Große Äste in der Wassertrömung
Das Hochwasser auf der Helme im Süden Sachsen-Anhalts reißt große Äste mit sich fort. Bildrechte: IMAGO / Bernd März

Hochwasser-News Evakuierung in Mansfeld-Südharz – Elbe-Pegel steigen weiter

26. Dezember 2023, 23:31 Uhr

Wegen drohender Überschwemmungen am vollgelaufenen Stausee Kelbra und an der Helme hat der Landkreis Mansfeld-Südharz die Bewohner der Ortschaft Thürungen zur Evakuierung aufgefordert. An der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen die Pegel weiter an. In Südthüringen entspannt sich die Hochwasser-Lage langsam. Im nordthüringischen Windehausen ist die Lage stabil, wenngleich der überflutete Ort noch immer ohne Strom ist.

Über Weihnachten hat Regen die Wetterlage bestimmt. Auch in Mitteldeutschland sind die Pegel vieler Flüsse gestiegen. Die aktuellen Pegelstände finden Sie hier:

23:15 Uhr | Dresden ruft Alarmstufe 3 für Elbe aus

Dresden hat wegen des Hochwassers die Alarmstufe 3 für die Elbe ausgerufen. Es sei am Mittwochmorgen zwischen 6 Uhr und 9 Uhr damit zu rechnen, dass der Richtwert der Alarmstufe 2 am Pegel Dresden-Augustusbrücke überschritten werde, teilte die Stadt am Dienstagabend mit. Das Dresdner Umweltamt habe sich deshalb entschlossen, die Alarmstufe 3 für die Elbe in Dresden bereits am Dienstagabend auszurufen. Dies sei gerechtfertigt, da der Richtwert der Alarmstufe 3 den Prognosen zufolge zweifelsfrei erreicht werde und ein weiterer Anstieg zu erwarten sei. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Richtwert der Alarmstufe 3 vor 6.00 Uhr erreicht werde. Die Stadt Dresden hatte sich für den weiteren Anstieg der Elbe gewappnet. Grund des Hochwassers sind die Schneeschmelze und starke Niederschläge im Riesengebirge.

Update 22:50 Uhr | Überblick über die Hochwasserlage in Mitteldeutschland

Tagelang anhaltender Regen und Tauwasser haben über die Feiertage in Mitteldeutschland zu teils gefährlich hohen Flusspegeln geführt. Ein Überblick zur aktuellen Gefährdungslage in Mitteldeutschland im Video von MDR AKTUELL.

19:30 Uhr | MDR-Meteorologe Heidermann: Keine weiteren großen Regenmengen

Zwar wird es in Mitteldeutschland auch in den kommenden Tagen weitere Niederschläge geben. Besorgniserregende große Mengen sind jedoch nicht zu erwarten, prognostiziert MDR-Meteorologe Jörg Heidermann in "Wetter für 3", der Wetterschau für Mitteldeutschland.

19:10 Uhr | Elbe-Pegel in Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen weiter an

An der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen die Pegel weiter an. In Pirna wurde die 6-Meter-Marke überschritten. Am Mittwochmorgen wird in Dresden die Alarmstufe 3 erwartet. Das Landeshochwasserzentrum Sachsen nennt als Grund die Schneeschmelze und starke Niederschläge im Riesengebirge. Das tschechische Hydrometeorologischen Institut in Prag sagt für den Pegel Ústí nad Labem am Donnerstagmorgen einen Hochwasserscheitel von 6,60 Metern vorher. In Dresden werde die Elbe ab Donnerstagmittag einen langgestreckten Hochwasserscheitel im Bereich der Alarmstufe 3 ausbilden.

An der Elbe in Sachsen-Anhalt stehen die höchsten Wasserstände dieser Hochwasserwelle aus Richtung Sachsen erst noch bevor. Am Elbe-Pegel Barby wird aufgrund des Zuflusses aus der Saale für Mittwoch die Alarmstufe 2 erwartet.

18:20 Uhr | Evakuierung im Landkreis Mansfeld-Südharz

Wegen drohender Überschwemmungen am vollgelaufenen Stausee Kelbra und an der Helme hat der Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt die Bewohner der Ortschaft Thürungen in der Verbandsgemeinde Goldene Aue zur Evakuierung aufgefordert. Wie eine Kreissprecherin mitteilte, waren alle 180 Einwohner aufgerufen, bis spätestens 18 Uhr ihre Häuser zu verlassen. Sie sollten sich zu Verwandten oder Bekannten begeben, hieß es. Eine Notunterkunft sei in der Ziegelhüttenstraße in Kelbra eingerichtet worden.

Nach den Dauerregenfällen in den vergangenen Tagen ist der Stausee Kelbra an seine Kapazitätsgrenze angelangt, in den Ortschaften entlang der Helme drohen Überschwemmungen. Betroffen sind dem Landkreis zufolge Orte in den Gemeinden Goldene Aue, Südharz, Sangerhausen und Allstedt. Auch dort sollten sich die Einwohner auf mögliche Evakuierungen vorbereiten.

15:59 Uhr | Braunschweig sperrt Straßen wegen erwarteter Oker-Flut

Luftaufnahme: Blick auf die Staumauer der vollen Okertalsperre.
Aus der vollgelaufenen Okertalsperre im Harz wird verstärkt Wasser abgelassen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Thomas Schulz

Wegen einer drohenden Flutwelle an der Oker in Niedersachsen hat die Stadt Braunschweig mehrere Straßen in Flussnähe gesperrt. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurden Autofahrer aufgefordert, ihre dort abgestellten Fahrzeuge umzuparken. Straßen zur Oker dürften überflutet werden, hieß es. Braunschweig erwartet in den späten Abendstunden eine neue Hochwasserwelle der Oker. Zuvor hatte die Okertalsperre im Harz ihre maximale Auslastung erreicht, weswegen seither mehr Wasser als sonst in den Fluss abgeleitet wird.

15:39 Uhr | Saale-Höchststand in Halle erreicht

In Halle ist der Höchststand des aktuellen Saale-Hochwassers erreicht worden. Wie die Stadt mitteilte, erreichte der Fluss nach der Prognose des Landesamts für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) am Unterpegel Trotha mit 4,90 Metern den Höchststand. Im Laufe der Nachmittagsstunden wurde mit sinkenden Pegelständen gerechnet.

Nach Angaben der Stadt sind derzeit vor allem die Wege am Saaleufer überschwemmt, in Planena und Burgholz habe das Wasser bis an die Grundstücke gereicht. Evakuierungen seien nicht nötig. Lediglich die Straßenbeleuchtung habe in einigen Straßen ausgeschaltet werden müssen.

Update 14:11 Uhr | Elbpegel erreicht in Schöna Alarmstufe 3

Der Wasserstand der Elbe hat in Schöna in der Sächsischen Schweiz Alarmstufe 3 erreicht. Am frühen Mittag ist er über die Marke von sechs Metern geklettert, Tendenz weiter steigend, wie aus der aktuellen Übersicht des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Erwartet wird, dass der Wasserstand bis Donnerstagvormittag auf fast 6,70 Meter steigt und erst dann wieder sinkt.

Weiter flussabwärts in Dresden wird die Alarmstufe 3 von 4 am Mittwochvormittag erwartet, in Riesa am Mittwochmittag. In Torgau ist die Situation entspannter: Am Dienstag galt dort Alarmstufe 1 an der Elbe, am Donnerstagabend könnte sie den Experten zufolge Stufe 2 erreichen.

13:12 Uhr | Hochwasser an der Elbe in Sachsen steigt weiter

Die Menschen an der Elbe müssen sich auf weiter steigende Wasserstände gefasst machen. Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums sollte am Dienstagnachmittag in Schöna in der Sächsischen Schweiz die Alarmstufe 3 erreicht werden, in Dresden werde das für Mittwochmorgen erwartet. Grund seien die Schneeschmelze und starke Niederschläge im Riesengebirge.

Dagegen werden aus dem Gebiet der Zwickauer und Freiberger Mulde rückläufige Wasserstände gemeldet. Lediglich an der Vereinigten Mulde in Bad Düben galt am Dienstag Alarmstufe 3 von 4, allerdings mit sinkender Tendenz. Dort laufe derzeit der Hochwasserscheitel durch, hieß es. Für die nächsten Tage werde zunächst nicht mit einem starken Wiederanstieg gerechnet. Allerdings sei der Boden gesättigt, sodass bei stärkerem Regen kleinere Bäche und Flüsse rasch wieder anschwellen könnten.

Die Elbe ist über die Ufer getreten.
Die Elbe ist in Sachsen in einigen Regionen über die Ufer getreten. Bildrechte: MDR/Madeleine Arndt

13:08 Uhr | Betretungsverbot für Windehausen

Der Krisenstab hat für den Heringer Ortsteil Windehausen in Betretungsverbot erlassen. Bürgermeister Matthias Marquardt sagte MDR THÜRINGEN, ab sofort dürften nur noch Rettungsteams in den Ort, um Katastrophentourismus zu vermeiden. Marquardt kündigte an, am Mittwoch Kindergarten und Schule zu öffnen, um den vom Hochwasser betroffenen Eltern eine Kinderbetreuung zu ermöglichen. Bereits am Dienstag sei ein Geschäft für Einkäufe geöffnet worden.

Dem Krisenstab zufolge bleibt die freiwillige Evakuierung des Ortes aufrechterhalten. Am Mittwochvormittag solle die Lage neu beurteilt werden, die Bevölkerung werde gegen 10:30 Uhr über das weitere Vorgehen informiert. Die Hochwasserlage in dem überfluteten Ort ist nach Einschätzung der Feuerwehr stabil.

11:02 Uhr | Hochwasser aus sächsischer Mulde kommt nach Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt ist die Lage weiter angespannt. Das Hochwasser der Mulde aus Sachsen setzt sich dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft zufolge in Richtung Sachsen-Anhalt fort. Betroffen seien etwa der Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Dessau-Roßlau. Auch die Wasserstände der Elbe stiegen weiter.

Immerhin: Im Norden des Landes werde keine weitere Verschärfung der Hochwassersituation erwartet, sagte eine Hydrologin vom Dienst. Wenn die Niederschläge nachließen, könne es dort langsam Entspannung geben. Auch im Harz hoffe man, dass sich die Lage nach und nach entspannt. Die Lage sei örtlich allerdings sehr unterschiedlich.

10:45 Uhr | Lage in Windehausen stabil

Die Hochwasserlage im überfluteten und weitgehend geräumten Windehausen in Nordthüringen ist nach Einschätzung der Einsatzkräfte stabil. Der Ortsteil von Heringen sei zwar nach wie vor vom Hochwasser eingeschlossen, jedoch sei an manchen Stellen bereits ein ganz leichter Wasserrückgang zu verzeichnen, sagte der Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Entwarnung könne deswegen aber noch nicht gegeben werden.

Keines der Häuser in Windehausen sei einsturzgefährdet, allerdings gebe es weiterhin keinen Strom, und auch die Toiletten funktionierten wegen der überfluteten Kanalisation nicht, sagte Bürgermeister Matthias Marquardt. Wann die Bewohner wieder zurückkehren können, ist noch unklar. In der Nacht zu Dienstag haben die Einsatzkräfte laut dem Kreisbranddirektor eine Saatgutproduktion in Windehausen vor Überflutung geschützt. Dafür seien vier Stunden lang mit Pumpen des Technischen Hilfswerks (THW) 3,5 Millionen Liter Wasser bewegt worden, sagte Kreisbranddirektor Kunze.

09:33 Uhr | Entwarnung für Südthüringen

Die Landeseinsatzzentrale hat am Morgen die Warnmeldungen für Rappelsdorf, sowie für Oberrod, Hefstädt, Themar und Koster Veßra aufgehoben. Hintergrund für die Hochwasserwarnung waren die Talsperren Schönbrunn und Ratscher. Sie konnten am Montagabend beide nicht mehr genug Wasser aufnehmen. Nach Angaben der Rettungsleitstelle hat sich die Lage in der Nacht auf Dienstag nicht weiter verschärft, weil erfolgreich Wasser abgelassen werden konnte. Die Pegel an der Schleuse, Nahe und Werra gingen über Nacht zurück, liegen aber teilweise noch immer bei Meldestufe zwei von drei.

09:00 Uhr | Thüringen: Freiwillige helfen unermüdlich

In Rappelsdorf in Südthüringen ist in der Nacht eine Schutzmauer teilweise unterspült worden. Wie Ortsteil-Bürgermeister Marko Frühauf MDR THÜRINGEN sagte, konnten Feuerwehrleute die Mauer jedoch festigen. Frühauf lobte die Arbeit der Helfer, teilweise hätten sie 48 Stunden nicht geschlafen. Inzwischen gab es vor Ort eine Entspannung: Das Hochwasser an der Schleuse sei mittlerweile leicht gesunken.

08:45 Uhr | Einige Straßen in Sachsen wegen Überflutung gesperrt

Zahlreiche Straßen in Sachsen sind wegen Überflutung gesperrt. Betroffen sind nach Informationen des MDR-Verkehrszentrums auch zwei Bundestraßen. So ist derzeit die B2 in Leipzig am Goethesteig nicht passierbar. Auch die B 107 am Abzweig Köthensdorf bleibt weiter wegen Überflutung gesperrt. Entlang der Elbe bereiten sich die Kommunen unterdessen auf die Alarmstufe 3 vor, die wegen der Schneeschmelze im Riesengebirge morgen erwartet wird.

08:27 Uhr | Sachsen-Anhalt: Bahnverkehr eingeschränkt

Die Bahn hat in Sachsen-Anhalt weiter Probleme durch unterspülte Gleise. Der Streckenabschnitt zwischen Magdeburg und Ochtmersleben im Landkreis Börde ist deshalb gesperrt. Außerdem haben mehrere Fähren ihren Betrieb eingestellt.

Bereits seit gestern gibt es Einschränkungen bei der Verbindung zwischen Magdeburg und Hannover, die voraussichtlich bis Mittwoch anhalten sollen: IC-Züge würden in beiden Fahrtrichtungen umgeleitet und verspäteten sich dadurch um etwa 30 Minuten, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite mit. Gleiches gelte für Züge zwischen Magdeburg und Berlin.

07:30 Uhr | Hochwasserlage auch am zweiten Weihnachtsfeiertag angespannt

In einigen Regionen Mitteldeutschlands bleibt die Hochwasserlage auch am zweiten Weihnachtsfeiertag angespannt. In Thüringen ist der Ortsteil Windehausen der Gemeinde Heringen im Kreis Nordhausen überflutet. Bürgermeister Matthias Marquardt sagte am Abend, ein Großteil der knapp 500 Einwohner habe sich in Sicherheit gebracht. In einigen Orten im Kreis Hildburghausen in Südthüringen galt seit Montagabend eine Gefahreninformation. Es wurde ein Hochwasser mit einer schnell ansteigenden Spitze vorhergesagt.

In Sachsen floss das Hochwasser am Abend nach Norden ab. An den Pegeln der Mulde in Bad Düben und der Großen Röder in Großdittmannsdorf gilt noch Alarmstufe drei. In Sachsen-Anhalt ist besonders der Landkreis Mansfeld-Südharz betroffen. Dort erreichte die Helme in der Nacht die höchste Alarmstufe vier, weil Wasser aus der Talsperre Kelbra kontrolliert abgelassen wird. Angesichts der Wetterprognose erwartet der Landesbetrieb für Hochwasserschutz, dass die Talsperre dennoch bis zum Dienstagabend volllaufen wird.

Der Deutsche Wetterdienst sagte am späten Montagabend weiteren Dauerregen voraus, vor allem von den westlichen Mittelgebirgen bis zum Harz. Außerdem werde es mancherorts stürmisch. In der Nacht sollte es starke, im Nordwesten auch stürmische Böen geben, die sich im Laufe des Tages nach Norden ausdehnten. An Bächen und Flüssen sei Hochwasser zu erwarten. Neben Überschwemmungen könne es auch zu Erdrutschen kommen.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 27. Dezember 2023 | 06:00 Uhr

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