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Russland-Ukraine-KriegNewsblog: IAEA – Lage am AKW Saporischschja "unhaltbar"

06. September 2022, 23:20 Uhr

Die IAEA hat die Lage am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja als "unhaltbar" bezeichnet. Die ukrainische Armee berichtet unterdessen von Erfolgen im Süden und Osten des Landes. Und Bundeskanzler Scholz soll sich einmal mehr gegen deutsche Kampfpanzer für die Ukraine ausgesprochen haben. Mehr hier im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig überprüft werden können.

23:20 Uhr | AKW Saporischschja: Deutschland beschuldigt Russland

Deutschland hat Russland vor dem Weltsicherheitsrat die Verantwortung für die gefährliche Lage um das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja gegeben. "Es ist Russland, das das Kraftwerk militarisiert. Es ist Russland, das Ausrüstung und Truppen auf dem Gelände stationiert", sagte der stellvertretende deutsche UN-Botschafter Thomas Zahneisen. Das AKW sei wegen der russischen Besetzung des Geländes gefährdet.

21:11 Uhr | Unklarheit über Zustand von russlandtreuem Kommandant

Örtliche Behörden in der besetzten südukrainischen Hafenstadt Berdiansk haben ihre Angaben zu einem von Russland eingesetzten Verwalter geändert, der Opfer einer Explosion geworden sein soll. Artjom Bardin sei lebensgefährlich verletzt worden, erklärte ein Mitarbeiter der russlandtreuen Regierung im Internet. Zuvor hatte er der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, Bardin sei gestorben. Vorherigen Angaben zufolge war unter einem Auto eine Bombe explodiert. Es wurde auch von Schüssen im Zentrum der Hafenstadt am Asowschen Meer berichtet. Zuletzt sollen mehrere Anschläge auf ukrainische Amtsträger verübt worden sein, die mit der Besatzungsmacht kollaborieren. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

16:54 Uhr | IAEA: Lage am AKW Saporischschja "unhaltbar"

Angesichts anhaltender kriegerischer Auseinandersetzungen nahe dem ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat die UN-Atomenergiebehörde (IAEA) die Situation vor Ort als "unhaltbar" bezeichnet. In einem Bericht zur Lage rund um das größte Atomkraftwerk Europas äußert die Behörde die Sorge über einen möglichen nuklearen Unfall und fordert die Einrichtung einer "Sicherheitszone".

Das 52-seitige Papier folgt auf eine am vergangenen Donnerstag begonnene Inspektion des AKW durch eine IAEA-Mission. Rund um das von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk wird immer wieder Beschuss gemeldet. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

11:33 Uhr | Berichte über zivile Opfer in Charkiw

Nach Angaben des Gouverneurs der Region Charkiw, Oleh Synehubow, sind bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet worden. In der Nacht sei in der Stadt Charkiw unter anderem ein Wohnhaus getroffen worden und eine 73 Jahre alte Frau gestorben, berichtete Synehubow auf Telegram. Zwei Männer seien in dem Ort Solotschi nördlich von Charkiw ums Leben gekommen.

11:14 Uhr | Ukraine: Russland verliert viele Soldaten

In nun mehr als sechs Monaten ihres Angriffskriegs gegen die Ukraine soll die russische Armee nach ukrainischen Angaben schon mehr als 50.000 Soldaten verloren haben. Unabhängig überprüfbar sind die Zahlen des Generalstabs der Armee nicht. Das britische Verteidigungsministerium nennt eine Zahl von 25.000 getöteten russischen Soldaten. Russland macht schon länger keine Angaben mehr dazu, und gleiches gilt für die Ukraine. Nach früheren Angaben aus Kiew lagen deren Verluste bei mindestens 9.000 getöteten Soldaten.

10:54 Uhr | Erdogan: Putin setzt Erdgas als Waffe ein

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängten Sanktionen für die Energiekrise in Europa verantwortlich gemacht. Er sagte heute in Ankara, Präsident Wladimir Putin setze alle seine Mittel und Waffen ein: "Erdgas ist leider eine davon."

10:30 Uhr | Gazprom verweist weiter auf Siemens

Über die Nord-Stream-1-Leitung wird nach Angaben von Gazprom erst wieder Gas nach Deutschland geliefert, wenn Siemens Energy eine fehlerhafte Anlage repariert habe. Das sagte der Vize-Chef des Staatskonzerns, Witali Markelow. Die Bundesregierung hält diesen Lieferstopp für rein politisch motiviert. Auch Siemens selbst erklärte dazu, technisch sei der Stopp nicht zu erklären.

09:15 Uhr | Bericht: Scholz lehnt Panzer-Lieferung ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach Informationen der Zeitung "Die Welt" die Bitte des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal um Kampfpanzer bei dessen Besuch in Berlin abgelehnt. Dabei sei es konkret um die Lieferung moderner Leopard-2-Panzer durch den Hersteller gegangen, berichtet das Blatt unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise.

Das Kanzleramt erklärte der Zeitung nach ihren Angaben, man lasse nicht nach, der Ukraine militärisch, politisch, finanziell und humanitär zu helfen, berichte aber grundsätzlich nicht aus vertraulichen Gesprächen.

08:20 Uhr | Ukraine berichtet über militärische Erfolge

Die ukrainische Armee kommt nach eigenen Angaben bei einer Offensive im Süden und Osten des Landes voran. In Wyssokopillja in der südukrainischen Provinz Cherson hissten ukrainische Truppen eine blau-gelbe Flagge und veröffentlichten Fotos davon. In der Region Cherson seien Munitionsdepots der russischen Armee zerstört, hieß es weiter. Auch Brücken über den Dnjepr würden beschossen – Angaben, die sich vorerst nicht überprüfen lassen.

Weiter umkämpft ist auch das in der Süd-Ukraine liegende Atomkraftwerk Saporischschja, das unter russischer Kontrolle steht. Für heute kündigte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) einen Bericht über die Lage an.

07:40 Uhr | CREA: Russlands Energie-Einnahmen gestiegen

Russlands Einnahmen aus Exporten fossiler Energie-Träger haben in den ersten sechs Monaten des Ukraine-Kriegs dessen Kosten angeblich deutlich überstiegen. Wie das Centre for Research on Energy and Clean Air (CREA) aus Finnland mitteilte, standen Einnahmen von umgerechnet 158 Milliarden Euro geschätzten Kriegskosten von etwa 100 Milliarden Euro gegenüber.

06:38 Uhr | Russland kauft angeblich Munition in Nordkorea

Russland bezieht jetzt angeblich Artillerie-Munition aus Nordkorea. Das berichtet die "New York Times" heute unter Berufung auf freigegebene Informationen der US-Geheimdienste. Zitiert werden US-Regierungsvertreter, nach deren Einschätzung diese Käufe zeigen, dass die westlichen Sanktionen griffen und Russlands Fähigkeit einschränkten, den Krieg fortzusetzen.

06:00 Uhr | Newsblog am Dienstag, 6. September 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. September 2022 | 06:00 Uhr