#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 16. August
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1936: Olympische Spiele enden in Berlin
Propagandistisch inszeniert und mit großem Erfolg für die deutsche Mannschaft endeten am 16. August 1936 die Olympischen Sommerspiele in Berlin. Von der internationalen Presse wurden die Spiele durchaus positiv aufgenommen. Zuvor hatte sich Propagandaminister Joseph Goebbels alle Mühe gegeben, die offen antisemitischen Parolen aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Eröffnet hatte die Spiele Adolf Hitler am 1. August. Insgesamt drei Millionen Besucher kamen für Olympia nach Berlin. Zu Propagandazwecken drehte Nazi-Regisseurin Leni Riefenstahl den Film "Olympia", der in ganz Europa Erfolge verbuchte.
Als das Olympische Komitee 1931 die Olympischen Spiele an Deutschland vergab, ahnte noch niemand, dass diese im Dritten Reich stattfinden würden. Obwohl die Nazis den olympischen Grundgedanken der Volkerverständigung nicht unterstützten, erklärten sie 1933, dass die Spiele Menschen "aller Rassen und Konfessionen" offen stünden. Dennoch hatte es vor allem vonseiten der USA und Frankreichs Boykottaufrufe gegeben. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges fielen auch viele deutsche Athleten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zum Opfer, darunter der Ringer Werner Seelenbinder.
1956: Der "Hauptmann von Köpenick" feiert Premiere
Im Ufa-Palast in Köln feierte 1956 der "Hauptmann von Köpenick" Premiere. Der Film von Regisseur Helmut Käutner erzählt die Geschichte des Kriminellen Wilhelm Voigt, der nach seiner Haftentlassung vergeblich versucht, einer ehrlichen Tätigkeit nachzugehen und ein bürgerliches Leben zu führen. Nach einer weiteren Gefängnisstrafe erwirbt er eine gebrauchte Uniform und gibt sich erfolgreich als Soldat aus. Er besetzt das Köpenicker Rathaus, ernennt sich selbst zum "Hauptmann von Köpenick" und entwendet Geld aus der Stadtkasse. Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten um den ostpreußischen Schuhmacher Friedrich Wilhelm Voigt und kritisiert den Militarismus des Deutschen Kaiserreiches. Der Film wurde ein Publikumsmagnet: Allein in den ersten fünf Monaten sahen ihn zehn Millionen Menschen. 1957 erhielt der Film eine Oscar-Nominierung.
2016: mögliche Enteignung von Schloss Reinhardsbrunn
Nach jahrelangem Verfall zog die Thüringer Landesregierung die Reißleine. 2016 kündigte sie an, den Besitzer des Schlosses Reinhardsbrunn bei Friedrichsroda enteignen zu wollen. Das Schloss sollte in den Besitz des Freistaates übergehen, damit notwendige Sanierungen erfolgen konnten. Das Land Thüringen hatte das Anwesen bereits notsichern müssen. Das russiche Unternehmen Rusintech hatte 2008 das Schloss gekauft, vermutlich war dabei Geldwäsche betrieben worden. Zudem sei der Eigentümer seitdem nicht seinen "denkmalrechtlichen Verpflichtungen nachgekommen", so die Landesregierung. Am 10. Juli 2018 enteignete das Landesverwaltungsamt Thüringen schließlich das Schloss und übertrug es an den Freistaat. Es war die erste denkmalrechtliche Enteignung auf deutschem Boden. Im Feburar 2021 wurde diese rechtskräftig. Das Schloss Reinhardsbrunn war 1827 für Herzog Ernst I. von Coburg und Gotha erbaut worden, zu DDR-Zeiten hatte es ein Interhotel beherbergt.