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Er ist einer der mysteriösesten Flugplätze Deutschlands und zugleich einer der ältesten - in Großenhain nördlich von Dresden gelegen. Ins Unendliche führende Landebahnen, riesige Hangars, verborgene Flugzeugbunker mit Panzertoren, sogenannte Shelter - deutsche Geschichte der vergangenen einhundert Jahre ist hier versammelt, wie unter einem Brennglas: Hier lernt der "Rote Baron", Manfred von Richthofen, im Ersten Weltkrieg das Fliegen, hier baut die deutsche Wehrmacht in den 1930er Jahren gigantische Flugzeughallen.
Die Spitze alter sowjetischer Düsenjäger ragen noch heute in den Himmel. Ein Anblick, der zu DDR-Zeiten absolut top secret war. Der Flugplatz ist eine streng bewachte sowjetische Sperrzone, aus der keine Information dringt. Selbst der Absturz eines voll bewaffneten Düsenjägers, der 1966 fast das nahegelegene Dorf Folbern ausgelöscht hätte, wird komplett von den Geheimdiensten vertuscht. Genauso versteckt waren die mit Gras überwucherten Anlagen, in denen Kernwaffen lagerten.
Als die sowjetischen Truppen abziehen, ist Marcel Reichel ein Teenager, aufgewachsen in Großenhain. Mit gerade mal 26 Jahren kauft er einige der alten Stahlbetonbunker. Fast jede freie Minute verbringt er seitdem hier. Marcel Reichel ist den Geheimnissen des Flugplatzes auf der Spur. Er hat in internationalen Archiven recherchiert, viele Unterlagen zusammengetragen, die ihm ehemalige Militärangehörige mitgebracht haben, die selbst oder deren Eltern in Großenhain gedient haben. Erst jetzt sprechen Zeitzeugen, die jahrzehntelang geschwiegen haben. Etwa der 85-jährige Manfred Tenner, er erinnert sich gut daran, wie der Flugplatz ab den 1950er Jahren immer mehr ausgebaut wird, sich die Landebahnen immer weiter in die Landschaft fressen - und sich das Areal doch komplett von der Außenwelt abschottet.
Heute ist der Flugplatz zum Eldorado für Segelflieger, Flugschüler und Enthusiasten mit verrückten fliegenden historischen Kisten geworden. Jan Meisner hat seine Flugschule in einem gut getarnten Shelter untergebracht. Seit Kindesbeinen will er nur eines - Abheben: "Ich habe Segelflieger als Kind gesehen und dachte, das willst du auch. Mein Vater wollte lieber, dass ich Klavier spiele. Das war die Bedingung. Und jetzt kann ich beides. Sobald es ging, habe ich mich als Fluglehrer ausbilden lassen und eine Flugschule eröffnet."
Doch wie lange noch? Die Stadt Großenhain und Sachsen haben große Pläne mit dem Flugplatz, wollen aus dem gigantischen Areal das größte zusammenhängende Gewerbegebiet von ganz Ostdeutschland machen. Der Traum ist eine Großansiedlung à la Tesla, die die ganze Region abheben lassen würde. Bagger wühlen sich schon durch das Gelände, um sowjetische Altlasten für Millionen Euro zu sanieren. Doch immer wieder entdecken die Sanierer neue Gebiete, die mit Kerosin verseucht sind. Das schmutzige Erbe der sowjetischen Truppen verfolgt die Großenhainer Anwohner und ihre Aufstiegs-Träume zur Boom-Region bis heute. Immerhin: Solange saniert wird, können Flugschüler, fliegende Kisten und die Enthusiasten der Lüfte weiter abheben.
Die Spitze alter sowjetischer Düsenjäger ragen noch heute in den Himmel. Ein Anblick, der zu DDR-Zeiten absolut top secret war. Der Flugplatz ist eine streng bewachte sowjetische Sperrzone, aus der keine Information dringt. Selbst der Absturz eines voll bewaffneten Düsenjägers, der 1966 fast das nahegelegene Dorf Folbern ausgelöscht hätte, wird komplett von den Geheimdiensten vertuscht. Genauso versteckt waren die mit Gras überwucherten Anlagen, in denen Kernwaffen lagerten.
Als die sowjetischen Truppen abziehen, ist Marcel Reichel ein Teenager, aufgewachsen in Großenhain. Mit gerade mal 26 Jahren kauft er einige der alten Stahlbetonbunker. Fast jede freie Minute verbringt er seitdem hier. Marcel Reichel ist den Geheimnissen des Flugplatzes auf der Spur. Er hat in internationalen Archiven recherchiert, viele Unterlagen zusammengetragen, die ihm ehemalige Militärangehörige mitgebracht haben, die selbst oder deren Eltern in Großenhain gedient haben. Erst jetzt sprechen Zeitzeugen, die jahrzehntelang geschwiegen haben. Etwa der 85-jährige Manfred Tenner, er erinnert sich gut daran, wie der Flugplatz ab den 1950er Jahren immer mehr ausgebaut wird, sich die Landebahnen immer weiter in die Landschaft fressen - und sich das Areal doch komplett von der Außenwelt abschottet.
Heute ist der Flugplatz zum Eldorado für Segelflieger, Flugschüler und Enthusiasten mit verrückten fliegenden historischen Kisten geworden. Jan Meisner hat seine Flugschule in einem gut getarnten Shelter untergebracht. Seit Kindesbeinen will er nur eines - Abheben: "Ich habe Segelflieger als Kind gesehen und dachte, das willst du auch. Mein Vater wollte lieber, dass ich Klavier spiele. Das war die Bedingung. Und jetzt kann ich beides. Sobald es ging, habe ich mich als Fluglehrer ausbilden lassen und eine Flugschule eröffnet."
Doch wie lange noch? Die Stadt Großenhain und Sachsen haben große Pläne mit dem Flugplatz, wollen aus dem gigantischen Areal das größte zusammenhängende Gewerbegebiet von ganz Ostdeutschland machen. Der Traum ist eine Großansiedlung à la Tesla, die die ganze Region abheben lassen würde. Bagger wühlen sich schon durch das Gelände, um sowjetische Altlasten für Millionen Euro zu sanieren. Doch immer wieder entdecken die Sanierer neue Gebiete, die mit Kerosin verseucht sind. Das schmutzige Erbe der sowjetischen Truppen verfolgt die Großenhainer Anwohner und ihre Aufstiegs-Träume zur Boom-Region bis heute. Immerhin: Solange saniert wird, können Flugschüler, fliegende Kisten und die Enthusiasten der Lüfte weiter abheben.
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