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Tipps gegen Tricks So schützen Sie sich vor Telefonbetrug

04. August 2023, 05:00 Uhr

Schockanrufe, gefälschte SMS oder Kriminelle, die sich als Bankmitarbeiter ausgeben: Die Palette von Betrugsmaschen ist bunt. Und leider sind sie immer wieder erfolgreich. Allein in Halle gab es im vergangenen Jahr fast 1.000 Fälle von versuchten betrügerischen Anrufen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Wir erklären, wie Sie sich gegen Betrug am Telefon und im persönlichen Gespräch schützen können.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Wieder einmal haben Betrüger mit einem sogenannten Schockanruf viel Bargeld erbeutet. Eine Frau aus Eisleben hat eine vermeintliche Kaution von 36.000 Euro bezahlt, um ihre Tochter vor dem Gefängnis zu bewahren. Das Geld hatte sie einer Abholerin an der Wohnungstür übergeben.

So laufen Schockanrufe meist ab Bei sogenannten Schockanrufen geben sich Betrüger als Verwandte ihrer Opfer aus und spielen ihnen vor, sich in einer Notsituation zu befinden, etwa einem Autounfall.

Die Angerufenen werden in der Folge aufgefordert, einen bestimmten Geldbetrag zu zahlen.

Seit Jahren wird vor solchen kriminellen Methoden gewarnt. Warum sie trotzdem immer wieder funktionieren, erklärt Kriminalrat a.D. Lothar Schirmer im Video:

Fast 1.000 Schockanrufe in Halle

Allein im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Halle gab es im Jahr 2022 insgesamt 999 versuchte betrügerische Anrufe. In 318 Fällen waren die Täter erfolgreich und haben insgesamt mehr als 750.000 Euro erschwindelt, sagte ein Polizeisprecher.

Im Süden Sachsen-Anhalts wurden im Jahr 2022 insgesamt 1.317 Fälle angezeigt. Die Dunkelziffer ist sicher deutlich höher, da nicht jeder Betrugsversuch gemeldet wird. Wir erklären, wie Sie sich schützen können.

Was machen Sie, wenn eine unbekannte Nummer anruft? Gar nicht erst rangehen, Nummer googlen, direkt auflegen? erzählen Sie es uns in einer Sprachnachricht bei WhatsApp!

Bei Zweifeln nachfragen

Wenn ein Dritter Sie anruft und beispielsweise erzählt, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn nach einem Autounfall im Krankenhaus liegt, fragen Sie nach: "Du meinst Lena (oder Paul)?" Details wie Namen kennen Schwindler nicht und würden wahrscheinlich einfach mit "ja" antworten. Wenn ihre Kinder aber nicht Lena oder Paul heißen, haben sie die Betrüger entlarvt.

Codewort vereinbaren

Vereinbaren Sie ein Wort oder einen Satz, den nur Sie und Ihre engen Angehörigen bzw. Bekannten kennen. Fragen Sie beim Anruf eines vermeintlich Verwandten nach diesem Wort. Wer es nicht nennen kann, ist höchstwahrscheinlich ein Krimineller. Auch in anderen Situationen kann ein solches Codewort helfen. Zum Beispiel wenn ein angeblicher Freund ihr Kind von der Schule abholen will. So haben Sie quasi ein Passwort für soziale Interaktionen.

Das rät das Bundeskriminalamt

Das Bundeskriminalamt (BKA) rät im Fall von Schockanrufen folgendes:

• nicht in ein Gespräch verwickeln lassen, auflegen
• keine Details zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen preisgeben
• die Verwandten unter der Ihenen bekannten Nummer anrufen
• kein Geld oder andere Wertgegenstände an Unbekannte übergeben
• keine Unbekannten ins Haus oder in die Wohnung lassen
• Anzeige erstatten

In Großobringen bei Weimar hat die Polizei bei einer Infoveranstaltung für das Thema sensibilisiert. Was die Beamten raten, sehen Sie im Video: