Mutmaßlicher Terroranschlag Deutscher Tourist bei Messerattacke in Paris getötet
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03. Dezember 2023, 21:25 Uhr
Ein mutmaßlicher Islamist hat am Samstagabend in der Nähe des Eiffelturms einen jungen Deutschen erstochen. Dessen Begleiterin erlitt einen Schock, blieb jedoch körperlich unverletzt. Auf der Flucht vor der Polizei verletzte der Attentäter zwei weitere Passanten unter anderem mit einem Hammer.
- Bei einer Messerattacke in Paris wurden ein deutscher Tourist getötet und weitere Menschen verletzt.
- Der Angreifer wurde festgenommen und die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft ermittelt.
- Der Angriff war mutmaßlich islamistisch motiviert.
Bei einer mutmaßlich terroristischen Messerattacke in Paris ist ein junger deutscher Tourist getötet und mindestens zwei weitere Passanten verletzt worden.
Wie der französische Innenminister Gérald Darmanin und die Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Sonntag mitteilten, hatte der Täter ein ausländisches Touristenpaar unweit des Eiffelturms angegriffen. Wie es aus Polizeikreisen hieß, soll er bei der Tat "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben.
Die Begleiterin des Todesopfers habe einen Schock erlitten, sei aber körperlich unverletzt geblieben. Wie Darmanin sagte, floh der Attentäter auf das andere Seine-Ufer, als ein Taxifahrer zu Hilfe geeilt sei. Dort habe der Attentäter zwei weitere Passanten unter anderem mit einem Hammer angegriffen.
Ein 60 Jahre alter Franzose und ein weiterer ausländischer Tourist seien verletzt worden. Polizisten hätten den Angreifer kurz darauf überwältigt und festgenommen. Dem Mann wird Mord und versuchter Mord zur Last gelegt. Die nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Attentäter war Sicherheitsbehörden bekannt
Bei dem Attentäter soll es sich um einen 26 Jahre alten gebürtigen Franzosen handeln.
Laut Innenminister Darmanin war er 2016 wegen der Planung eines anderen Angriffs zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Er soll dem französischen Inlandsgeheimdienst als radikaler Islamist bekannt gewesen sein. Als Motiv für die Tat habe er angegeben, er könne es nicht ertragen, dass Muslime in "Afghanistan und Palästina" getötet würden. Laut Medienberichten war der Mann der Ansicht, dass Frankreich am Krieg Israels im Gaza-Streifen mitschuldig ist und wollte als Märtyrer sterben.
Frankreichs Präsident Macron spricht Familie Beileid aus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Todesopfers im Onlinedienst X (früher Twitter) sein Beileid aus.
Premierministerin Elisabeth Borne erklärte auf X: "Wir werden dem Terrorismus nicht klein beigeben." Zugleich lobte sie "den Mut und die Professionalität unserer Sicherheits- und Rettungskräfte" bei dem Einsatz gegen den Angreifer. Auch Darmanin hob auf X das "mutige" Eingreifen der Polizei hervor.
Serie von ähnlichen Terrorattacken
Frankreich ist in jüngster Zeit wiederholt von ähnlichen Terrorattacken erschüttert worden. Erst vor zwei Monaten wurde landesweit die höchste Alarmstufe für die Gefahr von Attentaten ausgerufen, nachdem an einer Schule im nordfranzösischen Arras ein radikalisierter Ex-Schüler einen 57-jährigen Lehrer erstochen und drei weitere Mitarbeiter verletzt hatte.
Im Mai 2018 hatte ein in Tschetschenien geborener russisch-französischer Angreifer einen Passanten mit einem Küchenmesser getötet und vier weitere Menschen verletzt, bevor die Polizei ihn tötete.
Der IS reklamierte die Tat für sich. Im Februar 2017 hatte ein Ägypter Sicherheitskräfte in der Nähe des Louvre mit einer Machete angegriffen und dabei "Allahu Akbar" gerufen.
mve (Reuters/AFP)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. Dezember 2023 | 06:05 Uhr