Historische Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse #blickzurück: 31. Mai

31. Mai 2022, 05:00 Uhr

Nachbau des Bernsteinzimmers eingeweiht

2003 weihten die Staatsoberhäupter Wladimir Putin und Gerhard Schröder das rekonstruierte Bernsteinzimmer im Katharinenpalais in Sankt Petersburg ein. Das aufwendig nachgebaute "achte Weltwunder" wurde damit für die Öffentlichkeit zugänglich.

Bis heute bleibt das Original verschollen. Das Bernsteinzimmer, bestehend aus einer prunkvollen Wandvertäfelung und Möbeln aus Bernstein, gab der Preußenkönig Friedrich I. 1701 in Auftrag. Dieser übergab es 1716 an den Zar Peter I., um im Gegenzug russische Soldaten für sein Heer zu bekommen. Das Bernsteinzimmer stand fortan im Winterpalast von Sankt Petersburg.

Im Zweiten Weltkrieg entwendeten Wehrmachtsoldaten den Kunstschatz und brachten ihn nach Königsberg (heute Kaliningrad), wo er verschwand. Bis heute konnten nur ein Steinmosaik und eine Kommode gefunden werden. Immer wieder sorgen Nachrichten über einem möglichen Lagerort des Originals für Schlagzeilen. So wurde das Bernsteinzimmer am Ostseegrund und in einem Bunker in Polen vermutet.

Rekonstruktion Bernsteinzimmer 1 min
Bildrechte: Aktuelle Kamera, 1989 (DRA)

Briefstempel "Hauptstadt der DDR"

1961 versah die Post in Ost-Berlin Briefe zum ersten Mal mit dem Stempelaufdruck "Berlin - Hauptstadt der DDR". Die bundesdeutsche Post sah den Stempel als Provokation. Briefe mit diesem Aufdruck, die nach West-Berlin gingen, schickte die Bundespost zurück mit dem Gegenstempel: "Berlin – Hauptstadt Deutschlands und nicht der Sowjetzone".

Der Kalte Krieg fand somit auch auf Briefen statt: War die Post mit einem inakzeptablen Motiv frankiert oder gestempelt, ging sie zurück. Auch in den folgenden Jahren wurden in der DDR Westmarken geschwärzt oder überklebt. Mit dem Postabkommen von 1976 verpflichteten sich beide deutsche Staaten, alle Postsendungen weiterzuleiten.

Erste elektrische Lokomotive vorgestellt

1879 präsentierte Werner von Siemens auf der Deutschen Gewerbeausstellung in Berlin die erste elektrisch angetriebene Lokomotive der Welt. Basierend auf dem Prinzip der Dynamokraftmaschine von 1866, erhielt von Siemens Lok den Strom über einen Schleifkontakt auf den Gleisen. Die Lok bestand aus einem einfachen Fahrgestell und einem Gleichstrommotor. Dementsprechend war ihre Leistung im Vergleich zu anderen Eisenbahnen zwar gering, doch nur ein paar Jahre später kam von Siemens Erfindung im Nahverkehr zum Einsatz. Bereits 1881 fuhr die erste elektrische Straßenbahn der Welt in Berlin. Eine der ersten elektrifizierten Eisenbahnlinien Deutschlands war ab 1905 die Ammergaubahn in Bayern.

Gewerbeschau 1879 Siemens stellt elektronische Lokomotive vor
Die erste elektrische Lokomotive von Werner von Siemens auf der Gewerbeausstellung in Berlin 1879 Bildrechte: IMAGO / KHARBINE-TAPABOR