Auf diesem von der libyschen Regierung zur Verfügung gestellten Bild liegen Autos und Trümmer in einer Straße in Darna, Libyen, nachdem sie durch starke Regenfälle überflutet wurde.
Autos und Trümmer in einer Straße in Derna, nachdem sie durch starke Regenfälle überflutet wurde. Bildrechte: picture alliance/dpa/Libysche Regierung via AP | -

Überschwemmungen Tausende Tote nach Unwetter in Libyen

12. September 2023, 21:07 Uhr

Nach Unwettern in Libyen sind nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums rund 5.200 Menschen gestorben. Tausende Menschen werden vermisst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat schnelle Hilfe angekündigt.

Bei dem verheerenden Unwetter in Libyen sind nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums einer der beiden Regierungen in dem Bürgerkriegsland rund 5.200 Menschen gestorben. Dies sagte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Unabhängig ließen sich die Zahlen zunächst nicht bestätigen.

Laut Internationalem Komitee vom Roten Kreuz und Rotem Halbmond werden rund 10.000 Menschen vermisst. Allein in der Hafenstadt Darna kamen nach Angaben der libyschen Not- und Rettungsdienste mehr als 2.300 Menschen ums Leben. Etwa 7.000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Situation vor Ort "katastrophal"

Ein Vertreter der Stadtverwaltung von Darna beschrieb die Situation vor Ort als "katastrophal". Vier wichtige Brücken, zwei Gebäude und zwei Dämme seien eingestürzt. Die Stadt benötige "nationale und internationale Hilfe", sagte er. Darna liegt 900 Kilometer östlich der libyschen Hauptstadt Tripolis und zählt 100.000 Einwohner.

Verursacht durch das Sturmtief "Daniel" war der Osten des nordafrikanischen Landes am Sonntag von starken Regenfällen heimgesucht worden, die zu schweren Überschwemmungen führten und zahlreiche Orte verwüsteten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und der Rote Halbmond teilten mit, dass rund 10.000 Menschen vermisst werden. Man befürchte tausende Tote.

Schwere Unwetter in Libyen haben viele Menschenleben gefordert.
Die Karte zeigt das Gebiet, das von den Überschwemmungen betroffen war. Bildrechte: MDR

Faeser kündigt Hilfslieferungen an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat schnelle Hilfe für die betroffenen Menschen in den Überschwemmungsgebieten angekündigt. Das Technische Hilfswerk bereite Hilfslieferungen vor, sagte Faeser am Dienstag in Berlin. "Wir werden Zelte mit Beleuchtung, Feldbetten, Decken, Isomatten, Schlafsäcke, Stromgeneratoren sowie Hygienematerial anbieten."

MDR, dpa, afp, kna (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 12. September 2023 | 15:00 Uhr

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