wo sich militärische Kräfte befinden". Diese würden dann von der Heimatschutzkompanie Thüringen geschützt, also von Reservisten.

Bundesweit 30.000 aktive Reservisten

Eine Sprecherin des Personalamtes der Bundeswehr in Köln sagte, man verzeichne eine "hohe Bereitschaft, unserem Land gerade in Krisenzeiten zu dienen". Genaue Bewerberzahlen nannte sie nicht.

Die Bundeswehr hat derzeit etwa 30.000 aktive Reservistinnen und Reservisten, die im Verteidigungsfall zum Dienst verpflichtet werden können, um die 184.000 aktiven Soldaten zu unterstützen. Dafür bestehe derzeit aber kein Bedarf, sagte die Sprecherin.

MDR (dr/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. September 2022 | 06:00 Uhr

10 Kommentare

Lavendel am 12.09.2022

Aktuell jammern nur sie in meinen Augen und das ziemlich pauschal.
Haben sie schon mal was mitbekommen von der sogenannten Zeitenwende?
Spätestens seit Herr Putin die Ukraine 2022 erneut mit seinen brutalen Horden überfallen hat, ist jeder in Deutschland über jeden Soldaten froh, den wir aufbieten können.

Mediator am 12.09.2022

@OOOO
Als Reservist kann ich ihre Aussage nicht bestätigen. Der Rückhalt in der Politik ist sicherlich gegeben. Die Wertschätzung für die Bw wächst dort proportional zur Einsicht in die Notwendigkeit eigene Streitkräfte zu besitzen, wenn man keine gegnerischen Streitkräfte auf seinem, bzw. NATO Territorium haben möchte. Meine Erfahrungen mit der Bevölkerung sind auch durchwegs positiv, wenn ich in Uniform unterwegs bin. Bei vielen besteht da ein reges Interesse an der BW, doch es mangelt häufig an Berührungspunkten. Was das "Jammern" angeht: Selbstverständlich gibt es auch in der Bw massiven Verbesserungsbedarf was die Geschwindigkeit von Prozessen und und die Umsetzung von Reformen angeht. Das erkennen Soldaten und Reservisten natürlich auch. An der Grundlage unserer Beziehung zu diesem Staat ändert das erst mal nichts, denn diesem 'treu zu dienen' gelobt bzw. schwört jeder Soldat.

Mediator am 12.09.2022

@maddin
Also bevor die Bundeswehr 50-60 jährige für die Landesverteidigung einzieht sind wohl erst mal andere Jahrgänge dran. Die Professionalisierung der aktiven Truppe hat die letzten Jahrzehnte massiv zugenommen. Eine vor 30 Jahren absolvierte Grundausbildung befähigt hier erst mal zu sehr wenig bis nichts, ganz davon abgesehen, dass man mit 50+ wohl häufig nicht mehr die Anforderungen an einen Stoppelhopser erfüllt.

Warum noch einmal hätten Soldaten die auf einen anderen Staat und ein anderes System eingeschworen waren automatisch zu Reservisten der Bw werden sollen? Ganz abgesehen davon, dass in den Jahren 1990++ eine massive Abrüstung angesagt war.

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