Derek Chauvin, ehemaliger Polizist, wird zu einer Vernehmung zum Tod von George Floyd gebracht.
Der damalige US-Polizist Derek Chauvin wird im Mai 2020 zu einer Vernehmung zum Tod von George Floyd gebracht. Bildrechte: picture alliance/dpa/TNS via ZUMA Wire | David Joles

US-Bundesstaat Arizona Im Fall George Floyd verurteilter US-Polizist in Gefängnis niedergestochen

25. November 2023, 09:24 Uhr

Der wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd in den USA zu 22 Jahren Haft verurteilte weiße Ex-Polizist Derek Chauvin ist US-Medienberichten zufolge in einem Bundesgefängnis in Arizona niedergestochen worden. Der Fall Floyd hatte 2020 weltweit Empörung und eine Rassismus-Debatte ausgelöst.

Der vor zweieinhalb Jahren in den USA wegen schweren Totschlags (US-Recht: "Mord zweiten Grades") an dem Afroamerikaner George Floyd zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Ex-Polizist Derek Chauvin ist US-Medienberichten zufolge im Gefängnis niedergestochen worden. Wie die "New York Times" unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete, wurde Chauvin im US-Bundesgefängnis Tucson/Arizona von einem Mithäftling mit einem Messer angegriffen und dabei schwer verletzt.

Gefängnisbehörde bestätigt Angriff ohne Namen

Die Gefängnisbehörde bestätigte einen Angriff, nannte aber keinen Namen des Opfers. Sie erklärte lediglich, Mitarbeiter hätten lebensrettende Maßnahmen für einen inhaftieren Menschen eingeleitet und ihn ins Krankenhaus gebracht. Über den Zustand des Häftlings wurden keine näheren Angaben gemacht. Die "New York Times" berichtete jedoch unter Berufung auf mit dem Vorfall betraute Personen, dass der 47-jährige Chauvin den Angriff überlebt habe. Er befinde sich in einem stabilen Zustand.

Der Fall George Floyd

Dieses undatierte Foto, das vom Hennepin County Sheriff's Office in Minnesota am 3. Juni 2020 zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den ehemaligen Polizeibeamten von Minneapolis, Derek Chauvin.
Derek Chauvin auf einem Polizeifoto nach seiner Verhaftung im Juni 2020. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

Der weiße Polizeibeamte Chauvin hatte im Mai 2020 in Minneapolis/Minnesota als Polizist Floyd wegen eines mutmaßlich gefälschten 20-Dollar-Scheins festgenommenen und mindestens knapp acht Minuten lang zur Fixierung sein Knie in dessen Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyd verstarb schließlich vor Ort. Der Tod des Afroamerikaners löste weltweit Empörung und eine Rassismus-Debatte aus.

Chauvin wurde im Juni 2021 wegen "Mordes zweiten Grades", was im deutschen Recht einem Totschlag im schweren Fall entspricht, zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die beiden Polizisten, die Floyd zusammen mit Chauvin am Boden fixiert hatten, wurden wegen Beihilfe zum Totschlag zu 36 beziehungsweise 42 Monaten Gefängnis verurteilt. Verangene Woche hatte der Oberste Gerichtshof der USA einen Berufungsantrag Chauvins gegen seine Verurteilung zurückgewiesen. Chauvin hatte argumentiert, er habe kein faires Verfahren erhalten.

dpa/AFP (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 25. November 2023 | 06:30 Uhr

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