Hörsaalgebäude der Thüringer Polizeischule in Meiningen
Ein Hörsaalgebäude der Thüringer Polizeischule in Meiningen (Archivbild). Bildrechte: MDR/Heinz Diller

Meiningen Nach rechtsextremistischem Vorfall: Polizeischule hält an Lehrplan fest

19. Oktober 2020, 09:35 Uhr

Nach rechtsextremistischen Chat-Äußerungen eines inzwischen aus dem Dienst entlassenen Polizeischülers, hält die Thüringer Polizeischule weiter an ihrem Lehrplan fest. Die freiheitlich demokratische Grundordnung sei bereits Bestandteil des Unterrichts.

Auch nach dem rechtsextremistischen Vorfall am Bildungszentrum der Thüringer Polizei wird der Lehrplan nicht grundsätzlich geändert. Das erklärte die Leiterin der Polizeischule, Heike Langguth, auf Anfrage von MDR THÜRINGEN. Langguth sagte, dass die freiheitlich demokratische Grundordnung schon jetzt als wichtigste Grundlage vermittelt wird. In mehreren Fächern würde gezielt auf eine Berufsethik hingearbeitet, so beispielsweise auch im Fach "Politische Bildung Demokratie". Die Thüringer Polizei arbeitet hier unter anderem mit den Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora zusammen.

Die Gefahr, dass einzelne Schüler dennoch einen unerwünschten Weg einschlagen, bestünde aber immer, so Langguth. Diese hätten bei der Thüringer Polizei aber keinen Platz. So wird etwa der Polizeianwärter, der vor zwei Wochen rechtsextremistische Inhalte in einem Chat geteilt haben soll, nicht an die Schule zurückkehren können. Zum 1. Oktober haben in Thüringen 350 Polizeianwärter Ausbildung und Studium begonnen. Das Bildungszentrum arbeitet nach einem teilweisen Corona-Lockdown im Frühjahr jetzt wieder im Regelbetrieb.

Quelle: MDR THÜRINGEN/the

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. Oktober 2020 | 07:00 Uhr

12 Kommentare

DER Beobachter am 20.10.2020

Sie wollen jetzt nicht ernsthaft Fraenkels Diktaturanalyse auf unsere Ordnung und Praxis übertragen, um uns im selben Atemzug zu überzeugen zu versuchen, Ihr Gesinnungskreis schätze unser GG ???

Mediator am 20.10.2020

Da wir keine Entenkücken sind ist unsere "Prägung" sicher nicht mit 21 Jahren abgeschlossen. Vorgesetzte die demokratische Werte Vorleben und durch ihr Wissen und ihre Berufserfahrung als Vorbild wirken, sind sicher auch prägend.

Selbsternannte Alternativen und ihr rechtsradikales und rechtsextremistisches Umfeld versuchen durch ständige verbale Tabubrüche gesellschaftliche Normen und Werte zur Unkenntlichkeit zu verbiegen oder diese beliebig erscheinen zu lassen. Aus diesem Grund macht es durchaus Sinn angehenden Polizisten sehr klar und sehr deutlich zu machen, was ihr Kernauftrag ist. Wer Art 1. GG im Kopf hat und beherzigt, der wird sicher rassistische und extremistische Handlungen in einem anderen Licht sehen als ein Kollege, der ohne diesen Wert im Kopf agiert.

Mediator am 20.10.2020

Ihr Versuch die BRD mit einem plumpen DDR Vergleich zu diskreditieren hinkt gewaltig. In der DDR konnte man Sehnsüchte nach Freiheit, Demokratie und Wohlstand, die immer mit einer Kritik am diktatorischen System verbunden waren, nicht ohne Gefahr aussprechen, OBWOHL dies den Gesetzen der DDR nach in keinster Weise verboten war.

Im Vergleich dazu können Polizisten in der BRD all das aussprechen. Was sie jedoch nicht ohne Folgen aussprechen können sind verfassungsfeindliche Äußerungen, denn auf diese Verfassung sind die Polizisten vereidigt. Wenn also ein Polizist wie der AfD Pressesprecher Lüth fordern würde, dass man Migranten vergaßt und erschießt, dann verstößt er gegen seine Dienstpflichten und das hat ganz einfache bamtenrechtliche Folgen.

Ansonsten können sie rassistsichen und extremistischen Dreck, wie ihn einige alternative Abgeordnete oder selbsternannte patriotische Euopäer von sich geben gerne äußern, wenn sie es aushalten, dass ihnen vehement wiedersprochen wird.

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