#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 27. Dezember

27. Dezember 2022, 05:00 Uhr

2017: Ostdeutschland erhält Geld aus SED-Vermögen

Am 27. Dezember 2017 erhalten die fünf ostdeutschen Bundesländer und Berlin 185 Millionen Euro aus früheren SED-Vermögen. Allein die drei mitteldeutschen Länder bekommen 123 Millionen Euro. Das Geld stammt aus widerrechtlich erhaltenen Provisionen der DDR-Außenhandelsfirma Novum. Diese hatte die Gelder in der Schweiz angelegt. Nach erfolgreicher Klage gegen die betreffenden Schweizer Banken wurden das Vermögen der Bundesrepublik zugesprochen.

Ende 2021 erhält der Osten eine letzte Zahlung von 150 Millionen Euro aus DDR-Parteivermögen. Laut der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben, die Nachfolgerin der Treuhand, sind seit 2006 eine halbe Milliarde Euro an die sechs ostdeutschen Bundesländer geflossen.

1982: Computer wird "Person of the Year"

Am 27. Dezember 1982 wird der Computer vom Time Magazine zur "Person of the Year" gewählt. Es ist das erste Mal, dass diese Auszeichnung an einen nicht-menschlichen Preisträger geht. Der Personal Computer verbreitet sich in den 1980er-Jahren weltweit. Immer mehr Menschen wollten einen Computer in den eigenen vier Wänden. Wer in der DDR einen Rechner haben wollte, musste Beziehungen in den Westen haben oder sich ab 1985 einen Robotron Z1013 selbst zusammenbauen.


1951: Auszubildenden dürfen nicht mehr gezüchtigt werden

Am 27. Dezember 1951 wird das Züchtigungsrecht bei Lehrlingen in der BRD abgeschafft. Ausbilder dürfen demnach ihre Zöglinge nicht mehr körperlich bestrafen oder deren Gesundheit anderweitig gefährden. Das Recht der Lehrherren zur "väterlichen Zucht", welches seit 1900 galt, ist damit abgeschafft. Doch noch bis in die 1970er-Jahre wird von brutalen Übergriffen durch die Lehrausbilder berichtet. So protestieren 1970 über 130 Lehrlinge des Münchener Siemens-Konzerns gegen die Zustände während ihrer Berufsausbildung. In der DDR wurde die Prügelstrafe bereits 1949 als "Relikt des NS-Regimes" abgeschafft.

1945: Weltbank gegründet

Am 27. Dezember 1945 wird in den USA die Sonderorganisation Weltbank gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg soll sie den Wiederaufbau in Europa unterstützen. Heute berät die Weltbank Regierungen und fördert die Wirtschaft in Entwicklungsländern. Sie ist eine Genossenschaft aus 189 Mitgliedsstaaten, die fünf größten Anteilseigner sind die G7-Staaten USA, Japan, Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | UMSCHAU | 11. Januar 2022 | 20:15 Uhr