In wenigen Tagen, am 30. März wird in Halle ein neues Planetarium eröffnet, zehn Jahre nachdem das Einstige auf der Peißnitz im Hochwasser versank. In einem Gasometer von 1891 öffnet sich nun das Sternentor, ausgestattet mit modernster Optik. Der Leiter des Planetariums, Dirk Schlesier, leitete zunächst ab April 2018 den Bau. Im Januar 2019 war am Holzplatz der erste Spatenstich. Bis zum 02. April können Besucherinnen und Besucher in einem mehrtägigen Eröffnungsprogramm erkunden und erleben, wie sich der Energiespeicher Gasometer zum Wissensspeicher Planetarium gewandelt hat. Der MDR hat diesen Prozeß über vier Jahre filmisch begleitet. Die Dokumentation „Himmelsmaschine. Ein Planetarium entsteht“ ist am 02.April. um 22. 20 Uhr im MDR und bereits am 30.März ab 20.00 Uhr in der Mediathek zu sehen. Ab 4. April beginnt am halleschen Holzplatz der reguläre Planetariumsbetrieb. Die Stadt rechnet mit 60.000 Besuchern im Jahr. Neben der klassischen Sternenbeobachtung werden Konzerte und Vorträge angeboten. Es gibt einen Hörsaal, Seminarräume und ein Café. Unter der Woche sind die Vormittag Kindergarten- und Schulkindern vorbehalten. Kleine Sternengucker liegen Dirk Schlesier besonders am Herzen. Schon während seiner Studienzeit in Halle engagierte er sich in der Jugendarbeit des Astronomie-Vereins am Peißnitz-Planetarium, war 2005 Initiator und bis heute wissenschaftlicher Betreuer der „ASTROlinos“ und gründete 2007 auch am Planetarium Wolfsburg eine astronomische Kinder- und Jugend AG. Die modernste Sternwarte Europas in Halle will insbesondere für Mitteldeutschland ein wichtiger Begegnungsort für astronomische Wissenschaft und Wissensvermittlung werden, Menschen aller Altersgruppen zum Sehen, Lernen und Staunen bringen. Die Astronomie hat in Halle eine lange Tradition. Für Dirk Schlesier ist das neue Planetarium der schönste Platz in der Galaxis. Wie ein roter Faden zieht sich die Astronomie auch durch sein Leben. Mit 14 Jahren bekamen er und sein jüngerer Bruder ein Teleskop geschenkt. Aus der Begeisterung wurde Leidenschaft.

In Merseburg wurde Dirk Schlesier 1980 geboren. Nach dem Zivildienst in einer Kindertagesstätte der Lebenshilfe Magdeburg studierte er von 2000 bis 2007 Geologie/ Paläontologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. In den Nebenfächern belegte er Mineralogie, Petrologie, Astronomie, Anorganische Chemie, Physische Geographie, Hydro- und Umweltgeologie, Geophysik und 3D-Geologie. Geowissenschaftliche Exkursionen führten ihn nach Südafrika, Namibia, Griechenland, Polen, Frankreich, Schweden und die Schweiz. Zudem absolvierte Dirk Schlesier ein Studienbegleitendes Praktikum beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin Adlershof, Abteilung Planetologie. 2007 wurde Dirk Schlesier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Planetarium Wolfsburg, war 2012 bis 2016 wissenschaftlicher Leiter und 2017 Geschäftsführer des Planetariums Wolfsburg gGmbH.

Mitwirkende
Redaktion: Angelika Zapf