Über female Bodybuilding

09. Februar 2024, 10:49 Uhr

Female Bodybuilding hat seine Ursprünge in den 70er Jahren in den USA, aber auch in Deutschland ist Bodybuilding längst kein reiner Männersport mehr. Allerdings gilt Frauenbodybuilding als Randsportart, bei der kaum hohe Preisgelder winken, weshalb nur wenige Frauen hierzulande die Sportart professionell betreiben. Teils sind sie auf Instagram als Fitness-Influencerinnen unterwegs, viele struggeln jedoch, Karriere, Familie und Sport unter einen Hut zu bekommen.

Pumping Beauty
Lena Ramsteiner (hinten) macht letzte Aufwärmübungen. Gleich geht es auf die Bühne in Estoril (Portugal). Bildrechte: MDR/Benjamin Kahlmeyer

Das liegt vor allem daran, dass der Alltag der Bodybuilderinnen straff getaktet ist. In der sogenannten Aufbauphase essen und trainieren die Athletinnen viel, legen bis zu 15 kg zu. Dann beginnt die monatelange Diät: Die Sportlerinnen müssen einen knallharten Ernährungs- und Trainingsplan einhalten, denn am Ende darf auf der Bühne kein Gramm Fett zu viel am Körper sein. Das ist ein Lifestyle, ein Leben, das auch von Partnerinnen und Partner sowie der Familie mitgetragen werden muss, weil sonst ein Zusammenleben unmöglich wäre. Klar ist auch, dass das soziale Umfeld dabei auf der Strecke bleibt, denn an erster Stelle steht immer das Bodybuilding.

Das Ziel der Bodybuilderinnen ist ein Ideal – ein Schönheitsideal: Perfekt ausdefinierte und durchtrainierte Muskeln, die „trocken“ unter der Haut liegen und bestenfalls in vollkommener Symmetrie mit einem strahlenden Lächeln einer Wettkampf-Jury präsentiert werden.

Und diese hat von Jahr zu Jahr unterschiedliche Präferenzen, denn auch im Bodybuilding gibt es Trends, die an die Frauen auf der Bühne herangetragen werden: Schlankerer Oberkörper – kräftigere Beine? Generell weniger Muskeln oder doch ein „brutaleres Paket“?

Die Athletinnen müssen auf der Bühne beweisen, dass sie trotz Muskeln Frauen sind. Als sei muskulös und weiblich ein Widerspruch. Das kann man negativ sehen, als eine weitere Stufe der wahnhaften Leistungsgesellschaft, die eine Jury stellt, um die Athletinnen im direkten Vergleich zu bewerten. Oder positiv: Frauen tragen ihre Stärke nach außen und entscheiden selbst, was sie schön finden und was sie stark macht.