Alternde Bevölkerung Immer weniger junge Menschen in Deutschland

25. Juli 2022, 13:53 Uhr

In Deutschland haben noch nie so wenige junge Menschen wie derzeit gelebt. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, war Ende 2021 nur noch jeder zehnte Mensch in Deutschland im Alter von 15 bis 24 Jahren. Vor 40 Jahren war es demnach noch jeder sechste Mensch.

Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland geht weiter zurück. Von den 83,2 Millionen Menschen, die Ende vergangenen Jahres in Deutschland lebten, waren 8,3 Millionen zwischen 15 und 24 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von zehn Prozent. Die Zahl der Menschen in dieser Altersgruppe sei damit so klein wie nie zuvor seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mit. Das gelte sowohl in absoluten Zahlen als auch anteilig.

Den Angaben zufolge sinkt der Anteil der jungen Menschen an der Bevölkerung seit 2005 kontinuierlich, lediglich das Jahr 2015 bildete wegen der hohen Zuwanderung eine Ausnahme. Den höchsten Anteil an der Gesamtbevölkerung hätten junge Menschen in der ersten Hälfte der 1980er-Jahre gehabt, als die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten "Babyboomer" im jugendlichen Alter waren. 1983 gab es demnach noch 13,1 Millionen 15- bis 24-Jährige, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei 16,7 Prozent.

Wenige junge Menschen in Mitteldeutschland

Den niedrigsten Anteil junger Menschen verzeichnete das Bundesamt zum Jahresende 2021 mit 8,0 Prozent in Brandenburg, gefolgt von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 8,3 Prozent. Auch in Sachsen (8,7 Prozent) und Thüringen (8,4) lag der Anteil junger Menschen unter dem Bundesdurchschnitt. Den höchsten Anteil in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen hatte Bremen mit elf Prozent. Dahinter folgten Baden-Württemberg (10,6 Prozent) sowie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (jeweils 10,5 Prozent).

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland leicht unter dem Schnitt. Den Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge lag der Anteil der 15- bis 24-Jährigen Anfang 2021 EU-weit bei durchschnittlich 10,6 Prozent. Am höchsten war der Anteil in Irland (12,6 Prozent), gefolgt von Dänemark und Zypern mit jeweils 12,3 Prozent. Am niedrigsten war er in Tschechien und Bulgarien (jeweils 9,0 Prozent).

MDR/dpa/KNA/AFP (ala)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. Juli 2022 | 09:00 Uhr

49 Kommentare

ralf meier am 27.07.2022

@Goffmann, wenn man den Grünen glauben mag, können wir noch Millionen Menschen in Deutschland aufnehmen und mit weiteren Milliarden unterstützen.

Das von der AFD geforderte Begrüßungsgeld hat damit nichts zu tun. Es ist eine 'Babyprämie' und ist damit familien und kinderfreundlich.

ralf meier am 27.07.2022

@goffmann : wenn Herr Lehmann generell Menschen kritisieren würde, die sich in seinen Augen menschenverachtend äußern, wäre das ok. Aber er kritisiert explizit und ausschließlich 'Familienväter'.
Ich erlaube mir mal ausnahmsweise auf Ihr Argumentationsniveau 'argumentum ad hominem' einzugehen und gebe Ihnen aus pädagogischen Gründen den Vorwurf mangelnder Lesekompetenz zurück.

ralf meier am 27.07.2022

Genderforschung soll eine Wissenschaft sein ? Besonders krass widersprach dem schon 2013 eine führende Vertreterin der Genderwissenschaften mit den Worten 'der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus.'

Siehe dazu : Zeitartikel 'schlecht schlechter Geschlecht' vom 06.06.2013

Das sich an dieser Einstellung innerhalb der Gender'wissenschaften' wohl kaum etwas geändert hat, zeigen die immer wiederkehrende Blockadeaktionen, wenn Wissenschaftler den kruden 'Dogmen' der Gender'wissenschaften' widersprechen.

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