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Lichtkeimer werden, anders als normales Saatgut, auf der Erde ausgetragen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

AussaatLichtkeimer richtig aussäen und pflegen

18. Juni 2024, 11:01 Uhr

Der Salat will nicht keimen? Die Jungpflanzen der Kräutersamen kommen einfach nicht aus der Anzuchterde? Vielleicht handelt es sich bei dem Saatgut um Lichtkeimer. Wir erklären, wie die Aussaat funktioniert.

Jetzt juckt es in den Gärtnerfingern: Den Samen auf die Erde ausbringen, mit Erde abdecken, andrücken und angießen. Doch so einfach ist das bei Lichtkeimern leider nicht. Wie ihr Name verrät brauchen sie Licht zum keimen und dürfen nicht abgedeckt werden.

Diese Pflanzen sind Lichtkeimer:

Obst und Gemüse

Erdbeeren sind Lichtkeimer. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Kräuter:

Auch Basilikum ist ein Lichtkeimer. Bildrechte: Brigitte Goss

Zierpflanzen:

Das hübsche Löwenmäulchen ist ein Lichtkeimer. Bildrechte: Brigitte Goss

Aussaat von Lichtkeimern

Das Ausbringen des Saatgutes der Lichtkeimer unterscheidet sich nicht wesentlich von normalem Saatgut. Der Boden bzw. die Oberfläche sollte so eben wie möglich sein. Dann wird das Saatgut gleichmäßig, in Reihen oder in kleinen Gruppen verteilt. Jetzt könnte man vermuten, dass man den Samen nicht abgedeckt, damit er genügend Licht bekommt. Doch ohne Abdeckung würde er schnell austrocknen.

Im gegensatz zu Dunkelkeimern werden die Samen von Lichtkeimern nur auf der feuchten Oberfläche der Anzuchterde ausgebracht. Bildrechte: Brigitte Goss

Im Freiland ist es sinnvoll, das Saatgut dünn mit Erde oder Sand abzudecken und dann anzugießen. So bleibt der Samen gleichmäßig feucht und bekommt aber noch ausreichend Licht.

Werden die Samen in Aussaatschalen vorgezogen, braucht das Saatgut eine Abdeckung, damit die nötige Luftfeuchte erhalten bleibt. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Glasscheibe oder leere Plastikbehälter von beispielsweise Hummus, Antipasti oder Frischkäse, die einen durchsichtigen Deckeln haben.

Ein Deckel hat einen tollen Nebeneffekt: So lassen sich die Aussaten stapeln. Das spart eine Menge Platz. Bildrechte: Brigitte Goss

Alle zwei bis drei Tage sollte der Deckel kurzzeitig entfernt und die Saaten gelüftet werden, damit sich keine Schimmelpilze bilden.

Lichtkeimer brauchen neben viel Licht auch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Trotzdem ist regemäßiges Lüften Pflicht. Bildrechte: Brigitte Goss

Wildkräuter sind oftmals Lichtkeimer

Übrigens sind unter den Wildkräutern sehr viele Lichtkeimer. Deshalb keimt ein Samen, der auf der Erdoberfläche liegt, meist sofort. In Dunkelheit, in tiefer liegenden Erdschichten, können die Wildkrautsamen jahrelang überdauern. Wird das Beet umgraben, gelangen sie an die Oberfläche und beginnen zu keimen.

Weshalb benötigen einige Samen Licht zum Keimen?

Zu den biologischen Grundkenntnissen gehört, dass die Pflanze Licht benötigt um zu wachsen. Dafür ist das Blattgrün (Chlorophyll) in den Blättern verantwortlich. Doch nun soll auch Licht benötigt werden, damit ein Samen keimt? Aber wo ist denn da das Blattgrün? Warum einige Pflanzenarten bei Licht besser keimen, liegt tatsächlich noch im Dunkeln. Man hat aber herausgefunden, dass bestimmte Proteine, die als Phytochrome bezeichnet werden, den Keimprozess beeinflussten. Phytochrome können das Verhältnis von hellrotem zu dunkelrotem Licht wahrnehmen. Entsprechende Lichtreize, besonders durch das hellrote Licht, setzen dann den Keimprozess in Gang.

Mit viel Licht, Luftfeuchtigkeit und Liebe werden die lichtkeimenden Pfanzen groß und Stark. Bildrechte: Brigitte Goss

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. Mai 2022 | 08:30 Uhr

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