Extremwetter Wintersturm in den USA: Zahl der Toten steigt auf mehr als 50

27. Dezember 2022, 08:13 Uhr

In den USA hat die Kältewelle zahlreiche Todesopfer gefordert. Die Zahl der Todesfälle ist auf mehr als 50 gestiegen. Besonders schlimm ist die Lage im Bundesstaat New York, wo Orte von der Außenwelt abgeschnitten sind. Vom Eriesee wurden Unmengen von Schnee und bis zu minus 40 Grad Celsius gemeldet. USA-weit fielen insgesamt fast 10.000 Flüge aus.

In den USA sind in den vergangenen Tagen bei extremen Temperaturen von bis zu minus 40 Grad und starkem Schneefall mindestens 50 Menschen gestorben. US-Medien mussten die Todeszahlen durch den Wintersturm "Elliot" immer wieder nach oben korrigieren. Der Sender NBC bezifferte die Zahl der Todesopfer mit 56.

Die Temperaturen lagen in vielen Regionen im zweistelligen Minusbereich. Mehr als 200.000 Menschen an der US-Ostküste waren am Weihnachtsmorgen ohne Strom.

Bundesstaat New York "wie in einem Kriegsgebiet"

Dramatisch entwickelte sich die Lage in Buffalo im Bundesstaat New York. Die Stadt an der Grenze zu Kanada war von der Außenwelt abgeschnitten. Rettungsdienste konnten besonders stark betroffene Bezirke nicht erreichen. Die Gouverneurin des Bundesstaates, Kathy Hochul, sprach von einer "Krise von epischem Ausmaß". Es sei "wie in einem Kriegsgebiet". Selbst Einheiten der Nationalgarde blieben in Buffalo im Schnee stecken oder benötigten Hilfe, sagte Hochul dem Sender CNN.

Haustüren verschwanden hinter bis zu 2,40 Meter hohen Schneeverwehungen, durch Stromausfälle bei eisigen Temperaturen wurde die Situation lebensbedrohlich.

Viele Tote durch Verkehrsunfälle

Nach Behördenangaben kamen in ingesamt neun Bundesstaaten Menschen ums Leben. Viele von ihnen starben demnach bei Verkehrsunfällen wegen Glatteis und schlechter Sicht. Die Behörden warnten davor, dass die Zahl wahrscheinlich noch steigen werde. Die Verkehrsämter mehrerer Bundesstaaten rieten Autofahrern, lieber zu Hause zu bleiben.

Rund 9.500 gestrichene Flugverbindungen

Am Sonntag wurden nach Angaben der Website Flightaware erneut rund 2.400 Flüge gestrichen. In den vorherigen zwei Tagen waren es bereits insgesamt rund 9.500 Verbindungen, die ausfielen. Tausende Reisende saßen an Flughäfen fest.

Am späten Samstag gab US-Verkehrsminister Pete Buttigieg hinsichtlich des Flugbetriebs dennoch vorsichtige Entwarnung. Auf Twitter schrieb er, dass "die extremsten Störungen hinter uns liegen, da sich der Betrieb der Fluggesellschaften und Flughäfen allmählich erholt".

Acht-Meter-Wellen am Eriesee

Am Weihnachtswochenende gingen heftige Schneestürme insbesondere in der Region der großen Seen weiter. Am Samstag (Ortszeit) meldete der NWS für die Stadt Fairport Harbor/Ohio am südlichen Ufer des Eriesees Windböen von bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Eine Meteorologin aus dem kanadischen Toronto schrieb im Onlinedienst Twitter, im Eriesee seien Wellen von bis zu acht Metern Höhe gemeldet worden.

Kurzzeitig rund 1,7 Millionen Menschen ohne Strom

Nach Angaben der Website Power Outage waren am Samstag kurzzeitig fast 1,7 Millionen Menschen landesweit ohne Strom, am Sonntagabend war noch in rund 70.000 Haushalte in östlichen Bundesstaaten die Stromversorgung unterbrochen. Auch in Kanada waren Hunderttausende Menschen in Ontario und Québec von der Stromversorgung abgeschnitten.

AFP (dni/kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 26. Dezember 2022 | 06:00 Uhr

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