Einsam sitzt Jordan Talbert auf seiner Couch. Der Fernseher läuft und das Weinglas füllt sich, die Heizung ist kaputt. Trostlos wirkt seine Wohnung im Plattenbau. Dabei ist heute Thanksgiving, ein Feiertag in seiner Heimat. Doch der US-Amerikaner ist nicht daheim, sondern in Wolmirstedt. Tausende Kilometer von seiner Familie entfernt jagt er seinem großen Traum nach: Einer Karriere als Basketball-Profi.

Fernab vom Scheinwerferlicht suchen ausländische Profis bei den Baskets Wolmirstedt in der Regionalliga, der vierthöchsten deutschen Spielklasse, ihr Glück. In einer Amateurliga, aus der sie so schnell wie möglich verschwinden wollen. In einer Kleinstadt, in der für sie vieles fremd ist und sie oft einsam sind. Doch dieses Schicksal haben sie akzeptiert, um sich nach oben zu arbeiten.

Die Spieler wollen mit dem Klub aus Sachsen-Anhalt um jeden Preis aufsteigen. Der Verein drängt mit einem finanzstarken Sponsor im Rücken nach oben – und ist schon jetzt das Highlight der Stadt. Der Sport dominiert das Leben der jungen Männer. Doch jenseits des Sports müssen sie den Alltag meistern. Das heißt ankommen in Wolmirstedt und – zumindest auf Zeit – ein neues zu Hause finden. Werden sie das schaffen?

Auch Eigengewächs Linus Wascher spielt seit Jahren für Wolmirstedt. Er gilt als Publikumsliebling – ein Leben ohne Basketball und seine Fans – für ihn unvorstellbar. Doch sein großer Traum zerplatzt. Die Reportage begleitet das Team eine Saison lang. Abseits vom Spielfeld eröffnet sich die Welt junger Männer die Heimweh haben, die allein sind mit ihren Selbstzweifeln und der Angst vorm Scheitern. Doch ihr Ehrgeiz ist so groß, dass sie sich in einem fremden Land und zum Trotz aller Widerstände dem Wettkampf des Lebens stellen. Denn: "Dieses Leben", so Jordan Talbert, "ist alles, was wir haben."