Eröffnungs-Panel des 45. Herbsttreffens der Medienfrauen "Von der Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich zur Vielfalt – Diversität als Beitrag zur künstlerischen Qualität"

29. September 2023, 14:00 bis 15:00 Uhr, Media City, Mediengarten

28. September 2023, 16:53 Uhr

Inhalt:

Die zentrale These lautet, dass die Qualität eines Diskurses steigt, wenn Diversität gewährleistet ist. In einer Zeit, in der der gesellschaftliche Diskurs zersplittert und der Ton der Auseinandersetzung in vielen Bereichen schärfer wird, müssen Wege zum Ausgleich gefunden werden, um den Zusammenhalt zu stärken.

Kultur steht in diesem Sinne nicht nur für die Hochkultur gesellschaftlicher Eliten, sondern für einen weiten Kulturbegriff, der sich an der realen Lebenswelt der Menschen orientiert und diese in sich trägt. Geschlechtergerechtigkeit kann dabei nur eine Kerndimension sein.

Es lohnt sich deshalb den Blick zu weiten und auch andere Formen der Diversität in den Fokus zu nehmen. Welche Erfahrungen gibt es hier bereits? Welche Erwartungen gibt es an Produzierende und Kreative mit Blick auf Vielfalt und Pluralität? Welche Positiv-Beispiele gibt es? Und wie kommen wir vom Aufruf und Appell in das Tun und den Prozess?

Moderation:

Avi Jakobs fällt auf. Die Power-Personality und Stil-Ikone ist eines der fünf Gesichter in der Netflix-Serie "Queer Eye Germany" und Moderatorin der ARD Kultur-Doku "Beyond Fashion", in der es um Mode und gelebte Diversität geht. Ihre Erscheinung und mediale Sichtbarkeit nutzt sie dabei konsequent, um die Anliegen von LGBTQ+ Menschen in den Fokus zu rücken. Seit Jahren tritt sie nicht nur für queere Sichtbarkeit ein, sondern trägt auch dazu bei, das Thema Diversität in seiner Gesamtheit einem breiten Publikum zu vermitteln und so Vorurteile abzubauen.

Auf dem Podium:

MDR-Programmdirektorin Jana Brandt
Jana Brandt, MDR-Programmdirektorin und Vorsitzende der ARD-Koordination Kultur Bildrechte: MDR/Kirsten Nijhof

Jana Brandt ist als MDR-Programmdirektorin in Halle u.a. zuständig für die crossmedialen Bereiche Kultur, Jugend, Gesellschaft und Wissen sowie die Hauptabteilung Klassik mit den MDR-Klangkörpern. Zudem liegt die ARD-Kulturkoordination und das neue digitale Portal ARD Kultur in ihrem Verantwortungsbereich. Brandt (*1965 in Potsdam) war nach ihrem Journalistikstudium in Leipzig als Redakteurin beim DFF tätig, arbeitete dann in der Degeto/ARD-Filmredaktion, ehe sie 1999 als Leiterin des Programmbereichs Fernsehfilm/Serie/Kinder zum MDR wechselte. Jana Brandt hat redaktionell ARD-Serienerfolge wie "Charité" und "Weissensee" oder Mehrteiler wie "Der Turm" verantwortet.

Die Publizistin, Unternehmerin und mehrfach ausgezeichnete Medienmanagerin ist u.a. Mitglied im Zukunftsrat für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sie kennt die Medienwelt und den gesellschaftlichen Diskurs sowie dessen Tendenzen in einer digitalisierten Welt. Ihr Einblick in die Mechanismen der Medienwirtschaft eröffnet wertvolle Perspektiven auf den zukünftigen Bedarf für eine gesunde Diskurskultur.

Katja Bäuerle ist eine international erfahrene Producerin, spezialisiert auf langlaufende, vor allem tägliche Serien und hat bereits mehr als 500 Serienfolgen verantwortet. Für die UFA, bei der sie fast zwanzig Jahre gearbeitet hat, hat sie sich außerdem viele Jahre im Bereich Corporate Responsibility engagiert, mit besonderem Fokus auf die Bereiche Diversity & Inclusion und ökologische Nachhaltigkeit. In der Rolle der CSR-Managerin hat sie dort u.a. die erste Diversity-Selbstverpflichtung eines deutschen Fernsehproduktionsunternehmens und ein Tool zur Erfassung der Diversität des kompletten Produktionsportfolios mitentwickelt und war Mentorin des Themas Gender.

Seit Mai 2022 ist er Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen (Produzentenallianz) und amtiert seit Anfang Juli 2023 auch als neuer Sprecher des Gesamtvorstands. "Diskriminierung hat in unserer Gesellschaft keinen Platz", sagt Böhning und sieht die Branche in der Verantwortung für die Gemeinsamkeit der Gesellschaft einzutreten. "Es geht um Respekt".