Die Rolling Stones stehen gewaltig unter Zugzwang. Kürzlich haben die Beatles mit "Sgt.Peppers Lonely Hearts Club Band" ein psychedelisches Meisterwerk abgeliefert. Eines der ersten Konzeptalben der Popgeschichte, das jetzt schon als Meilenstein gilt. Nun wollen Mick Jagger und Co. natürlich nachziehen und ein genauso monumentales Album veröffentlichen, das voll den Zeitgeist trifft. Doch die Vorzeichen stehen schlecht. Gitarrist Brian Jones ist schwer von seiner Alkohol- und Drogensucht gezeichnet, Keith Richards und Mick Jagger haben diverse Gerichtsprozesse am Hals. Und zu allem Überfluss hat auch noch Stones-Manager und Produzent Andrew Loog Oldham die Band im Streit verlassen. Doch die Stones lassen sich nicht beeindrucken, schließen sich in den Londoner Olympic-Studios ein und geben sich voll der psychedelischen Stimmung hin. Sie versuchen sich an neuen Songstrukturen, lassen sich von Strawinski und Stockhausen inspirieren und experimentieren mit unzähligen Instrumenten und Soundeffekten. Das Ergebnis ist eher durchwachsen. Es fehlen die Hitsongs, Kritiker merken an, dass den Stones nur eine schlechte Kopie von "Sgt. Peppers" gelungen sei. Doch zumindest bei einem Song blitzt ihre Genialität auf - der ausufernden psychedelischen, aber trotzdem eingängigen Ballade "She’s a Rainbow".