Im Kampf gegen vermeintlich dunkle Mächte

Deren Vorsitzender Jarosław Kaczyński sieht sich seit jeher in einem Kampf gegen Kommunisten und einen angeblichen Pakt aus Politik, Wirtschaft, Geheimdiensten und Kriminellen, den er immer wieder heraufbeschwört. "Unser Ziel ist die Zerschlagung des Paktes, der das politische, wirtschaftliche und in gewissem Sinne auch gesellschaftliche Leben steuert", sagte er 2006 in einem Interview.

Entlang dieser Linie identifiziert auch die neue Regierung Politik als Abgrenzung  zu ihren vermeintlichen Feinden: liberalen und kommunistischen Politikern, den kapitalistischen Wirtschaftseliten und gesellschaftlichen Gruppen, die nicht den "polnischen Werten" entsprächen.

Außenminister Witold Waszczykowski bezeichnete diese Anfang Dezember 2015 in einem Gespräch mit der BILD-Zeitung als "Mix von Kulturen und Rassen, eine Welt aus Radfahrern und Vegetariern, die nur noch auf erneuerbare Energien setzen und gegen jede Form der Religion kämpfen". Für Jarosław Kaczyński ist es schlicht die "schlimmste Sorte Polen". Gemeint hatte er mit der Aussage die Teilnehmer der KOD-Demonstrationen, die für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße gehen. So wie Kaczyński damals, 1976, als Mitarbeiter des KOR, der Keimzelle der Solidarność. Was für ein historischer Bogen.