Pockenvirus
Das Affenpockenvirus breitet sich auch in Deutschland aus. Bildrechte: IMAGO / Science Photo Library

Gesundheit Stiko will Impfung gegen Affenpocken für bestimmte Gruppen empfehlen

09. Juni 2022, 15:31 Uhr

Affenpocken-Fälle häufen sich auch in Deutschland. Schwere Verläufe dieser Krankheit sind selten – kommen aber vor. Deswegen hat die Ständige Impfkommission nun eine Impf-Empfehlung vorbereitet.

Wegen der zunehmenden Zahl von Affenpockenfällen in Deutschland hält die Ständige Impfkommission (Stiko) für bestimmte Gruppen eine Impfung mit einem Pockenimpfstoff für sinnvoll. Die Impfung soll Menschen nach engem körperlichen Kontakt zu Infizierten, Personal in Laboren mit ungeschütztem Kontakt zu Proben und homosexuellen Männern mit wechselnden Partnern empfohlen werden, wie die Stiko mitteilte. Für die Impfung stehe der in der EU zugelassene Pockenimpfstoff Imvanex zur Verfügung.

Empfehlung für Menschen mit Kontakt zu Infizierten

Laut dem Entwurf der Empfehlung sollen Menschen ab 18 Jahren, die engen körperlichen Kontakt mit einer infizierten Person – beispielsweise beim Sex – hatten, so früh wie möglich in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen den Pockenimpfstoff bekommen. Gleiches gilt für Laborpersonal nach ungeschütztem Kontakt zu kontaminierten Proben. Zudem soll Menschen mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko die Impfung angeboten werden. Dazu zählen Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben.

Da der Pockenimpfstoff zunächst nur eingeschränkt verfügbar sein wird, empfiehlt die Stiko, ihn bevorzugt besonders ansteckungsgefährdeten Menschen anzubieten. Die Grundimmunisierung erfolgt mit zwei Impfstoffdosen in einem Abstand von 28 Tagen. Wer bereits in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurde, braucht nur eine Dosis.

Tödliche Verläufe sind selten

In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut zufolge bis zum Donnerstag 131 Affenpockenfälle aus zehn Bundesländern gemeldet. Affenpocken sind verwandt mit den Pocken, an denen jahrhundertelang viele Menschen starben – bis die Krankheit 1980 ausgerottet wurde. Die Affenpocken sind aber weitaus weniger gefährlich.

Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder, ein tödlicher Verlauf ist selten. Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung.

AFP/dpa (pfh)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 09. Juni 2022 | 15:30 Uhr

11 Kommentare

DER Beobachter am 10.06.2022

Nö, wurde nachweislich von einem Afrikabesuchs-Heimkehrer eingeschleppt. In Afrika "grassiert" es nachweislich gerade dort unter den Menschen, wo abgeholzt wird und sonst den Menschenaffenarten Lebensraum u.a. durch den Klimawandel geklaut wird...

DER Beobachter am 10.06.2022

Mals abgesehen von der konstruierten Dummboshaftigkeit Ihres Kommentars hat spaßigerweise sich Lauterbach sehr zurückhaltend und beruhigend zu den Affepocken geäußert, während der von den Quarkschwätzern wegen Corona vergöttlichte schwedische Gesundheitsminister deutlich drastischere Worte zu den Affenpocken und Impfempfehlung fand, 0000.

DER Beobachter am 10.06.2022

Nein, Tacitus, Sie sind hier mit Ihrem dummboshaften Quark so oft von mir und anderen Foristen widerlegt worden, und so oft wiesen Sie nach, dass Sie von Ihnen benutzte Quellen, wo mal angegeben, gar nicht gelesen oder gar verstanden haben, es sei denn Sie verdrehen Fakten bewusst.

Mehr aus Panorama

Soldaten der Bundeswehr besprechen sich, vor der Suche am Ufer der Oste. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Philipp Schulze

Nachrichten

Verpixelte Gesichter: Polizisten verstauen Kisten und Säcke in einem Transporter hinter einem Supermarkt. 1 min
Nach Angaben der Polizei waren die Päckchen in Bananenkisten versteckt – eine im Drogenmillieu gern genutzte Tarnung. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 25.04.2024 | 20:38 Uhr

In mehreren Supermärkten in Berlin und Brandenburg sind Pakete mit Kokain entdeckt worden. Nach Angaben der Polizei waren die Päckchen in Bananenkisten versteckt – eine im Drogenmilieu gern genutzte Tarnung.

Do 25.04.2024 20:16Uhr 00:25 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/video-brandenburg-berlin-supermarkt-drogenfund-bananen-kisten-kokain100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Deutschland

Volker Wissing spricht von Erfolgen in seiner Arbeit 1 min
Volker Wissing spricht von Erfolgen in seiner Arbeit Bildrechte: ARD
1 min 26.04.2024 | 13:57 Uhr

Bundesverkehrsminister Volker Wissing verteidigt die Änderung des Klimaschutzgesetzes – und sich selbst. Die Erzählung vom Verkehrsminister, der nichts tue, stimme nicht.

Fr 26.04.2024 13:27Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/video-wissing-verkehr-klima100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video