Fragen an: Karin Hanczewski als Karin Gorniak
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Auf den ersten Blick deutet alles darauf hin, dass Sarah Monet ihren Freund erstochen hat. Doch warum sollte sie das getan haben? Weil ihre Kollegin Leonie wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen wird, muss Karin Gorniak nun allein ermitteln. Nach und nach kommt die Kommissarin einem schockierenden Verbrechen auf die Spur.
Eine Beziehungstat. Der Fall scheint klar, und der Staatsanwalt bereitet bereits die Anklage vor. Doch Karin Gorniak lässt nicht locker. Was lässt sie daran zweifeln, dass Sarah Monet die Täterin ist?
Die Verdächtigte, Sarah Monet, erinnert sich an kaum etwas aus der Nacht. Sie scheint richtige Aussetzer gehabt zu haben und hat dazu merkwürdige Episoden plötzlicher Gewaltausbrüche. Das findet Gorniak seltsam. Ich glaube, sie spürt, dass Sarah selbst traumatisiert ist. Außerdem gibt es für Sarah auch nicht wirklich ein Motiv, ihren eigenen Freund auf diese doch sehr brutale Weise umzubringen.
Ein Albtraum für wohl alle Frauen: Im aktuellen Fall geht es um K.o.-Tropfen, um die Verletzung der Intimsphäre, um Vergewaltigung. Wie präsent bleibt dieses Thema nach Drehschluss?
Das Thema war schon vor dem Dreh da, und war vor gar nicht allzu langer Zeit auch wieder Thema in den Medien. Es kommt immer wieder vor, dass Männer Frauen unbemerkt K.O. Tropfen ins Getränk mischen. Es ist also ein Thema, das für uns Frauen und bestimmt auch für einige Männer, leider sehr präsent ist. Als ich jung war und ausging, wurde mir von meiner Familie gesagt, dass ich auf mein Getränk aufpassen und nicht irgendwo stehen lassen soll. Das heißt, man weiß, dass das passieren kann und versucht sich selbst zu schützen und auch Freundinnen, in dem man z.B. gemeinsam heim geht und aufeinander achtet.
Karin Gorniak muss sich von Leonie Winkler im Laufe der Ermittlungen ja so einiges an den Kopf werfen lassen. Trotzdem scheint die Kommissarin Verständnis für ihre Kollegin zu haben. Warum?
Sie versteht, dass Sarah für Leonie mal eine wichtige Person war und dass Leonie sie schützen will. Vermutlich würde sie an Leonies Stelle ähnlich handeln.
Kurzinfo zu Karin Hanczewski
geb. 1981 in Berlin | beim „Tatort“ seit 2016 als Kriminaloberkommissarin Karin Gorniak in Dresden im Einsatz | Filme/Fernsehen: „Ein starkes Team – Im Namen des Volkes“ (2023), „Der Wien-Krimi: Blind ermittelt – Tod im Prater“ (2022), „Bulldog“ (2022), „Loving her“ (2021), „heuldoch – Therapie wie noch nie“ (2020), „jerks.“ (2017), „Lotte“ (2016), „Tatortreiniger“ (2013) u.v.a. | Auszeichnungen: Deutscher Schauspielpreis 2021, Ehrenpreis Inspiration für die Initiative #ACTOUT, Hessischer Film- und Kinopreis 2019 in der Kategorie Bester Spielfilm für „Bruder Schwester Herz“, Festival des deutschen Films Ludwigshafen am Rhein 2015 in der Kategorie Filmkunstpreis für „Im Sommer wohnt er unten“ u.v.a.
