Bund soll mehr sparen
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13. November 2003 MDR legt Sparpaket auf

19. Juni 2019, 13:00 Uhr

Der MDR will umfangreich sparen. Darauf hat sich das Direktorium der Drei-Länder-Anstalt verständigt. Ziel eines großangelegten Sparpakets ist es, zu erwartende Einnahmeverluste decken zu können, ohne den Programmauftrag zu gefährden.

"Der MDR ist immer offen für sinnvolle Reformvorschläge - die sollten allerdings gemeinsam erarbeitet und auf den Weg gebracht werden“, so Intendant Udo Reiter. Viele der derzeit diskutierten Reformvorschläge, wie zum Beispiel ein möglicher Zusammenschluss von ARTE und 3SAT, seien unüberlegt. Andere Vorschläge, wie ein Ausschluss öffentlich-rechtlicher Digital-Angebote, seien nicht vertretbar. Auch dürfte der Medienstandort Mitteldeutschland nicht gefährdet werden. Reiter: "Der Kinderkanal muss beim MDR in Erfurt bleiben." Hier komme dem MDR als Arbeit- und Auftraggeber in einer strukturschwachen Region eine besondere Bedeutung zu.

Einnahmeverluste decken

Ziel des bereits im Oktober beschlossenen MDR- Sparpakets ist es, Einnahmeverluste decken zu können, ohne den Programmauftrag zu gefährden. Dazu müssen bis zum Jahr 2008 rund 41 Millionen Euro eingespart werden. In sämtlichen Bereichen, also Hörfunk, Fernsehen, Klangkörper, Landesfunkhäuser, Neue Medien und Verwaltung ermitteln derzeit Projektgruppen gezielt Sparpotenziale. Das betrifft Produktionskosten genauso wie Investitionen oder eine Überprüfung des Stellenplanes.

Nullrunde bei den Gehältern

Darüber hinaus hat Reiter für die anstehenden Tarifverhandlungen eine Nullrunde angekündigt. Der Verzicht auf eine Gehaltserhöhung bis Ende 2004 diene letztlich der Sicherung von Arbeitsplätzen. "Es passt nicht in die Zeit, dass unsere Gehälter erhöht werden, während viele Gebührenzahler auf Gehaltserhöhungen verzichten und Rentner Nullrunden hinnehmen müssen."

Über diese Nullrunde hinaus wollen Intendant und Direktoren des MDR auf fünf Urlaubstage verzichten und somit künftig eine Woche mehr arbeiten. Reiter: "Wir setzen damit ein Zeichen und machen klar, dass wir es mit dem Sparen ernst meinen."