Thüringen Kritik an Preisen für Schulessen in Thüringen: Land sieht sich nicht zuständig
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02. November 2022, 09:02 Uhr
In der Diskussion um finanzielle Hilfen beim Schulessen fühlt sich kein Thüringer Ministerium zuständig. Nach dem Bildungsministerium erklärte auch das Wirtschaftsministerium auf MDR THÜRINGEN Nachfrage, es gebe keine Handhabe. Daher sei ein Preisdeckel, wie von der Landeselternvertretung gefordert, nicht möglich.
Das Thüringer Bildungsministerium kann nach eigenen Angaben bei den Preisen fürs Schulessen nicht eingreifen. Wie ein Sprecher MDR THÜRINGEN mitteilte, sind dafür die jeweiligen Schulträger verantwortlich. Das Ministerium habe grundsätzlich keine Kenntnis, wie die Verträge gestaltet sind und damit auch keine Einfluss- oder Entscheidungsmöglichkeiten. Für eventuelle Landeshilfen sei das Wirtschaftsministerium zuständig.
Diese Verträge zu deckeln oder dafür Zuschüsse zu zahlen, ist aber laut Wirtschaftsministerium auch dort nicht möglich. Gerät ein Essensanbieter wegen der Energiekrise allerdings in eine Notlage, dann könne er beim Ministerium Hilfen beantragen.
Zuständigkeiten unklar - Ministerpräsident soll helfen
Weil sich kein Ministerium verantwortlich fühlt, wollen sich die Landeselternvertreter Schützenhilfe bei Ministerpräsident Bodo Ramelow holen. Wichtigstes Ziel: Die Kosten für die Eltern zu senken. Und zwar sowohl beim Schul- wie auch beim Kita-Essen.
Bildungsminister Helmut Holter (Linke) hatte nach Angaben des Sprechers bereits zu Beginn des Schuljahres an die Bundesregierung appelliert, Eltern mit Schul- und Kindergartenkindern deutlich zu entlasten. Die Essensanbieter habe er aufgefordert, Preiserhöhungen nicht für steigende Gewinnmargen zu nutzen.
Rund 100.000 Schüler nutzen Schulspeisung in Thüringen
Die Landeselternvertretung Thüringen hatte Hilfen vom Land für Schulessen gefordert. Sprecherin Claudia Koch sagte, die Preise müssten auf dem Stand von 2022 eingefroren werden.
Im September lagen die Preise pro Portion an den Schulen nach MDR THÜRINGEN-Informationen zwischen 1,50 Euro und mehr als fünf Euro. Die Hälfte der knapp 200.000 Schülerinnen und Schüler im Land nutzt das Angebot der Schulspeisung.
MDR (KW/co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. November 2022 | 06:00 Uhr
Thomas S. am 02.11.2022
Sehr gute Frage. Ich würde gern ein zuständiges Ministerium hören. Also eins, das Teil einer Landsregierung ist, die Gesetzentwürfe selbst in den Landtag einbringen darf. Alles andere kann von mir aus abgeschafft werden.
Hendrik1 am 02.11.2022
Das fängt doch schon an bei der Essensauswahl. Eltern die sich berufen fühlen unbedingt vegan sich zu ernähren Eltern die Bio Qualität verlangen und die ganzen Zusatz wünsche. Ein Essen qualitativ hochwertig und damit fertig. Die Verteuerung fängt mit der Auswahl an. Klar müssen die große Küchen Die Preise weitergeben sind es deren Existenz bedroht und dieses macht den Preis auch nicht gerade schmaler. Wir sollten vielleicht mal aufhören , Luxus auf die Schule zu kopieren. Den Luxus den wir zu Hause uns leisten können. Bio, vegan, weniger Fleisch mehr vielleicht weniger Gemüse mehr Gemüse . Ein gesunder Standard , für alle und nicht wie bisher eine Riesenauswahl . Denn das macht nicht nur die Kinder kaputt sondern auch die Eltern und natürlich auch den wirtschaftlichen Umfang.
MamaEF am 02.11.2022
Das Bildungsministerium ist ja irgendwie prinzipiell für nichts zuständig....
Aber ja, sowas macht der Schulträger und in Erfurt, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen sind die beiden Hauptkriterien Preis und Qualität (wobei Qualität vom Träger ermittelt wird und vorgegeben ist ). Elternwünsche finden da nicht Berücksichtigung, ob Vollkorn, bio oder auch kleinere Portionen mit "Nachschlag-Option"....