Fußball | Sachsenpokal Chemnitzer FC feiert Pokalsensation gegen Dynamo Dresden
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3. Hauptrunde
12. Oktober 2024, 16:57 Uhr
Der Chemnitzer FC hat Vorjahressieger Dynamo Dresden sensationell aus dem Pokal geworfen. Beim 3:1-Erfolg konterte der Regionalligist einen frühen Rückstand und bewies in der Verlängerung dank zwei weiterer Treffer letztlich den längeren Atem.
Der Chemnitzer FC hat der SG Dynamo Dresden in der 3. Runde des Sachsenpokals eine empfindliche Niederlage zugefügt. Die "Himmelblauen" gewannen im heimischen Stadion an der Gellertstraße vor 10.429 Zuschauern 3:1 (2:1, 1:1, 1:1) nach Verlängerung und zogen verdient ins Achtelfinale ein. Aljaz Casar hatte frühzeitig die Dresdner Führung besorgt (20.), die Niclas Erlbeck umgehend ausglich (31.). In der Verlängerung traf zunächst Christoph Daferner ins eigene Netz (103.), ehe Luis Fischer den Deckel draufmachte (114.).
Chemnitz identisch - Dresden rotiert
CFC-Trainer Benjamin Duda vertraute gegen die favorisierte SGD auf exakt das Team, mit dem er in der Vorwoche seinen ersten Ligasieg eingefahren hatte. Sein Gegenüber Thomas Stamm rotierte hingegen ordentlich und wechselte im Vergleich zum 1:2 beim BVB II auf fünf Positionen. So startete im Tor Daniel Mesenhöler anstelle von Tim Schreiber, außerdem rückten Jan-Hendrik Marx, Lukas Boeder, Tony Menzel und Robin Meißner in die erste Elf.
Casar eröffnet, Erlbeck schlägt zurück
Das Spiel startete munter, da beide Teams direkt den Weg in Richtung des Tores suchten. Oliver Batista Meier bot sich frühzeitig die erste Chance, doch sein Schuss wurde vom Rücken eines Chemnitzers abgeblockt (3.). Auf der gegenüberliegenden Seite kam Nils Lihsek zur ersten CFC-Möglichkeit, aber auch sein Flachschuss zerschellte an einem Gegenspieler (6.).
Im weiteren Verlauf gab es auf beiden Seiten je eine Großchance. Erst war es Aljaz Casar auf Seiten der SGD, der Chemnitz' Daniel Adamczyk zu einer Riesen-Tat zwang (11). Daraufhin setzte Lihsek das Leder nach butterweicher Flanke von Manuel Reutter knapp neben das Dresdner Tor (17.). In der 21. Spielminute machte es Casar dann besser, als er auf Vorlage von Jonas Sterner wuchtig in den Winkel einschoss und die rund 3.000 mitgereisten SGD-Fans kollektiv ausrasten ließ.
Die Dresdner Führung sollte allerdings gerade einmal zehn Minuten Bestand haben. Im Anschluss an eine Ecke von Leon Damer stocherte Niclas Walther den Ball zu Erlbeck, dessen Schuss Dynamo-Keeper Mesenhöler durchrutschen ließ (31.). Die "Himmelblauen" hatten sich den Ausgleichstreffer zunehmend verdient und machten bis zur Pause weiter Betrieb, doch auch die Gäste aus der Landeshauptstadt legten langsam, aber sicher wieder zu. Letztlich blieb es vorerst beim Stand von 1:1.
Dynamo überlegen, aber ohne zweites Tor
Nach dem Seitenwechsel ging die SGD umgehend auf Kurs Wiedergutmachung und drückte die Chemnitzer zunehmend in die eigene Hälfte. Nach zehn Minuten war es Christoph Daferner, der auf Vorlage von Tony Menzel nur Millimeter am CFC-Tor vorbeischoss (55.). Und Daferner stand nur vier Zeigerumdrehungen später erneut im Mittelpunkt, als er im Anschluss an einen Freistoß einen Kopfball erneut äußerst knapp danebenzielte (59.).
Chemnitz kämpfte gegen die nun spürbare Überlegenheit an und konnte auch eigene Möglichkeiten verzeichnen. Beispielsweise durch den Ex-Dresdner Jong-min Seo, der sich in der 62. Minute aus über 30 Metern ein Herz fasste und das Dynamo-Tor nur knapp verfehlte. Der SGD ergaben sich in der Folge lediglich ein paar weitere Möglichkeiten, wie etwa ein zurecht aberkanntes Abseits-Tor von Daferner (70.). Richtig zwingend waren die Versuche des Stamm-Teams aber nicht mehr, was auch damit zusammenhing, dass der CFC gut stand. Somit ging es in die Verlängerung, was von den Chemnitzer Fans frenetisch bejubelt wurde.
Chemnitz macht die Sensation klar
In der ersten Hälfte der Verlängerung passierte zunächst lange Zeit nichts. Zwar drückte Dynamo weiterhin, war offensiv aber zu einfallslos. Und so kam, was kommen musste. Kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte der Verlängerung brachte der eingewechselte Dardan Karimani den Ball scharf vor das Dresdner Tor, wo Daferner unglücklich ins eigene Tor abfälschte. 2:1 Chemnitz, Spiel gedreht (103.)!
Und die "Himmelblauen" legten nach dem Seitenwechsel durch eine Koproduktion vom eingewechselten Ephraim Eshele und Luis Fischer sogar noch einen dritten Treffer nach (114.), der gleichbedeutend mit dem endgültigen Knock-Out für die SGD war. Für den großen Pokal-Favoriten ist somit bereits in Runde drei Schluss, während Rekordsieger Chemnitz ins Achtelfinale einzieht. Die Auslosung erfolgt am kommenden Dienstag (15. Oktober) ab 16 Uhr (LIVE im MDR-Livestream).
Stimmen zum Spiel
CFC-Trainer Benjamin Duda: "Ich bin unfassbar stolz. Das zollt mir Riesenrespekt vor der Truppe ab. Toller Tag für den Club, für die Fans, für die Mannschaft. Wir sind jetzt inklusive Pokal seit fünf Spielen ungeschlagen. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt, gut gespielt. Heute wollen wir es erstmal genießen, feiern und mit dem Anhang ein bisschen was gönnen."
SGD-Trainer Thomas Stamm: "Wir haben uns zu wenig klare Chancen herausgespielt. Wir müssen effizienter sein in einer Phase kurz nach der Pause, wo wir gut drin sind. Wir dürfen niemals den Ausgleich kassieren, weil die Entstehung vom Eckball verschulden wir. Dann muss man sagen: Zwei Standardtore nicht gut verteidigt heute. Wenn du sie so verteidigst - nicht nur in der 3. Liga, sondern eben auch gegen einen Regionalligisten - dann reicht es nicht."
pti
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 12. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
Hubert vor 3 Wochen
Den Sarkasmus hab ich schon biss'l rausgelesen, hatte vielleicht auch zu derb geantwortet.
Wobei ich aber bleibe ist, dass Chemnitz doch besser war, sonst hätten die nicht gewonnen, nur allein das Schussglück hat es nicht ausgemacht.
Nach dem Ausgleich und dem 2:1 für Chemnitz fehlte seitens Dynamo auch das unbedingte Aufgbegehren und kämpfen wollen.
Da hatte gestern der VfB Annaberg einen anderen, besseren, Willen gezeigt. Denen fehlte das Glück, die Konter in Tore umzumünzen und in der zweiten Halbzeit die Kraft, um ihren "Stiefel" bis zum Schlusspfiff durchzuziehen.
Gegen Essen ist ein anderes Gesicht seitens der Mannschaft gefragt!
Dynamische Grüße aus Erz und eine gute neue Woche!
harald Notzel vor 3 Wochen
Es hat der Mut gefehlt vor Ende der Transferperiode noch einmal gezielt nach Qualitätsergänzungen Ausschau zu halten.Wobei auch zu verstehen ist ,dass man im Mannschaftsgefüge keine Neiddebatte aufkommen lassen wollte.Diese Rücksichtnahme danken die Spieler jetzt mit indiskutabelen Leistungen, die Dynamo zur Zeit zur Lachnummer werden lassen.Die Zeit bis zur nächsten Transferperiode erscheint mir zu lange um den Hebel zu besseren Leistungen umlegen zu können.Wenn ich auch immer wieder Kritik einstecken muss bleibe ich bei meiner Meinung von Saisonbeginn an, dass die Sportführung von Dynamo in keiner Weise den Anforderungen an ein Spitzenteam entspricht.Wir haben bei Dynamo soviele Querschnittsgremien und sind Meister beim Organisieren von allen möglichen Firlefanzveransteltungen.Das lenkt alles nur von unseren Leistungsziel ab.Wenn es am Sonntag nach der vielen Kritik der letzten Tage keine Besserung zu sehen gibt dann schreibe ich wieder die Saison ab.
Reisender vor 3 Wochen
Mich erinnert der Name unter anderem immer an Houston Dynamo und das ich seit 1974 dahin gehe.
Und was PEGIDA damit zu tun haben soll, kann sich wahrscheinlich nur jemand ausdenken, der mit Dynamo und vor allem dem Pokalspiel gar nichts am Hit hat. Oder wo ist der Bezug dazu?
Nur bissel Stunk machen wollen, oder gabs nichts anderes am WE?