Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN | 25. - 31.07.2022
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Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Pfarrer Andreas Martin, am Sonntag Pfarrer Holger Treutmann.
Sonntag, 31.07.2022: Zeitlos gültig
Sonnabend, 30.07.2022: Maria
Sie kennen doch sicher Zungenbrecher, liebe Hörerinnen und Hörer. Ein solcher lautet – ich spreche ihn vorsichtshalber jetzt langsam: "Ein Glück, dass Gott die Glocke goss. Gott goss die Glocke." Ups, fast hätt' ich's "verglockt", ääh, verbockt meinte ich natürlich.
Hat denn Gott je eine Glocke gegossen? So viel ich weiß, waren es im christlichen Abendland Mönche, die für ihre Klöster Glocken gossen, die zum Gebet rufen sollten. Stimmt. Aber mit dem Satz, dass Gott ein Glockengießer sei, ist wohl eher etwas Übertragenes gemeint. Gott hat eine Botschaft für die Welt, für die Menschen, für jede und jeden von uns. Er hat sie in der heiligen Schrift, der Bibel, niedergelegt, aber auch durch das Zeugnis und Beispiel von Menschen, die in langer Tradition diese Botschaft weitergeben, die helfen, die Worte des Schrift recht zu verstehen und für das Leben zu deuten. In diesem Sinne gibt es eine erste Glocke, die Gott gegossen hat, einen Menschen, der in besonderer Weise das Wort, den Sohn Gottes, in die Welt gebracht hat: Die Mutter des Logos, eben dieses Sohnes, des Wortes Gottes, den wir als Jesus Christus kennen. Der Name dieser "Verkündigungsglocke" ist Maria.
Glocken, besonders Kirchenglocken haben, wie schon bekannt, Namen. Ihr Name ist Programm. Maria ist geradezu das Urbild einer Glocke: Sie ist bestimmt vom Schweigen. Nur wenige Worte sind von ihr in den Evangelien überliefert. Aber wenn sie sprach, hatte es Bedeutung: "Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort", sagt sie zum Engel Gabriel und tut damit den Willen Gottes. "Sie haben keine Wein mehr" – mit diesen Wort macht sie auf die Not der Menschen aufmerksam, und Jesus greift ein und hilft. Oft heißt es, dass sie die Worte Gottes in ihrem Herzen bewahrt und erwägt. Spricht man Maria dann an, wenden wir uns an sie, dann erklingt geradezu die Stimme Gottes selbst, der diese Glocke gegossen hat!
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