Kampf um Immobilien Leichtes Spiel für Erbschleicher in Russland

08. Mai 2015, 14:39 Uhr

Die Immobilienpreise in russischen Metropolen sind gigantisch, neue Wohnungen quasi unbezahlbar. Je älter jemand und je besser die Lage seiner Wohnung ist, umso größer ist die Gefahr, Opfer von Erbschleichern zu werden. Für Wohnraum wird deshalb betrogen und sogar gemordet.

Seit einigen Jahren steigt die Statistik der spurlos verschwundenen Menschen in Russlands Großstädten. Rentner und Alleinstehende werden unter fragwürdigen Umständen tot aufgefunden. Verdächtig sind die Geschehnisse unmittelbar vor und nach ihrem Tod oder Verschwinden, die immer einem ähnlichen Muster gleichen: Während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass erst kürzlich eine Änderung im Testament bezüglich einer Immobilie, meist der Wohnung, vorgenommen wurde. In vielen Fällen taucht zusätzlich ein Dokument auf, welches bestätigt, dass das Privateigentum im Sterbefall in den Besitz einer Person X oder Y übergeht – als Ausgleich für bestimmte finanzielle oder soziale Leistungen zu Lebzeiten des Verstorbenen. Erbe ist dann aber zumeist nicht ein Verwandter oder jemand aus dem Freundeskreis, sondern ein unbekannter Fremder. Kurze Zeit später gilt die Wohnung als verkauft, wird neu bezogen oder sie findet sich wieder im Katalog einer zwielichtigen Immobilienfirma.