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Presseschau Internationale Pressestimmen zum Tod von Königin Elizabeth II.

09. September 2022, 16:08 Uhr

Um Königin Elizabeth wird in aller Welt getrauert. Sieben Jahrzehnte saß sie auf dem Thron und hat das Bild von Großbritannien in der Welt geprägt. Lesen Sie dazu internationale Pressestimmen.

"Nation hat ihre größte Stärke verloren"

Es war der Tag, vor dem sich die Briten so lange gefürchtet haben", schreibt die australische Zeitung "Sydney Morning Herald". "Sie ist tot. Die Nation hat ihre größte Stärke verloren – den Kitt, der die Union so lange zusammengehalten hat – während diese versucht, ihren Platz in der Welt für die kommenden Jahrzehnte zu definieren. (...) Die Nation in ihrem gegenwärtigen Zustand wird große Probleme haben, um ihren Verlust zu verkraften."

"Niemand stand so unbeirrt im gnadenlosen Rampenlicht"

Die konservative norwegische Tageszeitung "Aftenposten" aus Oslo ergänzt: "Niemand stand so lange und so unbeirrt im gnadenlosen Rampenlicht wie sie. Das Gesicht und die Gestalt der Königin, die farbenfrohen Kostüme und Hüte, die kleine Tasche an ihrem Arm, sind in allen Ecken der Welt bekannt. Sie war wahrscheinlich die berühmteste Person auf dem Planeten."

"Ihre Botschaft der Pflicht schien nie altmodisch zu werden"

Die belgische Zeitung "De Standaard" erinnert daran: "Queen Elizabeth wurde Königin, als Winston Churchill, Harry Truman und Josef Stalin die Welt regierten und ihr Land noch ein globales Imperium war, das große Teile Afrikas beherrschte. (...) Die Welt hat sich seither sehr stark verändert, aber ihre Botschaft der Pflicht schien nie altmodisch zu werden und hat Generationen von Briten verzaubert."

"Nun ist es Zeit für ihren geduldigen Sohn Charles"

Die spanische Zeitung "El Mundo" blickt in die Zukunft: "Es ist nun die Zeit ihres geduldigen Sohnes Charles, der im Alter von 73 Jahren den Thron besteigt. Hoffen wir, dass das Beispiel seiner Mutter ihm dabei helfen wird, das Vereinigte Königreich in diesem stürmischen 21. Jahrhundert mit der gleichen Gewissheit und Sicherheit zu führen."

"Großbritannien könnte sich ohne die Queen dramatisch verändern"

Die "Washington Post" kommentiert: "Letztlich war ihre praktizierte Unparteilichkeit ein Vorteil, der es ihr ermöglichte, zu einem Nationalismus ohne Parteilichkeit zu inspirieren. (...) Die Beliebtheit und Langlebigkeit der Queen haben als einende Kraft gewirkt, selbst nachdem der Brexit Großbritanniens Bindung an Europa gelöst hat und sich auch die Bande gelockert haben, die die einzelnen Länder des Vereinigten Königreichs zusammenhalten. Die Monarchie – und Großbritannien – könnten sich ohne die Queen dramatisch verändern."

"Es ist nicht immer notwendig, in Mode zu sein"

Abschließend die italienische Zeitung "Corriere della Sera" aus Mailand: "Geschichte liest man nicht mit feuchten Augen. (...) Elizabeth II. ist sich selbst immer treu geblieben, bis hin zu dem Punkt, an dem sie manchmal gegenwartsfremd erschien. Doch die Zuneigung, die in diesen Stunden empfunden wird, zeigt, dass es nicht immer notwendig ist, in Mode zu sein, um sich Wertschätzung und Sympathie zu verdienen. Regierende und Politiker – nicht nur in Großbritannien – sollten dies im Hinterkopf behalten."

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 09. September 2022 | 15:00 Uhr

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