Vier Männer und eine Frauen sitzen auf einer Bühne. Im Hintergrund steht auf einer Leinwand "Der Geradlinige".
Filmgespräch mit Raiko Richter, Karola Wille, Jörg Emmerich und Eik Galley (v.l.) Bildrechte: MDR/Maike Beilschmidt

12. Januar 2023 | Limbach-Oberfrohna „Klassentreffen“ der ostdeutschen Fußball-Legenden in Limbach-Oberfrohna

10. Mai 2023, 19:17 Uhr

Die "Sport im Osten"-Crew lud am vergangenen Donnerstag zur Preview „Der Geradlinige“ und zeigte eine Dokumentation über Leidenschaft, Identität, die Kraft der Tugend und generationsübergreifenden Respekt für den im vergangenen Jahr verstorbenen Erfolgstrainer Gerd Schädlich.

Den Grund, warum der MDR nach Limbach-Oberfrohna kam, lieferte MDR-Sportchef Raiko Richter gleich bei der Begrüßung im Apollo Filmtheater: „ ... weil Rodewisch kein Kino hat“. Souverän, locker und authentisch eröffnete er den Abend und ordnete ein, warum es im MDR-Sport um mehr geht, als um Spielergebnis-Berichterstattung.

So applaudierten die ca. 140 Sportfreunde, aktive und ehemalige Spieler und Funktionäre der Traditionssportvereine Aue, Chemnitz und Zwickau und die MDR-Ticketgewinner im Saal auch lautstark bei seiner Erläuterung, warum es für den MDR wichtig ist, die Geschichte der regionalen Sportvereine und ostdeutscher Biografien auch durch eine regional verwurzelte Perspektive zu erzählen und dokumentarisch aufzubereiten. Unter inhaltlicher Leitung von Raiko Richter hat Eik Galley den Film über einen rastlosen bodenständigen und etwas medienscheuen Erfolgstrainer redaktionell umgesetzt.

Gerd Schädlich verkörperte deutsche Fußballgeschichte. Als der Fußball in seiner Heimatregion Westsachsen zusammenbrach, gelang es ihm, Traditionsvereine in Leistungsebenen zu führen, von denen die Klubs heute träumen. Die MDR-Dokumentation „Der Geradlinige“ zeigt, dass Schädlich eine Person der Zeitgeschichte war. Aus einzelnen Episoden, erzählt von engsten Vertrauten, ergibt sich ein Gesamtbild, dass das Leben von Gerd Schädlich würdigt. Trainerkollege Hans Meyer sagte zum Beispiel: „Sie sollen ihm ein Denkmal bauen. Ganz oben. Auf der Wismut-Halde. So hoch, dass kein Hund dran pinkeln kann!“ Wer Schädlich kannte oder wer die Doku sieht, kann diesen Satz sehr gut einordnen und nachvollziehen.

Die Doku über die sportliche Laufbahn, Erinnerungen von Kolleginnen und Kollegen, Fußballern und Freunden gab inhaltlich auch viel Gelegenheit zum Schmunzeln und für Gänsehautmomente. Und am Ende flossen bei dem einen oder anderen Kinogast die Tränen.

Im anschließenden Filmgespräch, moderiert von Uwe Karte, mit Karola Wille, Raiko Richter, Eik Galley und Jörg Emmerich, Kapitän in Aue und später Sportdirektor in Chemnitz unter Gerd Schädlich, wurde die redaktionelle Leidenschaft und die regionale Verankerung der Redaktion deutlich.

Intendantin Karola Wille unterstrich die Verantwortung des MDR für die mediale Abbildung der Lebenswirklichkeiten der Menschen im Sendegebiet und die Rolle der MDR-Sportredaktion im ARD-Verbund.

„Danke, dass ihr das gemacht habt“, so ein Besucher, der sich bei Raiko Richter und der Intendantin herzlich verabschiedete. Der Abend klang aus mit vielen Gesprächen, gemeinsamen Erinnerungen, Umarmungen, Händeschütteln und respektvollem Schulterklopfen an die MDR Sport-Crew.