Ukraine-News I 27. November USA fordern von Ukraine Senkung des Kampfalters auf 18 Jahre
Hauptinhalt
27. November 2024, 21:45 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 27. November 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 27. November 2024
- USA fordern von Ukraine Senkung des Kampfalters auf 18 Jahre
- Moskau weist ARD-Journalisten aus Russland aus
- Erfolg bei Kupjansk: Ukraine stoppt russischen Vorstoß
- Drohnenangriffe: Ternopil kämpft mit Infrastrukturproblemen
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
21:45 Uhr | Russischer UN-Botschafter: Kürzung der US-Hilfen ist Todesurteil für Ukraine
Jede Entscheidung des künftigen Präsidenten Donald Trump, die Ukraine-Hilfen zu kürzen, komme einem Todesurteil für die ukrainische Armee gleich, sagte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski. Er zeigte sich im UN-Sicherheitsrat sicher, dass Trump auf alle Fälle die Unterstützung der Ukraine überprüfen werde. Dem scheidenden Präsidenten Joe Biden wirft Poljanski hingegen vor, durch die zuletzt intensivierte Unterstützung ein "Chaos sowohl in Russland als auch im neuen Team im Weißen Haus" schaffen zu wollen.
21:29 Uhr | Kritik an Ausweisung von ARD-Journalisten aus Russland
Die NGO "Reporter ohne Grenzen" hat die Ausweisung zweier ARD-Mitarbeiter durch Russland scharf kritisiert. Die Organisation erklärte, Moskau gehe weiter willkürlich gegen ausländische Journalisten vor. Offenbar sollten damit auch andere Medien gezielt abgeschreckt werden.
21:05 Uhr | USA fordern von Ukraine Senkung des Kampfalters auf 18 Jahre
Die USA haben die Ukraine aufgefordert, das Kampfalter ihrer Truppen auf 18 Jahre zu senken. Das hat die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf einen "hochrangigen US-Regierungsbeamten" berichtet. Demnach sagte der namentlich nicht genannte Beamte in einem Gespräch mit Reportern, die Ukraine mobilisiere und bilde nicht genügend Soldaten für den Konflikt aus. Der Bedarf sei im Moment "Manpower". Deshalb sollte die Ukraine erwägen, das Alter für den Militärdienst ihrer Soldaten auf 18 Jahre zu senken.
Dem Reuters-Bericht zufolge räumte der US-Beamte ein, dass die Russen im Osten stetig Fortschritte machen und beginnen würden, die ukrainischen Linien in Kursk zurückzudrängen. "Mobilisierung und mehr Personal könnten in dieser Zeit einen bedeutenden Unterschied machen, wenn wir heute auf das Schlachtfeld blicken", sagte der hochrangige Regierungsbeamte demnach.
20:10 Uhr | Trump nominiert Ex-General Kellogg als Sondergesandten für Ukraine
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Ex-General Keith Kellogg als seinen Sondergesandten für die Ukraine und Russland nominiert. Kellogg habe eine herausragende Karriere im Militär und in der Wirtschaft hinter sich und sei in seiner (Trumps) ersten Amtszeit in "hochsensiblen Funktionen im Bereich der nationalen Sicherheit" tätig gewesen, erklärte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. "Gemeinsam werden wir Frieden durch Stärke sichern."
Der 80-jährige Kellogg hatte in Trumps erster Amtszeit (2017-2021) für einige Tage kommissarisch den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters inne. Später wurde er Sicherheitsberater des damaligen Vize-Präsidenten Mike Pence. Trump steht den Milliardenhilfen der USA für die Ukraine ablehnend gegenüber und hatte im Wahlkampf erklärt, er werde im Falle eines Wahlsiegs den Ukraine-Krieg sehr schnell beenden.
20:00 Uhr | "Was tun, Herr General": Als deutscher Arzt an der Front
Unfallchirurg Bastian Veigel war zum zweiten Mal in der Ukraine. In Frontnähe bei Slowjansk hat er verwundete Soldaten behandelt. Veigel spricht unter anderem über die schwierigen Bedingungen vor Ort. Mehr dazu im neuesten Podcast "Was tun, Herr General" mit Generalleutnant a.D. Erhard Bühler.
18:20 Uhr | Nordeuropäer, Balten und Polen wollen Ukraine-Hilfen aufstocken
Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Norwegen, Polen und Schweden wollen die Hilfen für die Ukraine in den kommenden Monaten ausweiten. Das haben die Staats- und Regierungschefs der sieben Staaten in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt. Dadurch soll die ukrainische Rüstungsindustrie unterstützt und die Munitionsproduktion angekurbelt werden. "Wir verpflichten uns (...) die Sanktionen gegen Russland sowie gegen jene, die Russlands Aggression ermöglichen, auszuweiten", heißt es in der Erklärung.
14:40 Uhr | Moskau weist ARD-Journalisten aus Russland aus
Russland weist nach Angaben des Moskauer Außenministeriums zwei ARD-Journalisten aus. Nach Angaben der ARD handelt es sich um den Korrespondenten Frank Aischmann sowie einen Kameramann. Die Regierung sei grundsätzlich bereit, neues ARD-Personal zu akkreditieren, erklärte das russische Ministerium am Mittwoch. Das könne aber nur geschehen, wenn russische Journalisten in Berlin normal ihrer Arbeit nachgehen könnten. Man reagiere damit auf das Vorgehen Deutschlands gegen den russischen Sender Erster Kanal.
Der Sender hatte erklärt, sein Berliner Büro sei von den Behörden geschlossen, und ein Korrespondent sowie ein Kameramann seien zur Ausreise aufgefordert worden. Das Auswärtige Amt wies diese Darstellung zurück. "Die russischen Behauptungen sind falsch", sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Die Bundesregierung habe keine Büros geschlossen, russische Journalisten könnten in Deutschland frei und ungehindert berichten. Sollten sich die Berichte über die Ausweisung der ARD-Journalisten bewahrheiten, werden man das auf das Schärfste zurückweisen.
13:58 Uhr | Deutscher in Polen wegen verbotener Technologielieferungen an Russland festgenommen
Ein Deutscher ist in Polen wegen des Verdachts festgenommen worden, militärisch einsetzbare technische Geräte nach Russland exportiert und damit gegen westliche Sanktionen verstoßen zu haben. Der Mann sei in der westpolnischen Region Lebus gefasst worden, erklärte der Geheimdienst des Landes am Mittwoch.
Demzufolge soll der Mann mit "spezialisierten Maschinen" gehandelt haben, die "illegal an russische Militärfabriken zur Waffenproduktion" geliefert worden seien. Der Deutsche habe ein Geständnis abgelegt. Nach Angaben der ukrainischen Regierung werden immer wieder westliche Bauteile in von Russland auf die Ukraine abgefeuerten Raketen und Drohnen gefunden.
10:18 Uhr | Von der Leyen fordert höhere Verteidigungsausgaben gegen Russland
Angesichts des Kriegs in der Ukraine hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen höhere Verteidigungsausgaben gefordert. Russland gebe bis zu neun Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus, die EU nur 1,9 Prozent, sagte sie am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. "An dieser Gleichung ist etwas falsch, unsere Verteidigungsausgaben müssen steigen", so von der Leyen. Dafür müsse die Rüstungsindustrie gestärkt werden und es brauche gemeinsame europäische Verteidigungsprojekte.
Der zukünftige Verteidigungskommissar Andrius Kubilius aus Litauen und die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sollen deshalb in den ersten hundert Tagen im Amt ein Strategiepapier zur Verteidigung vorlegen. Zuletzt hatte die EU-Kommission den Zusatzbedarf für die Verteidigung auf 500 Milliarden Euro über zehn Jahre beziffert. Umstritten ist die Finanzierung. Deutschland lehnte neue Gemeinschaftsschulden wie in der Pandemie ab. Das EU-Parlament soll am Mittag über die neue Kommission abstimmen.
09:25 Uhr | Russland arbeitet weiter an Interkontinentalrakete Sarmat
Russland arbeitet weiter daran, die Interkontinentalrakete Sarmat für den Einsatz vorzubereiten, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Die RS-28 soll Atomsprengköpfe tragen können und Ziele in Tausenden Kilometern Entfernung erreichen können. Rüstungsexperten zufolge hat es bei der Entwicklung jedoch Verzögerungen und Rückschläge gegeben. So soll der letzte Test ein Fehlstart gewesen sein, der einen tiefen Krater am Startsilo hinterlassen habe.
09:21 Uhr | Ukraine: 36 russische Drohnen abgefangen
Die Flugabwehr hat dem ukrainischen Militär zufolge in der Nacht zum Mittwoch 36 von 89 russischen Drohnen abgefangen. 48 seien aus dem Blickfeld verschwunden, teilte das Militär auf Telegram mit. Fünf Drohnen hätten das Territorium der Ukraine in Richtung Russland oder Belarus wieder verlassen. Erst am Dienstag hatte die Ukraine den bislang größten russischen Drohnenangriff gemeldet.
08:19 Uhr | Drei Verletzte bei Drohnenangriff auf Kiew
Bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew sind ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen verletzt worden. Zwei hätten zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden müssen, teilten die örtlichen Behörden mit. Ein Geschäftsgebäude sei durch herabfallende Trümmerteile beschädigt worden, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Die Flugabwehr der Stadt sei seit Mitternacht im Einsatz gewesen, so Serhij Popko, Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt. Das komplette Ausmaß der Schäden war zunächst unklar.
07:18 Uhr | Russland: 22 ukrainische Drohnen abgefangen
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der Regierung in Moskau in der Nacht zu Mittwoch 22 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Zehn von ihnen seien über der Oblast Rostow im Süden abgeschossen worden, die übrigen über Belgorod, Woronesch, Kursk, Brjansk und Smolensk, teilte das Verteidigungsministerium auf Telegram mit.
03:55 Uhr | Ukraine wirbt in Südkorea um Waffenhilfe
Eine ukrainische Delegation unter Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umjerow ist in Südkorea, um Unterstützung im Krieg gegen Russland zu erbitten. Nach Berichten der südkoreanischen Zeitung "DongA Ilbo" traf die Delegation den nationalen Sicherheitsberater Shin Won-sik zu Gesprächen über den Ukraine-Konflikt. Weitere Treffen sind für Mittwoch geplant, wie die "South China Morning Post" berichtete.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium äußerte sich bisher nicht zu dem Besuch. Südkorea hatte bislang ausschließlich nicht-tödliche Hilfen bereitgestellt. Im Oktober hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine detaillierte Anfrage für militärische Unterstützung angekündigt.
02:36 Uhr | Ukrainische Truppen drängen Russen bei Kupjansk zurück
Die ukrainische Armee meldet Erfolge bei Kupjansk im ostukrainischen Gebiet Charkiw. Russische Einheiten, die die strategisch wichtige Stadt bedrohten, wurden zurückgedrängt. "Dort ist alles unter der Kontrolle unserer Streitkräfte", erklärte ein Sprecher der Armeegruppe im ukrainischen Fernsehen. Auch Angriffe auf das Westufer des Flusses Oskil wurden demnach abgewehrt.
Kupjansk war bereits zwischen Februar und September 2022 von russischen Truppen besetzt. Die Frontlinie liegt aktuell nur zwei Kilometer nördlich der Stadt. Beobachtern zufolge war es russischen Kräften vor zwei Wochen wieder gelungen, die östliche Vorstadt zu erreichen.
01:17 Uhr | Russische Drohnenangriffe: Ternopil kämpft mit Folgen
Nach massiven russischen Drohnenangriffen kämpft die westukrainische Stadt Ternopil weiterhin mit schweren Folgen. Laut Bürgermeister Serhij Nadal ist die Stromversorgung in Teilen der Stadt nur stundenweise verfügbar. Warmes Wasser fehlt, und Fernheizungen laufen teilweise über Generatoren. Notstromaggregate sichern den Betrieb von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten. Ternopil liegt rund 150 Kilometer von der EU-Grenze entfernt und hat mehr als 200.000 Einwohner.
00:08 Uhr | Mörserangriff in Nowa Kachowka: Mindestens vier Tote
In der russisch besetzten Stadt Nowa Kachowka im Gebiet Cherson wurden bei einem Mörserangriff mindestens vier Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Dies teilte der von Russland eingesetzte Statthalter Wladimir Saldo auf Telegram mit. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich. Die Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden.
0:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 27. November 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 27. November 2024 | 06:00 Uhr