Menschen schauen auf eine Leinwand
Eckard von Hirschhausen live zugeschaltet bei der Premiere der Dokumentation im Elbfoyer des MDR-Funkhauses Magdeburg. Bildrechte: MDR

04.04.2024 | Magdeburg Mittendrin in der Zukunft - Applaus für Premiere der Dokumentation "Hirschhausen - Medizin von morgen"

10. April 2024, 13:45 Uhr

Mit einer Preview hat der ARD-Thementag "Medizin von morgen" (9.4.24) bereits vorab seine Schatten vorausgeworfen. Unter den 80 Gästen waren zahlreiche Studierende der Uni Magdeburg. Im Elbfoyer des MDR-Landesfunkhauses sahen sie gemeinsam die Doku "Hirschhausen – Medizin von morgen" und nutzten im Anschluss die Gelegenheit für Gespräche mit den anwesenden Wissenschaftlern, den Machern der Doku und MDR-Redakteuren.

Die Dokumentation "Hirschhausen – Medizin von morgen" bekam in Magdeburg von den Zuschauerinnen und Zuschauern der Preview viel Applaus. Es ist die Begleitdoku zur neuen Staffel der ARD-Serie "Charité" (IV). Diese spielt im Jahr 2049 – also in der Zukunft. Es geht darum, wie schon heute an der Medizin von morgen in der Realität geforscht wird – auch in Mitteldeutschland.

MDR-Koproduktion mit rbb und WDR

Dirk Heinemann, Redakteur des Films, erklärte: "Die Forschungsarbeit am Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie ist Teil unserer Doku. Dort wird an einem Brain-Machine-Interface geforscht, mit der Gelähmte mittels implantierten Chips im Gehirn beispielsweise einen Rollstuhl steuern oder wieder kommunizieren können. Deshalb sind wir mit der Preview nach Magdeburg gegangen." Zur "mittendrin"-Preview eingeladen hatte die MDR-Redaktion "Wirtschaft und Ratgeber", die für den MDR federführend bei der Doku-Kooperation mit dem WDR und dem RBB war. Produziert wurde der Film von "Hoferichter & Jacobs".

Dr. Eckart von Hirschhausen zeigt im Film, wie derzeit daran gearbeitet wird, bislang unheilbare Krankheiten künftig heilen zu können, und welche neuen gesundheitlichen Risiken im gesellschaftlichen und klimatischen Wandel dabei gemeistert werden müssen.

Junge lachende blondhaarige Frau
Medizinstudentin Lisa Riethmüller Bildrechte: MDR

Der rote Faden des Films ist das künftige Leben von Justus, mit dessen Geburt per Kaiserschnitt der Film beginnt. Diese Szene hat einige der Preview-Gäste sehr beeindruckt. So sagte der 69-jährige Lutz Thielicke aus Magdeburg: "Die Geburt des Jungen so hautnah zu erleben, das habe ich noch nicht gesehen." Schockiert zeigten sich dagegen andere von der Einstellung der US-Wissenschaftlerin im Film, die mit einer mehrere Hunderttausend Dollar teuren Therapie gegen das Altern kämpft und Altwerden als Krankheit bezeichnet. Die 21-jährige Medizinstudentin Lisa Riethmüller sagte dazu: "Ich finde, man sollte in Zukunft in der Forschung nicht den Kampf gegen das Altern aufnehmen, weil wir irgendwann sowieso sterben. Ich finde beispielsweise die Krebsforschung wichtiger."

Forschende geben spannende Einblicke in künftige Behandlungsmethoden

Nach der Preview des Films gab es ein Podiumsgespräch, das MDR-Chefredakteurin Julia Krittian moderiert hat. Dr. Eckart von Hirschhausen war live zugeschaltet. In der Runde saßen der Autor des Films Jan Tenhaven, der MDR-Redakteur Dirk Heinemann und Forschende aus dem Film: Dr. Christoph Reichert (Verhaltensneurologe am Leibniz- Institut für Neurobiologie) und Prof. Simone Spuler (Experimental and Clinical Research Center Berlin). Sie arbeitet an einer sogenannten Genschere. Mit der kann man fehlerhafte Erbinformationen, die beispielsweise zu Muskelschwund führen, reparieren.

5 Frauen und Männer sitzen auf einer Bühne
v.l.: Julia Krittian, Prof. Simone Spuler, Dr. Christoph Reichert, Dirk Heinemann und Jan Tenhaven im Podium Bildrechte: MDR

Preview-Zuschauerin Edith Busse (67) aus Angern (LK Börde) zeigte sich skeptisch bei dem Thema und fragte, ob man einen Missbrauch solcher Gentechnologie ausschließen könne. Prof. Spuler: "Es ist nicht gefahrenlos. Wir müssen mit dem Thema transparent umgehen. Solche Veranstaltungen wie heute helfen dabei." Sie zeigte sich überrascht, wie groß das Interesse an der Preview war. "Damit hätte ich nicht gerechnet", so die Wissenschaftlerin.

Thementag mit Doku, Podcast und Making of zur neuen Staffel von "Charité"

Die 45-minütige Dokumentation "Hirschhausen - Medizin von morgen" wird am ARD-Thementag "Medizin von morgen" am 9. April im Ersten um 21.55 Uhr ausgestrahlt – direkt im Anschluss an den Staffelstart der sechsteiligen fiktionalen Eventserie "Charité" (IV). Alle Folgen der neuen Staffel, die Dokumentation sowie das "Making of powered by Brisant" sind in der ARD Mediathek und die Podcastreihe „Medizin von morgen – mit Hirschhausen und Adick“ in der ARD Audiothek abrufbar.

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