Migration Bundesrat beschließt Fachkräfteeinwanderungsgesetz

07. Juli 2023, 13:29 Uhr

Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat das neue Fachkräfte-Einwanderungsgesetz beschlossen. Die abgesenkten Einwanderungshürden sollen helfen, dass mehr Fachkräfte von außerhalb der EU nach Deutschland kommen.

Abgesenkte Einwanderungshürden sollen künftig mehr ausländische Fachkräfte nach Deutschland führen. Das reformierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz der Ampel-Koalition, das entsprechende Regeln vorsieht, hat nach dem Bundestag nun auch den Bundesrat passiert. Die Länderkammer stimmte am Freitag in Berlin nicht für einen bayerischen Antrag, den Vermittlungsausschuss anzurufen.

Chancenkarte als Aufenthaltserlaubnis

Das Gesetz sieht unter anderem die Einführung einer sogenannten Chancenkarte vor. Je nach Sprachkenntnis, Berufserfahrung, Alter und Deutschlandbezug sollen arbeitswillige Ausländer Punkte bekommen können, die sie zum Erhalt dieser Chancenkarte berechtigen. Sie dient dann als Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr. Inhaber können damit in Deutschland auf Arbeitssuche gehen. Kanada macht das so ähnlich seit vielen Jahren.

IT-Fachkräfte sollen künftig auch ohne Hochschulabschluss kommen dürfen, sofern sie bestimmte Qualifikationen nachweisen können. Außerdem soll es für Menschen in Asylverfahren, die vor dem 29. März 2023 eingereist sind und eine qualifizierte Tätigkeit in Aussicht haben, die Möglichkeit zum sogenannten Spurwechsel geben. Sie sollen also arbeiten dürfen.

Kampf gegen Fachkräftemangel

Vertreter der Bundesregierung warben in der Länderkammer erneut für das Gesetz. "Das neue Fachkräfteeinwanderungsrecht ist der Startschuss, um im internationalen Wettbewerb die besten Kräfte für Deutschland zu gewinnen", sagte Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Überall fehlten Fachkräfte, das sei für die Wirtschaft und den Wohlstand ein Problem. In Deutschland könnten mehr als 600.000 Stellen nicht besetzt werden, "schlicht weil die Menschen nicht da sind", sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte, das Gesetz sei ein "historischer Schritt" und längst überfällig. Fachkräftezuwanderung sei im Interesse des Landes, "weil sonst Fachkräftemangel zur dauerhaften Wachstumsbremse wird".

Union und AfD lehnen das Gesetz ab. Es gehe weit über das Thema Fachkräftezuwanderung hinaus und senke die Zuwanderungshürden für Nicht- oder Geringqualifizierte erheblich, hieß es aus Bayern. Die Berücksichtigung der Aufnahme- und Integrationsfähigkeit Deutschlands werde ignoriert.

MDR AKTUELL (dpa)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 07. Juli 2023 | 12:00 Uhr

Mehr aus Deutschland

Nachrichten

Einige Bilder des deutschen Künstlers hängen an einer Wand. 1 min
Die Ausstellung ist noch bis Februar 2025 geöffnet. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 14.10.2024 | 17:21 Uhr

In den Räumen der Magdeburger Wohnungsbaugesellschaft sind mehr als 200 Plakate, Drucke und Fotos von Joseph Beuys zu sehen.

Mo 14.10.2024 15:07Uhr 00:26 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/video-beuys-ausstellung100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Ein alter Mann vor Gericht hält sich einen Aktenordner vors Gesicht 1 min
10 Jahre Haft für einen 1974 begangenem Mord Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 14.10.2024 | 16:20 Uhr

Das Berliner Landgericht hat einen ehemaligen Stasi-Offizier zu zehn Jahren Haft verurteilt. Die Richter sprachen den 80-jährigen Angeklagten aus Leipzig des Mordes an einem DDR-Grenzübergang schuldig.

Mo 14.10.2024 14:03Uhr 00:24 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/video-stasi-offizier-mord-verurteilung100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video