Wissen-News Sicherer und langlebiger: TU Freiberg entwickelt neue Alu-Batterie
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06. September 2024, 13:20 Uhr
Für die Energiewende werden Stromspeicher immer wichtiger. Im Erzgebirge wurde jetzt ein neuer Typ Batterie entwickelt, der dank eines neuartigen Polymers sicherer und widerstandsfähiger als übliche Akkus sein soll.
Bisher ist die Speicherfähigkeit der Akkus noch klein, doch schon in einem Jahr soll sie die Tagesproduktion einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses speichern können. Die neue Batterie, die an der Bergakademie Freiberg entwickelt wurde, nutzt Aluminium als Anode, Grafit als Kathode und ein in der sächsischen TU kreiertes Polymer, das Elektronen freisetzt. Dieser Elektrolyt ist die besondere Innovation des Instituts für Experimentelle Physik: er ist im Gegensatz zu denen in den meisten anderen Akkus fest. Das biete einige Vorteile, sagt Projektmitarbeiter Oliver Schmidt: "Er kann nicht auslaufen, ist resistent gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff und reduziert Korrosion. Zudem ersetzt er die übliche Separator-Schicht, was die Batterie sicherer und kostengünstiger in der Herstellung macht."
Nachdem der Prototyp fertig gestellt und getestet wurde, geht er jetzt in die Produktion. Dabei checken die Forscher die Verarbeitung der Materialien sowie die Herstellungsabläufe. Das sächsische Wirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit etwas weniger als einer Viertelmillion Euro. Ende 2025 sollen die Ergebnisse dazu vorliegen und klar sein, ob sich der Prototyp verwerten lässt. "Für die Elektrifizierung und damit Flexibilisierung energieintensiver Technologien brauchen wir neue Energiespeicher", erklärt Dirk C. Meyer, Direktor des Instituts für Experimentelle Physik der TU Bergakademie Freiberg. "Die Aluminium-Polymer-Batterie ist eine vielversprechende Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien, an der mein Team schon seit rund zehn Jahren intensiv forscht und die nun im Hinblick auf eine industrielle Produktion und Anwendung geprüft wird."
pm/jar
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringenjournal | 23. August 2024 | 19:00 Uhr